„Einsatz von Pfefferspray & das wahllose attackierten von Gästefans“
Am Eingang des Gästeblocks im Ruhrstadion kam es am Samstagabend zu einem umstrittenen Einsatz der Polizei. Dabei wurden mehrere Kölner Fans verletzt. Die aktive Fanszene des 1. FC Köln reagierte auf den Polizei-Einsatz mit der Abreise aus Bochum, ohne das Bundesliga-Spiel gesehen zu haben.
„Im Gästeblock des Ruhrstadion kommt es momentan zu einem überzogenen Polizeieinsatz. Der Einlass der Gästefans verzögert sich enorm. Die Polizei hält aktuell die Gästefans, die das Stadion verlassen möchten, an den Toren fest. Daraus folgte der Einsatz von Pfefferspray und das wahllos attackierten von Gästefans. Mehrere Verletzte resultierten aus dieser Aktion“, teilte der Kölsche Klüngel, Fanhilfe aus der Fanszene des 1. FC Köln, am Samstagabend mit.
Im Gästeblock des Kölner Fans gab es somit keinen organisierten Support. Die Kölner Ultras reisten mit ihren Bussen wieder ab, ohne das Auswärtsspiel in Bochum gesehen zu haben. Ultras des VfL Bochum solidarisierten sich durch eine „ACAB“-Botschaft in der Ostkurve mit den Kölner Fans.
„Am heutigen Samstagabend (11. November) führten Ausschreitungen vor dem Spiel zwischen dem VfL Bochum und dem 1. FC Köln zu polizeilichen Maßnahmen gegen die Problemfans der Gästemannschaft. Dabei musste die Polizei den Einsatzmehrzweckstock sowie das Reizstoffsprühgerät einsetzen. Die Kölner Problemfanszene hatte mit Eintreffen am Gästeeingang gegen 17.50 Uhr sofort starken Druck auf den Gästeeingang am Vonovia Ruhrstadion ausgeübt und wollte diesen augenscheinlich direkt überlaufen. Der Ordnerdienst des VfL Bochums musste deswegen nach kurzer Zeit durch starke Polizeikräfte unterstützt werden. Dabei kam es auch innerhalb der Kölner Gastfanszene zu körperlichen Auseinandersetzungen. Kölner Fans, die offensichtlich schlichten wollten, wurden von anderen Kölner Fans angegangen. Kurzfristig musste die Polizei unter Zuhilfenahme des Einsatzmehrzweckstocks und des Reizstoffsprühgeräts gegen Personen in der aufgebrachten Menge vorgehen. Nach kurzer Zeit gelang es jedoch, die Situation vor Ort zu stabilisieren. Bevor eine abschließende Entscheidung mit dem Veranstalter über das weitere Prozedere des Einlasses getroffen werden konnte, entschied sich die Kölner Problemfanszene das Stadion zu verlassen bzw. dieses erst gar nicht weiter zu betreten. Angehörige der Problemfanszene, die schon ins Stadion gelangt waren, verließen daraufhin wieder das Stadion. Unter Polizeischutz wurde die Gruppe zurück zum Gästeparkplatz begleitet und reiste mit ihren Reisebussen wieder zurück. Insgesamt wurden mehrere Ermittlungsverfahren, u.a. wegen Landfriedensbruch, Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz, Körperverletzungsdelikten etc., eingeleitet“, begründet die Polizei Bochum das eigene Vorgehen am Gästeblock.
Die Ultras des VfL Bochum schalteten sich mit einem „Castroper Straße 145 unverhandelbar!“-Spruchband in die aktuelle Stadiondebatte in Bochum ein, wo über einen Umbau an gleicher Stelle bzw. einen Neubau an einem anderen Standort diskutiert wird. Ein „Saudi-Arabien 2034 boykottieren! @DFB: Jetzt habt ihr genug Zeit, um euch 1X im Leben richtig zu entscheiden!“, richtete sich an den DFB und den Aufruf die Weltmeister 2034 in Saudi-Arabien zu boykottieren. Ohne organisierte Stimmung im Gästeblock endete das Samstagabendspiel der Bundesliga 1:1. (Faszination Fankurve, 12.11.2023)
Update:
Unter dem Titel „Unverhältnismäßiger Polizeieinsatz am Einlass zum Bochumer Gästeblock“ hat die Fanhilfe Köln am Sonntagmittag eine Stellungnahme zum umstrittenen Vorgehen der Polizei am Samstag im Bochumer Ruhrstadion veröffentlicht. Ausgangspunkt der Vorkommnisse sei laut Angaben des „Kölschen Klüngel“ eine fehlerhafte Planung sowie eine künstliche Verengung am Zugang zum Gästeblock gewesen.