„Ultras raus aus Fanprojekten!“

Nachdem die Staatsanwaltschaft Karlsruhe drei Mitarbeiter des Fanprojektes Karlsruhe zur Zeugenaussage vorlud, äußerte sich das Commando Cannstatt nun zum Thema Fanprojekte. Die Ultras des VfB Stuttgart erklären, warum man als Gruppe nicht auf Unterstützung durch Fanprojekte zurückgreift.

Spruchband des Commando Cannstatt in Augsburg. Bild: timo0711.blogspot.com

Durch die Vorgänge in Karlsruhe sieht sich das Commando Cannstatt in der eigenen Haltung bestätigt. Beim Auswärtsspiel beim FC Augsburg hielt die Gruppe ein Spruchband hoch, auf dem „Das Problem früh erkannt & die Lösung benannt – Ultras raus aus Fanprojekten!“ geschrieben stand. (Faszination Fankurve, 22.04.2023)

Choreografie zur Freundschaft zwischen FC Augsburg- und Würzburger Kickers-Fans. Bild: timo0711.blogspot.com

Faszination Fankurve dokumentiert die Spruchbanderklärung des Commando Cannstatt:

Beim Auswärtsspiel in Augsburg zeigten wir das folgende Spruchband: Das Problem früh erkannt & die Lösung benannt – Ultras raus aus Fanprojekten!

Bereits 2017, als auch in Stuttgart ein Fanprojekt eröffnet wurde, haben wir uns zu unserer Haltung gegenüber Fanprojekten positioniert. In unserem Saisonheft StoCCarda #10 erschien ein Text mit dem Titel „Ultras raus aus Fanprojekten“ aus unserer Feder.

Für uns war und ist klar, dass eine reife Ultrasgruppe eigenständig funktionieren muss und nicht für Unterstützung jeglicher Art auf ein Fanprojekt zurückgreifen sollte, von einer „Do-It-Yourself Mentalität als Kernaspekt in unserer Gruppe“ sprachen wir damals.

Einer der zentralen Kritikpunkte, der eine Zusammenarbeit mit dem Fanprojekt für uns kategorisch ausschließt, ist das nicht vorhandene Zeugnisverweigerungsrecht für die Mitarbeiter dieser Organisation. Wir haben davor gewarnt, dass jene im Fall der Fälle vor Polizei und Staatsanwaltschaft Aussagen tätigen müssen und daher die Lösung nur sein kann, als Ultrasgruppe das Fanprojekt zu meiden um gar nicht erst in die Gefahr zu kommen, dass Informationen über uns, unsere Strukturen, unser Handeln und unsere Denkweisen schlussendlich über Fanprojektmitarbeiter, die zu einer Aussage gezwungen werden, an den völlig falschen Stellen landen. Genau dieser Fall ist aktuell eingetreten, denn Mitarbeiter des Karlsruher Fanprojekts wurden nun von der Staatsanwaltschaft Karlsruhe vorgeladen. In unserer Stellungnahme zu dieser Thematik von 2017 machten wir auf diesen Punkt bereits sehr deutlich aufmerksam und wiesen auf die Gefahren hin: „Trotz vorsichtiger Bestrebungen die rechtlichen Grundlagen zu ändern, haben Fanprojektmitarbeiter noch immer kein Zeugnisverweigerungsrecht vor den Strafverfolgungsbehörden. Was also treibt uns dazu, sie mehr oder weniger in gewisse Bereiche unseres Gruppenlebens zu integrieren und ihnen ein weitreichendes Vertrauen entgegenzubringen? Können wir ihnen ein ähnliches Vertrauen entgegenbringen, wie den Mitgliedern einer Ultrasgruppe, welche die gleichen Werte, Ziele und Einstellungen in sich tragen? Ein klares nein ist hier die einzig plausible Antwort.“

Für uns ist klar, dass uns die aktuellen Vorfälle in unserer Haltung bestärken und wir als Ultrasgruppe von einem Fanprojekt unabhängig sein und bleiben müssen. Abgeschlossen haben wir unseren Text damals mit den Worten „Ultras heißt frei sein. Ultras heißt selber machen.“ Das können wir heute nur nochmals unterstreichen.

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