„Die Lösung ist 50+1!“: Martin Kind will Anzeige erstatten & Sicherheitskonzept verändern
Beim Auswärtsspiel von Hannover 96 beim Hamburger SV wurden am Freitag drei Personen im Fadenkreuz gezeigt und das Zweitligaspiel deshalb unterbrochen. Zuvor sorgten HSV-Ultras mit Fahrradschlössern bereits für eine Spielunterbrechung. Statt zu Zahlenschlösser aufzuflexen, hätte die Zahlenkombination 50+1 gereicht.
„Die Lösung ist 50+1!“, hatten die Ultras von Hannover 96 passend dazu auf einem Spruchband im Gästeblock präsentiert. „CVC & Blackstone: Marionetten des Sportswashings Saudi Arabiens - Konsequentes Handeln bei personifizierten Gewaltandrohungen - Spielunterbrechung jetzt! Nein zu Investoren in der DFL!“, stand auf weiteren Spruchbändern im Gästeblock geschrieben. Dazu wurde Martin Kind, dem eine besondere Rolle bei der Abstimmung zum Investoren-Deal des Ligaverbands zugeschrieben wird, ebenso im Fadenkreuz gezeigt, wie Vertreter der beiden Finanzunternehmen, die für den Investoren-Plan der DFL in Frage kommen.
Die Hannover 96 GmbH & Co. KGaA reagierte mit einem sogenannten „96-Klubstatement“ auf die im Rahmen des Spiels beim Hamburger SV: „Der spektakuläre 4:3-Sieg am Freitagabend im Volksparkstadion wurde davon überschattet, dass im 96-Block im Laufe der zweiten Halbzeit drei Banner gezeigt wurden, auf denen die stilisierten Konterfeis führender Personen der möglichen strategischen DFL Partner CVC und Blackstone sowie von 96-Geschäftsführer Martin Kind im Fadenkreuz gezeigt worden sind. Das Spiel wurde daraufhin für mehr als 30 Minuten unterbrochen.“
Zum Umgang mit den Fadenkreuz-Plakaten erklärte der Club: „Es ist bekannt, dass die Hamburger Staatsanwaltschaft tätig wird. Martin Kind wird aber auch selbst Anzeige erstatten.“ Zum weiteren Vorgehen ergänzte die Hannover 96 GmbH & Co. KGaA: „Zum weiteren Vorgehen bei Hannover 96: "Die Gesamtentwicklung der zurückliegenden Wochen und Monate zeigt: Wir müssen und werden unsere Sicherheitsstrukturen überprüfen und verändern.Dazu stehen wir auch beim niedersächsischen Innenministerium im Wort. Ein verändertes Sicherheitskonzept mit Blick auf die neue Saison wird derzeit diskutiert. Es ist nicht ausgeschlossen, dass – angepasst an die weiteren Entwicklungen – bereits in den kommenden Wochen erste Maßnahmen realisiert werden.“
Das eigentliche Problem sieht mit den Investoren-Plänen der DFL sieht die GmbH & Co. KGaA hingegen als abgeschlossen: „Nach der Abstimmung im Dezember hat kein Verein innerhalb der Widerspruchsfrist Einspruch eingelegt. Damit ist der Vorgang formaljuristisch abgeschlossen. Über das weitere Verfahren entscheiden jetzt Präsidium und Geschäftsführung der DFL. Auch eine weitere Abstimmung könnte nur von der DFL initiiert werden. Dass Fanszenen ihre Vorbehalte äußern, ist vollkommen legitim. Die Wahl der Mittel muss jedoch angemessen bleiben.“ (Faszination Fankurve, 13.02.2024)