Eintracht Frankfurt bereitet Klage gegen Gästeverbot vor
Der Erlass, der Eintracht Frankfurt-Fans den Besuch des Champions League-Spiels zwischen SSC Napoli und Eintracht Frankfurt verbietet, ist mittlerweile vom Präfekt der Stadt Neapel ergangen. Der Präfekt hat diese Entscheidung in Abstimmung mit dem italienischen Innenministerium getroffen.
Am Dienstag kündigte Eintracht Frankfurt den Erlass bereits an, am heutigen Donnerstagnachmittag wurde er auch förmlich ausgefertigt. Demnach darf der SSC Napoli keine Tickets an Eintracht-Fans verkaufen.
„Das ist ein einmaliger und wettbewerbsverzerrender Vorgang im europäischen Klubfußball“, sagt Eintracht-Vorstand Philipp Reschke. „Dass die Spiele gegen Neapel aufgrund der Rivalität und der Gesamtumstände als sogenannte Hochrisikospiele eingestuft würden, die natürlich auch eine Herausforderung für die jeweiligen Sicherheitsträger vor Ort darstellten, ist keine neue Erkenntnis über Nacht, sondern war vom Tag der Auslosung an klar. Der Verlauf des Hinspiels entsprach den Erwartungen und blieb insgesamt deutlich hinter den Befürchtungen. Das ist ein einmaliger und wettbewerbsverzerrender Vorgang im europäischen Klubfußball. Die Ausgangslage zum Rückspiel hat sich also durch das Hinspiel überhaupt nicht geändert. Die neapolitanischen Sicherheitsbehörden hatten jetzt vier Monate Zeit und sind entweder nicht willens oder nicht in der Lage, für die Sicherheit rund um dieses Spiel in der Stadt und im Stadion zu sorgen. Beides ist gleichermaßen inakzeptabel und schwer zu glauben“, so Reschke weiter.
Eintracht Frankfurt will gegen den Erlass klagen: „Wir machen uns mit unseren erfahrenen italienischen Anwälten realistischer Weise wenig Hoffnung, die Verfügung im Eilverfahren kippen zu können. Das zeigen auch Vergleichsfälle aus der Serie A“, räumt Reschke ein. „Wir richten uns auf ein langes und zähes Verwaltungsverfahren ein. Aber das hat ja schon einmal funktioniert.“ (Faszination Fankurve, 09.03.2023)