Verein & Fanszene aus Aue starten Crowdfunding für traditionellen Stadionnamen

Aufgrund finanzieller Zwänge ist Erzgebirge Aue auf zusätzliche Einnahmen angewiesen, daher soll nun der Stadionname veräußert werden. Um den traditionellen Namen zu erhalten, soll das Geld allerdings durch Crowdfunding erzielt werden.

Seit dem 29. September 2023 läuft eine bis 3. Dezember 2023 angelegte Aktion, die dem „Kumpelverein“ aus Aue zusätzliche Einnahmen durch eine neue Form der Vermarktung des Namens „Erzgebirgsstadion” bringen soll. Erstmals setzt der Drittligist bei dieser Methode auf Crowdfunding.

Der FC Erzgebirge Aue will mit seiner neuen Crowdfunding-Initiative den Namen „Erzgebirgsstadion“ halten. Vorstandsmitglied Jörg Püschmann befindet, der Name sei ein essenzieller Bestandteil des Clubs. „Niemand in Aue will eine XY-Arena!“, erklärte er zum Start der Kampagne. Allerdings brauche der Club die zusätzlichen finanziellen Mittel. Nach dem Abstieg in die 3. Liga wären alleine die TV-Einnahmen um ein Neuntel geschrumpft, der Club komme daher nicht länger ohne eine Vermarktung des Stadions aus. Bereits von 2011 bis 2017 hatten die Erzegbirgler das Naming Right veräußert, das Stadion hieß zu dieser Zeit Sparkassen-Erzgebirgsstadion.

„Um eine konkurrenzfähige Profimannschaft als Flaggschiff aufs Feld zu schicken und gleichzeitig weiterhin siebenstellig in den Nachwuchs zu investieren und ein Mehrspartenverein für den Leistungs-, Breiten- und Jugendsport zu bleiben, muss das Erzgebirgsstadion zwingend vermarktet werden“, führt Püschmann aus. Damit dies auch ohne die Fremdverkauf des Stadionnamens funktioniert, seien pro Saison rund 250.000 Euro erforderlich. Diese Summe wollen die Veilchen durch die neugeschaffene Crowdfunding-Aktion generieren.

Den Ursprung der Idee hat Robert Scholz als Vorstandsmitglied weiter ausgeführt: „Gedankenspiele in Fanszene und Gremien gibt es dazu seit März. Vorbilder auch, etwa im Eintracht-Stadion in Braunschweig. Wir haben uns dann mit den Profis von FCE-Hauptsponsor Erzgebirgssparkasse zusammengesetzt, konkret mit André Leonhardt vom Vorstandsstab, und ein für dieses Projekt maßgenaues Crowdfunding entwickelt.“

Jeder Spender erhalte entweder eine attraktive Prämie oder eine Spendenquittung. Prämien als attraktives Dankeschön gebe es ab einem Spendenwert von 50 Euro und gestaffelt bis 5.000 Euro. Die Palette beginne bei Schal und T-Shirt, reiche über signierte Trikots, VIP-Tickets, Stadionführungen und persönliche Treffen mit FCE-Profis bis zur exklusiven Stadion-Mettenschicht und Artworks von Boogie.

Während viele Stadien und Arenen auf ein kommerzielles Naming Right setzen, halten einige noch aus unterschiedlichen Gründen an ihrem traditionellen Namen fest. Wo gibt es noch Venues ohne verkauftes Namensrecht?

Die 250.000 Euro seien dabei der jährlich notwendige Betrag, die Generierung einer Million Euro würde demnach den Namen „Erzgebirgsstadion“ für die nächsten vier Spielzeiten sichern. Die Aktion läuft über die Website https://www.99funken.de/erzgebirgsstadion.

In Braunschweig hat es am Anfang des Jahres ein ähnliches Konzept gegeben. Beim Zweitligisten mussten in acht Monaten 200.000 Euro gesammelt werden, um das Namensrecht am EINTRACHT-STADION zu erhalten. Insgesamt beteiligten sich an der Aktion 2.773 Menschen, die dafür gesorgt haben dass die Braunschweiger bis mindestens 2025 im gleichnamigen Stadion spielen können, es wurden 652.421 Euro gesammelt. Auch in Zwickau hat es in diesem Jahr eine große Crowdfunding-Aktion gegeben, südwestlich von Aue sollte allerdings kein Namensrecht erhalten bleiben, die Fans der Schwäne retteten ihren Club vor der Insolvenz. (Faszination Fankurve, 03.10.2023)

Weitere News - News Deutschland

News Deutschland

Harlekins Berlin nehmen zur aktuellen Situation ausführlich Stellung

Die Harlekins Berlin sehen den von Kay Bernstein eingeschlagenen „Berliner Weg“ in Gefahr. In einer Stellungnahme kritisieren die Ultras von Hertha BSC den Investor „777 Partners“. Der vom verstoreben Präsidenten eingeschlagene Weg steht für Bodenständigkeit und nicht für sportlichen Erfolg um jeden Preis. mehr

News Deutschland

„Wir stehen an Eurer Seite“: Offener Brief von aktiven Fußballfans

Aktive Fußballfans aus Deutschland haben einen offenen Brief an die Fußballer in den Profiligen der Bundesrepublik veröffentlicht. Der Brief richtet sich an Fußballer, die über ein Coming-Out nachdenken. „Wir stehen an Eurer Seite“, ist dabei die eindeutige Botschaft der Fußballfans. mehr

News Deutschland

Kontrolle von 380 FC Bayern München-Fans nach Auswärtsspiel in Bremen war rechtswidrig

380 Fans des FC Bayern München wurden am 06. Mai 2023 im Nachgang des Auswärtsspiels bei Werder Bremen auf einem Baumarktparkplatz in Achim stundenlang festgehalten, durchsucht und abgefilmt. Zu Unrecht, wie das Amtsgericht Bremen nun feststellte. mehr