Fanmarsch, Choreografien & Pyroshows beim Niedersachsen-Derby
Im ausverkauften Niedersachsenstadion kam es am Samstagmittag zum Derby zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig. Beide Fanlager leiteten die Partie mit Choreografien und Pyroshows ein. Wegen der genutzten Pyrotechnik wurde das Derby etwas mehr als eine Minute nach Anpfiff für knapp drei Minuten unterbrochen.
„Königreich Hannover - Ewiger Ruhm all jenen, die das Untier besiegen“, lautete das Motto der Choreografie in der Nordkurve des Niedersachsenstadions. Die Hannover 96-Fans breiteten dazu eine große Blockfahne aus und hielten grüne und schwarze Zettel in die Höhe. Anschließend zündeten die H96-Fans im Ober- und Unterrang der Nordkurve rote Bengalische Fackeln.
Im Gästeblock gaben die mitgereisten Eintracht Braunschweig-Fans mit blauen Ponchos und gelben Fahnen ein geschlossenes Bild ab. Auch hier wurde eine Blockfahne ausgebreitet und Pyrotechnik gezündet. Raketen kamen ebenfalls zum Einsatz. Der gelbe Rauch zog dabei teilweise in Richtung Spielfeld, weshalb Patrick Ittrich das Derby bereits in der 2. Spielminute für knapp drei Minuten unterbrach. Auf der Blockfahne war Till Eulenspiegel zu erkennen, wie er Hannover anzündet.
Nach einer torlosen ersten Halbzeit zündeten nach Anpfiff der zweiten Hälfte in Schwarz gekleidete Eintracht Braunschweig-Fans im Gästeblock des Niedersachsenstadions zahlreiche rote Bengalische Fackeln. Dieses Mal wurde das Spiel ohne Unterbrechung fortgesetzt. Die Gästefans versammelten in sich in Hannover hinter den beiden „Braunschweiger Turn- und Sportverein“- und „Hooligans“-Zaunfahnen.
Die am Donnerstag im Alter von 96 Jahren verstorbene Queen Elizabeth II. ist eine Nachfahrin von Georg I, Kurfürst von Hannover. Beim Niedersachsen-Derby zeigten Eintracht Braunschweig-Fans wegen der Verbundenheit der Queen zu Hannover ein Spruchband, auf dem „Die Queen macht es vor, ganz England in Scherben. 96 zu sein bedeutet zu sterben“-Spruchband.
Auf dem Rasen traf der Braunschweiger Neuzugang Ujah in der 69. Minute nach zweijähriger Durststrecke im zweiten Spiel in Folge und sorgte im Derby für die Führung des Außenseiters aus Braunschweig. Nur neun Minuten später erzielte Nielsen den Ausgleichstreffer zum 1:1 Endstand.
Im Vorfeld des Spiels traf sich die Hannover 96-Fanszene ab 8:00 Uhr in der Altstadt von Hannover. Später zog man in einem Fanmarsch zum Niedersachsenstadion. Den Gästefans aus Braunschweig, die im Vorfeld Derbyshirts verkauften, wurde auf Hin- und Rückweg ein Entlastungszug für 1.200 Personen zur Verfügung gestellt, der am Bahnhof Fischerhof hielt. Das Niedersachsenstadion war mit 42.000 Fans restlos ausverkauft, weil im Unterrang unter dem Gästeblock ganze Blöcke als Pufferbereich leer blieben. Im Gästeblock kam es beim Derby zu Sachbeschädigungen an den Plexisglaswänden, die beschädigt wurden. Die Polizei Hannover zog im Nachgang des Spiels ein positives Fazit. Vereinzelt seien Gästefans vorm Spiel über die Drehkreuze geklettert und so in den Gästeblock gelangt. Auf der Robert-Enke-Straße sei es zudem zu einer kurzen Auseinandersetzung zweier Gruppen gekommen. Eine Person habe sich dabei eine Platzwunde am Kopf zugezogen.
Fanmarsch der Hannover-Fans zum Niedersachsenstadion:
(Faszination Fankurve, 10.09.2022)