„Kein Grund mehr für personalisierte Tickets“
Weil das Land Bremen die Pflicht zur Kontaktdatenerfassung bei Großveranstaltungen abgeschafft hat, fordert die Grün-Weiße Hilfe den SV Werder Bremen auf, diese Praxis nun ebenfalls zu beenden. Es gäbe nun keinen Grund mehr zum Verkauf von personalisierten Tickets.
„Das Land Bremen schafft die Pflicht zur Kontaktdatenerfassung bei Veranstaltungen ab. Damit gibt es keinen Grund mehr für Werder, weiterhin personalisierte Tickets zu verkaufen. Die Grün-Weiße Hilfe fordert, in diesem Punkt wieder zur Normalität zurückzukehren. Regeln der Pandemiebekämpfung, die dann extra für Fußballfans fortbestehen, darf es nicht geben“, so das Statement der Grün-Weißen Hilfe, der Fanhilfe aus der Werder-Fanszene.
Zudem kritisierte die Grün-Weiße Hilfe, dass Werder seit Saisonbeginn bei der Ticket-Personalisierung noch sehr viel mehr Daten abgefragt habe, als es eigentlich erforderlich gewesen seien. Nach Absatz 6 Absatz 1 der bisher geltenden Coronaverordnung für das Land Bremen mussten lediglich der Name sowie entweder die Telefonnummer oder die E-Mail-Adresse erfasst werden. Für die Abfrage von Geburtsdatum und Wohnanschrift habe es demnach keinen Grundgegeben. Erst recht gelte dies für die Art der Anreise. Auch von Gästefans gab es Kritik an der Ticket-Personalisierung von Werder Bremen.
Suptras Rostock, Südtribüne Rostock und Fanszene Rostock blieben dem Auswärtsspiel von Hansa Rostock im Weserstadion in der 3. Liga beim SV Werder Bremen II fern. Unter dem Titel „Auswärts in Bremen - Nicht um jeden Preis“ kritisierten Suptras, Südtribüne und Fanszene in einem gemeinsamen Statement im August 2021, dass Hansa-Fans sich für das Auswärtsspiel in Bremen vorab über den Ticketshop von Werder registrieren müssen. Dadurch verblieben die Daten der Hansa-Fans damals bei Werder und könnten von dort weiteren Behörden vor Ort zur Verfügung gestellt werden. Bei anderen Auswärtsspielen durfte Hansa als Gastverein die Daten sammeln.
„Die Grün-Weiße Hilfe forderte den Verein daher auf, diese überflüssigen und damit gegen den Grundsatz der Datenminimierung (Art. 5 Abs. 1 lit. c) DSGVO) verstoßenden Datenerhebungen zu beenden und alle bisher unnötig erhobenen Daten der Ticketpersonalisierung zu löschen. Außerdem baten wir darum, den Fans die Wahl zu lassen, ob sie für den Kontakt durch das Gesundheitsamt eine Telefonnummer oder eine E-Mail-Adresse angeben möchten. Der Datenschutzbeauftragte des SV Werder zeigte sich unseren Argumenten grundsätzlich zugänglich, so dass die Pflichtangaben seit unserer Beschwerde deutlich reduziert sind“, so die Grün-Weiße Hilfe weiter. (Faszination Fankurve, 10.02.2022)