Erneutes Materialverbot in Münster: Fanszene im Protest

Beim gestrigen Heimspiel des SC Preußen Münster gegen den FC Erzgebirge Aue blieb ein Teil der Fiffi-Gerritzen-Kurve leer. Die Fanszene protestierte damit gegen ein kurzfristig ausgesprochenes Materialverbot. Organisierte Stimmung der Preußen Münster-Fans kam somit nicht auf.

„Eine Stunde vor Anpfiff beschließt Preußen-Veranstaltungsleiter Hennemann ein Materialverbot. Was verboten ist weiß keiner, weder Ordner noch Vorstand. Die Fans erfahren es beim Einlass. Schwenkfahnen werden ohne Begründung und ohne Kommunikation verboten. Preußen wiederholt Fehler der Vergangenheit, die er nicht wiederholen wollte“, teilte die Fanhilfe Münster beim Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter) mit. „Kurze Konkretisierung: Am Eingang ging es um kleine Schwenkfahnen (ca. 1,5m*1,5m), die explizit nicht als Blockfahne o.Ä. geeignet sein dürften“, ergänzte die Fanhilfe Münster die eigenen Angaben.

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Bereits im April 2019 wurde der Preußen Münster-Fanszene sämtliche Fanmaterialien, wie Zaunfahnen, Fahnen, Doppelhalter, Trommeln und Megaphone im Block O verboten. Damals wurde das Verbot wegen Pyrotechnik-Vorfällen bei den Heimspielen gegen Osnabrück und Meppen verhängt und sollte eigentlich bis Saisonende Bestand haben. „Dieses Verbot erfolgte aus Sicherheitsgründen“, erklärte der Veranstaltungsleiter von Preußen Münster damals. Im Mai 2019 hob Preußen Münster die Materialverbote wieder auf. Auch in den Vorjahren waren Materialverbote in Münster mehrfach Thema. 2020 versuchte man in Münster außerdem eine weitere Methode. Weil Fans von Preußen Münster beim Heimspiel am 13. Dezember 2019 gegen 1. FC Magdeburg Pyrotechnik im Block O des Preußenstadions zündeten, sollte dieser Bereich im Jahr 2020 zum Spiel gegen den MSV Duisburg vom restlichen Stehplatzbereich abgetrennt werden. Mit der Abtrennung des Blocks sollte der Bereich der aktiven Fanszene, in dem Pyrotechnik gezündet wurde, besser kontrolliert werden können. Die Fanszene reagierte darauf mit einer Ankündigung, nicht organisiert aufzutreten.  

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Die neuesten Materialverbote für die Ultras von Preußen Münster dürften eine Reaktion auf das große Feuerwerk und die Pyroshow beim Heimspiel im DFB-Pokal gegen den FC Bayern München am 26. September 2023 gewesen sein.

Anfang April 2019 bekräftigten DFB und DFL, dass die Anlage 9 der Richtlinien zur Verbesserung der Sicherheit bei Spielen der Bundesliga, 2. Bundesliga und der 3. Liga, in der die Freigabe von Fanmaterialien geregelt ist, bestehen bleibt. Die Verbände sehen vor: „Fan-Utensilien sind ein fester Bestandteil der Fankultur in Deutschland und sollen nicht als Privilegien angesehen werden. Hierdurch können Fans ihre Zuneigung zu ihren jeweiligen Klubs ausdrücken und für positive Stimmung und tolle Bilder in den Stadien sorgen. Für viele Fans ist es nur schwer nachvollziehbar, warum die Vorgaben für die Mitnahme von Fan-Utensilien in den Stadien sehr unterschiedlich ausfallen. Häufig führen Unklarheiten hierüber zu möglicherweise vermeidbaren Irritationen an den unterschiedlichen Standorten. Der DFB setzt sich dafür ein, dass Fan-Utensilien bundesweit einheitlich in den Fußballstadien zugelassen werden können“. Zwar kann es weiterhin zu Einschränkungen wegen einer „anlassbezogenen Gefahrenanalyse und Sicherheitsbeurteilung des Veranstalters“ kommen. In diesem Fall sollen Einschränkungen bei Fanmaterialien im Sinne der Verbände frühzeitig bekannt gegeben werden. Von der bundesweiten Fanorganisation Unsere Kurve wurde das Materialverbot in Münster sowie ein Vorfall in Freiburg zum Anlass genommen, um zu verdeutlichen, wie schwer es Fanszenen teilweise auch nach Verankerung von Anlage 9 in der Praxis haben, die üblichen Fanmaterialien erlaubt zu bekommen. (Faszination Fankurve, 05.10.2023)

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