Umstrittener Pfefferspray-Einsatz der Polizei im Gästeblock in Frankfurt
Kölner Ultras besuchten am heutigen Sonntag ein Weinfest in der Innenstadt von Frankfurt. Die Frankfurter Fanszene traf sich hingegen ab 09:00 Uhr in Alt-Sachsenhausen zum Frühschoppen. Zu einem Aufeinandertreffen beider Fanlager kam es dabei nicht.
Die Frankfurter Polizei verzögerte die Anreise der Kölner Fanszene aus der Frankfurter Innenstadt, so dass diese zu spät am Waldstadion ankamen. Am Eingang zu Block 20 kam es dann bei Ankunft der Kölner Ultras zu Gedränge. „An einem der Zugänge in den Gästeblock griffen Fans die Ordner an und drängten diese zurück. Unsere Einsatzkräfte schritten ein und ergriffen geeignete Maßnahmen, um den Zugang wieder zu ordnen“, erklärte die Polizei Frankfurt dazu beim Kurznachrichtendienst X.
Die Polizei sprühte auch weit hinter der Eingangskontrolle zu Block 20 Pfefferspray im vollbesetzten Innenbereich des Stadions in die Menschenmenge. Dieser Eingang wird sowohl für Sitz- als auch für Stehplätze genutzt. „Kurz nach Anpfiff der ersten Halbzeit kam es im Eingangsbereich des Gästeblocks zu einem überzogenen Polizeieinsatz. Gästefans wurden Rücksichtlos mit Schlagstöcken und Pfefferspray attackiert. Dabei stürzten unter anderem Fans die Treppe des Gästeblocks hinunter. Infolgedessen kam es zu mehreren verletzten Personen“, beschreibt hingegen der Kölsche Klüngel, Fanhilfe aus der Fanszene des 1. FC Köln, die Situation im Gästeblock. In Richtung der Polizei Frankfurt fragte die Fanhilfe: „Ihr betitelt das rücksichtslose Sprühen von Pfefferspray in Menschenmengen also als geeignete Maßnahmen? Mal abgesehen davon, dass Personen die Treppenaufgänge hinunter geschubst wurden…“. Die Kölner Ultras flaggten somit erst nach einer Viertelstunde im Gästeblock des Waldstadions auf und nahmen den organisierten Support auf.
In der Nordwestkurve Frankfurt war vor Anpfiff ein an die Feuerwehr gerichtetes Spruchband der Ultras Frankfurt zu sehen: „Feuerwehr Frankfurt: Ihr sollt Brände löschen und nicht legen - Die Kurve gehört uns!“, war darauf zu lesen. Laut Angaben der Ultras Frankfurt sei die Feuerwehr aktuell dafür verantwortlich, dass im Waldstadion keine Choreografien mehr zu sehen sind.
Mit einem „Kohle Muani - Geld verändert nicht den Charakter, es macht ihn nur sichtbar“ verabschiedeten die Ultras der SGE Randal Kolo Muani. Der Spieler verließ die Eintracht für geschätzte 95 Millionen Euro in Richtung Paris SG und forcierte seinen Wechsel dabei mit einem Streik. Nun soll sich der Stürmer bereits verletzt haben.
Auf dem Rasen gingen die Rheinländer kurz vorm Halbzeitpfiff durch ein Elfmetertor von Kainz in Führung. In der 2. Halbzeit sorgte der Frankfurter Neuzugang Nkounkou in der 87. Minute für den Ausgleichstreffer zum 1:1 Endstand. (Faszination Fankurve, 03.09.2023)