Fanszene Oberhausen bestreitet versuchten Fahnen-Diebstahl

In der Krefelder Grotenburg kam es am Mittwochabend zum Niederrheinpokal-Achtelfinale zwischen dem KFC Uerdingen und Rot-Weiß Oberhausen. In der Halbzeit sollen RWO-Fans dabei versucht haben eine Zaunfahne der KFC-Fans zu stehlen, erklärte die Polizei. Doch die RWO-Fanszene widerspricht. 

Die Polizei ging mit Pfefferspray vor, um beide Fanlager voneinander zu trennen. Die Polizei Krefeld erklärte, dass sich die RWO-Fans Zugang zum Block der KFC-Fans verschafft hätten. Andreas Scholten, stellvertretender Vorsitzender des KFC Uerdingen, sagte gegenüber der Rheinischen Post, dass die vier RWO-Fans durch Akkreditierungen Zugang zum Heimbereich erhalten hätten. Demnach seien die RWO-Fans „als Fotografen der Oberhausener Fan-Betreuung akkreditiert“ gewesen. Der KFC Uerdingen will die Namen der beteiligten RWO-Fans an Rot-Weiß Oberhausen weiterleiten, sobald man diese von der Polizei erhalten habe.

Mit großer Verwunderung mussten wir am gestrigen und heutigen Tag diverse Presseberichte wahrnehmen, in denen von einem versuchten Fahnenklau und daraus resultierenden Auseinandersetzungen berichtet wurden. Aufgrund dessen sehen wir uns gezwungen, Stellung zu nehmen und die Thematik nach unserer Auffassung in ein gerades Licht zu rücken. 


"Es gab zu keinem Zeitpunkt das Bestreben, sich Zugriff zum Heimblock zu verschaffen, um dort eine Fahne zu entwenden. Es ist korrekt, dass zwei Mitglieder der aktiven Fanszene in den Innenraum gelangen wollten, um dort ein Banner zu fotografieren beziehungsweise das Banner zu fixieren. Zur großen Verwunderung verwehrte der Sicherheitsdienst, trotz Akkreditierung, den Zugang über die Mundlöcher am Gästeblock in den Innenraum und führte diejenigen durchs halbe Stadion bis hin zum Heimblock. Dass nach den vergangenen Monaten zwei Mitglieder der aktiven Oberhausener Fanszene nicht einfach in einen Block spazieren, um dort in der Halbzeit eine Fahne einzukassieren, sollte eigentlich jedem logisch denkenden Menschen bewusst sein. Die Situation in der Halbzeit ist daher lediglich auf die Unfähigkeit des Ordnungsdienstes und nicht auf den Willen eines Fahnenklaus zurückzuführen.
Im weiteren Verlauf der zweiten Halbzeit, in der Verlängerung und im Elfmeterschießen gab es keinerlei Vorfälle auf den Rängen, wodurch sich die besagte Situation erledigt hatte. Bereits während des Spiels wurde versucht, durch die Oberhausener Fanbetreuung, Kontakt zu der Polizei aus Krefeld herzustellen und die Situation zu bereinigen. Dies gelang und es wurde versichert, dass die Thematik geklärt sei. In Anbetracht eines unfassbar aus dem Zusammenhang gerissenen Polizeiberichts und des offensiven Kommunikationsversuchs seitens der Fanbetreuung bleiben die Zeilen ein absolutes Rätsel. Fehlende Kommunikation oder pure willentliche Schädigung - beides trifft wahrscheinlich zu. Wir distanzieren uns daher vollständig von jeglicher weiterer Berichterstattung, appellieren in Zukunft an den Verstand jeglicher Schreiberlinge und bitten den Ordnungsdienst, in Zukunft das Sicherheitskonzept eines angeblichen 'Hochrisikospiels' zu überdenken", widersprach die Fanszene Oberhausen den Darstellungen des KFC Uerdingen 05 und der Polizei Krefeld.

Im Nachgang der Partie kam es noch zu einem weiteren Polizeieinsatz. Die Polizei ging dabei nach eigenen Angaben mit Schlagstöcken, Pfefferspray und Polizeihunden vor, wodurch mehrere Fans verletzt worden sein sollen. Das Pokalspiel wurde vor 2.500 Fans in der ausverkauften Grotenburg ausgetragen und endete nach der regulären Spielzeit 2:2. Im Elfmeterschießen setzte sich RWO mit nur zwei verwandelten Elfmetern durch, weil der KFC alle Elfmeter verschoss.

Die Ultras von Rot-Weiß Oberhausen mussten in dieser Saison einen Zaunfahnen-Verlust hinnehmen. Beim Regionalliga West-Auswärtsspiel von Rot-Weiß Oberhausen gegen die Zweitvertretung des 1. FC Köln wurde die Auswärts-Zaunfahne der Oberhausener Ultragruppe Semper fidelis entwendet. Drei mit Leibchen und kurzen Hosen verkleidete Personen gingen am 12. August 2022 kurz vor Spielende am Gästeblock vorbei und rissen die Fahne vom Zaun. „Nach unserem Selbstverständnis folgt bei einem Fahnenverlust im Kampf die Auflösung der Gruppe. In diesem Fall hatten wir aber nicht die Möglichkeit zu kämpfen und unserem Gegner in die Augen zu schauen“, teilte Semper fidelis im Nachgang des Fahnenverlustes mit. (Faszination Fankurve, 21.10.2022)

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