„Angriff auf die Fankultur!“

Was bereits aus dem Dreisamstadion bekannt war, wird nun auch im Mooswaldstadion in Freiburg praktiziert. Vorsänger, die im Gästeblock den Zaun besteigen und nicht nur das dafür vorgesehene Podest benutzen, werden mit einem Bußgeld des Ordnungsamtes der Stadt Freiburg belegt.

Die Braun-Weiße Hilfe gab nun bekannt, dass auch ein Vorsänger des FC St. Pauli betroffen ist, der am 19.Oktober 2022 den Zaun bestiegen haben soll, um die Stimmung im Gästeblock zu koordinieren. Der Fan muss eine mittlere dreistellige Summe zahlen. Die Fanhilfe, die FC St. Pauli-Fans bei Problemen mit Polizei und Justiz unterstützt, sieht in diesem Vorgehen ein Angriff auf die Fankultur.

FC St. Pauli-Vorsänger beim DFB-Pokalspiel in Freiburg auf dem Zaun des Gästeblocks. Was überall in Deutschland Usus ist, wird in Freiburg zum Problem. Bild: nur-der-scf.de

HSV-Fans sammelten in der Vergangenheit wegen eines ähnlichen Bußgeldes in Folge des Gastspiels im Dreisamstadion bereits Spenden. Auch der Vorsänger der Nordkurve Gelsenkirchen vom FC Schalke 04 war betroffen und die SC Freiburg-Fans auf der Nordtribüne machten sich auch schon Gedanken zum Thema. Trotz des Umzugs vom Dreisamstadion ins Mooswaldstadion ist das Thema nun erneut aktuell geworden. (Faszination Fankurve, 10.02.2023)

Faszination Fankurve dokumentiert die Stellungnahme der Braun-Weiße Hilfe zum Thema:

Koordinierter Support in Freiburg? Das wird teuer – Bußgeldbescheide für St. Pauli Fans!

Am 19.10.2022 fand die zweite Runde des DFB-Pokals statt. Zu diesem Spiel trat der FC St. Pauli im ca. 800 km entfernten Freiburg an. Trotz der fan-unfreundlichen Terminierung an einem Mittwochabend reisten zahlreiche St. Pauli Fans in den Breisgau. Wie bei Auswärtsspielen üblich, unterstützen viele Sankt Pauli Fans dabei ihre Mannschaft. Zur besseren Koordination der (Fan)Gesänge standen mehrere ‚Vorsänger‚ auf dem Zaun. Alle waren in Richtung des Gästeblocks ausgerichtet.

Für die Vorsänger sollte dieser Pokalabend allerdings noch ein bitteres Nachspiel haben, erhielten sie doch Post vom Ordnungsamt der Stadt Freiburg. Das verhängte Bußgeld aufgrund des Besteigens des Zaunes sowie die Gebühren und Auslagen beliefen sich dabei auf einen mittleren dreistelligen Betrag. Besonders ist in Freiburg nämlich, dass dort neben einer Stadionordnung auch eine Polizei-Verordnung besteht, die Bußgeldtatbestände enthält.

Wir erachten die finanzielle Sanktionierung einer gemeinsamen Unterstützung des eigenen Teams als einen Angriff auf die Fankultur! Umso verwunderlicher ist dieses Vorgehen, da der Satzungszweck des SC Freiburg die Förderung und Anerkennung der Fußballkultur vorsieht (siehe hierzu u.a. auch Punkt 2.6 der Satzung in der Neufassung vom 13.10.2021).

Wir fordern den SC Freiburg daher dazu auf, seinem Satzungszweck gerecht zu werden! Hierzu können entweder bauliche Maßnahmen ergriffen werden (bspw. weitere Podeste), die einen organisierten Support ohne Bußgelder ermöglichen. Oder der Druck auf die Verordnungsgeberin ist zu erhöhen, um das in der Stadionverordnung festgeschriebene Verbot mit entsprechenden Ausnahmeregelungen zu versehen. Beides darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Vorgehen des örtlichen Ordnungsamtes bundesweit seines Gleichen sucht und Fans für gelebte Fußballkultur abstraft.

Daher müssen die angesprochenen Akteur:innen endlich handeln und Lösungen umsetzen! Die politische Verantwortung hierfür liegt beim Gemeinderat. Die Entscheidungsfindung darf nicht zulasten einer lebendigen Fankultur gehen, gleich welche Fans betroffen sind.

Als Braun-Weisse Hilfe unterstützen wir die betroffenen Sankt Paulianer:innen daher zu einhundertprozent!

St. Pauli hält zusammen!

Braun-Weisse Hilfe | Februar 2023

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