„Maßnahme wird uns jedenfalls nicht am Besuch des Spiels hindern“
Die Pappelkurve Lübeck hat zur Gästeblocksperre in Delmenhorst sowie zur Sperrung der Pappelkurve beim Heimspiel gegen Teutonia Ottensen Stellung genommen. Die aktive Fanszene des VfB Lübeck will sich in beiden Fällen nicht vom Spielbesuch abbringen lassen.
In Delmenhorst soll der Gästeblock am Samstag aus angeblichen Sicherheitsgründen geschlossen bleiben. VfB Lübeck-Fans sind im städtischen Stadion dennoch zugelassen. Die aktive Fanszene will zu dem Spiel auch anreisen.
Nachdem vor Gericht in Bremen die Sperrung der Pappelkurve bestätigt wurde, muss das eigentliche Stimmungszentrum der VfB-Fans beim anschließenden Heimspiel geschlossen bleiben. Mit der Sperrung wurde der VfB Lübeck für Pyrotechnik-Vorfälle der eigenen Fans sanktioniert. Die aktive Fanszene will zum Heimspiel gegen Ottensen trotzdem ins Stadion Lohmühle gehen und den Support von wo anders aus organisieren. Zudem werde man auch Pyrotechnik zünden - wenn man es denn wolle. (Faszination Fankurve, 29.03.2023)
Faszination Fankurve dokumentiert die Stellungnahme der Pappelkurve Lübeck:
Moin VfBer!
In den letzten Wochen ist viel passiert: Die 2. Mannschaft des HSV meldet nicht für die dritte Liga, weshalb wir aktuell 13 Punkte Vorsprung auf den Nichtaufstieg haben. Im sonnigen Bremen wird unser Auswärtsspiel wiederholt abgesagt - diesmal witterungsbedingt.
Die Lokalpresse überschlägt sich mit wirren Artikeln über Fankultur, Pyrotechnik und unserer Fanfreundschaft nach Hamburg.
Eine Richterin bestätigt die Sperrung der Pappelkurve für ein Spiel, um Pyrotechnik zu verhindern. Ein Verbandsvorsitzender des NFV kündigt ganz unverblümt die Rückkehr zu Kollektivstrafen nach der EM24 an und die Stadt Delmenhorst verbietet wenige Tage vor unserem Auswärtsspiel dort Gästefans wegen angeblicher Sicherheitsmängel am Gästeblock.
Mit den Ereignissen dieser Woche ist der Punkt gekommen, an dem wir uns in aller Klarheit positionieren werden.
Wir freuen uns sehr über die Unterstützung seitens der Vereinsführung im Kampf gegen die Repressionen, unter denen wir aktuell leiden. Dies ist keineswegs selbstverständlich und wir wissen das zu schätzen! Weiter bedauern wir sehr, dass das jüngste Urteil zur Sperrung der Pappelkurve richterlich bestätigt wurde und somit viele VfBer das Spiel gegen Teutonia nicht auf ihrem angestammten Platz schauen können. Ob diese Richterin, welche behauptet, alkoholisierte Fans bekämen ein Bengalo in einer Fankurve in die Hand und eine gesperrte Tribüne bei einem willkürlichen Spiel verhindere Pyrotechnik, wirklich wusste, was sie geurteilt hat, stellen wir jedoch in Frage. Diese Maßnahme wird uns jedenfalls nicht am Besuch des Spiels hindern und sie wird uns auch nicht davon abhalten, Pyrotechnik zu zünden - wenn wir es wollen.
Es spielt für uns keine Rolle, welche wirren Theorien Verbände, angebliche Journalisten oder neuerdings Richter zu unserer Art der Fankultur aufstellen. Pyrotechnik wird immer ein Teil dieser sein, genauso wie der Fangesang, die Schwenkfahne oder die Trommel. Wer meint, sich eine Meinung über uns bilden zu müssen, und das immer noch nicht verstanden hat, der beweist nur seine Ignoranz und Dummheit.
Und genauso wird uns die Gästeblocksperre in Delmenhorst nicht davon abhalten, am Samstag anzureisen und unsere Mannschaft zu unterstützen. Deshalb rufen wir bereits an dieser Stelle alle VfBer auf, rechtzeitig nach Delmenhorst aufzubrechen. Wie es vor Ort ablaufen wird, geben wir kurzfristig bekannt. Seid mobil, seid flexibel. Es sieht aktuell danach aus, dass dies unsere letzte Saison in dieser Liga sein wird.
Gerne hätten wir die letzten Spiele in Frieden unseren Verein und den bevorstehenden Aufstieg gefeiert. Leider scheinen verschiedene Akteure daran kein Interesse zu haben, weshalb es für uns umso wichtiger ist, geschlossen gegen dieses offensichtliche Unrecht anzugehen.
Wir werden uns von diesen Repressionen sowieso nicht klein kriegen lassen, aber wir werden uns von ihnen auch nicht dieses Saisonfinale nehmen lassen, auf das wir so lange hingearbeitet haben.
VfBer sein, heißt auch mal, Haltung zeigen. Deshalb schließt euch uns an und kämpft gemeinsam mit uns für eine freie Fankultur.
Und vergesst nie: Auf der anderen Seite zu stehen als all jene, die eine Fußball Weltmeisterschaft nach Katar verkauft haben und zusahen, wie dafür zigtausende Menschen ihr Leben lassen mussten, kann nicht verkehrt sein!
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