Commando Cannstatt nimmt Präsidiumsmitglied ins Visier

Die Ultras vom Commando Cannstatt nehmen zur Initiative „Zukunft_VfB“ Stellung, die auf das Statement der Cannstatter Kurve reagierte. Die Ultras des VfB Stuttgart vermuten ein Präsidiumsmitglied hinter dem anonymen Schreiben von „Zukunft_VfB“.

Diese Vermutung stützt das Commando Cannstatt auf die Metadaten einer verschickten Datei. Die Präsidiumsmitglieder Rainer Adrion und Christian Riethmüller veröffentlichten heute hingegen gemeinsam mit dem Vorstand der VfB Stuttgart 1893 AG eine gemeinsame Stellungnahme.

Die Cannstatter Kurve, nicht nur die Ultras, fordern weiterhin den Rücktritt des gesamten Präsidiums. Am Sonntag wollen die VfB-Fans in Schwarz erscheinen und so ihren Protest ins Neckarstadion tragen. (Faszination Fankurve, 28.03.2024)

Spruchband mit dem Ultimatum der Cannstatter Kurve.
Spruchband mit dem Ultimatum der Cannstatter Kurve. Bild: timo0711.blogspot.com

Faszination Fankurve dokumentiert die Stellungnahme des Commando Cannstatt:

Ist Christian Riethmüller der Mann hinter der Initiative „Zukunft_VfB“?

Vor wenigen Tagen wurden wir von einem VfBler darauf aufmerksam gemacht, dass sich als Reaktion auf das Statement der Cannstatter Kurve („Es reicht!“ vom 21.03.2024) im Hintergrund eine Initiative namens „Zukunft_VfB“ gebildet hat, welche die „extremen Forderungen ablehnt“ und mit einer eigenen öffentlichen Stellungnahme darauf reagieren will, wofür Unterstützer gesucht wurden. Dabei wurde bewusst anonym agiert, interessierten Personen wurde aber auf Nachfrage von der E-Mail-Adresse Zukunft_VfB@gmx.de die Stellungnahme der Initiative zugesendet. Wir als CC97 haben die Stellungnahme über Umwege ebenfalls erhalten. Inzwischen hat die Initiative ihr Anliegen auch online öffentlich gemacht und sammelt über die Plattform change.org Stimmen für ihr Anliegen.

Die Initiative „Zukunft_VfB“ bezieht sich in ihrer Stellungnahme auf ein vom Commando Cannstatt veröffentlichtes Statement und verschweigt damit komplett, dass nicht nur das CC97 hinter den Forderungen steht, sondern eine breite Basis der Cannstatter Kurve. Hier kann man sich die Frage stellen, ob bewusst eine Spaltung betrieben werden soll, indem das Statement der CK als exklusives Statement der Ultras des CC97 geframed wird?

Im Kern fordert die Stellungnahme von „Zukunft_VfB“ einen sofortigen Rücktritt von Claus Vogt als Präsident, während Christian Riethmüller und Rainer Adrion bis zur nächsten Mitgliederversammlung im Amt bleiben sollen.

Es stellt sich die Frage: Cui bono? Wem nützt das?

Gehen wir der Sache auf die Spur. Die Stellungnahme in Form einer PDF-Datei wurde uns am 26.03.2024 von einem VfBler zugespielt, welche dieser von „Zukunft_VfB“ direkt erhalten hatte. Es handelt sich um eine PDF-Datei mit dem Dateinamen „Stellungnahme_Zukunft_VfB_ohne Namen.pdf“ welche am 26.03.2024 um 10:37 erstellt wurde.

Die Antwort auf die eben gestellte Frage „Cui bono? Wem nützt das?“ ergibt sich aus den Metadaten der PDF-Datei. Als Verfasser steht hier nämlich der Name „Riethmüller, Christian“.
Theoretisch gibt es natürlich die Möglichkeit den „Verfasser“ eines PDF-Dokumentes manuell abzuändern. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Personen hinter „Zukunft_VfB“ bewusst den Verfasser in den Metadaten eines solchen Dokumentes auf den Namen „Riethmüller, Christian“ abändern dürfte aber verschwindend gering sein. Dazu kommt noch, dass es keinen Nutzen für „Zukunft_VfB“ ergäbe. Viel wahrscheinlicher dürfte es sein, dass der Name des Verfassers in den Metadaten der Datei seinen Ursprung im lokalen Computersystem und dem in der Software hinterlegten Identitätsstempel haben dürfte und der Autor es aus Unwissenheit oder Unachtsamkeit versäumt hat, die Metadaten des Dokumentes vor dem Versand zu bereinigen.

Wir halten also fest:
Ein Verfasser namens „Riethmüller, Christian“ fordert im Statement der Initiative „Zukunft_VfB“, dass Claus Vogt sofort zurücktreten soll, während er selbst und Rainer Adrion bis zur nächsten Mitgliederversammlung im Amt bleiben.

Wir bleiben dabei und fordern mit absolutem Nachdruck:

Einen sofortigen Rücktritt des gesamten Präsidiums des e.V., namentlich Präsident Claus Vogt, Vize-Präsident Rainer Adrion und Präsidiumsmitglied Christian Riethmüller. Durch den Verkauf und Verrat der Mitgliederrechte ist die Vertrauensbasis endgültig komplett zerstört. Erschwerend hinzu kommt die Zerstrittenheit und die damit einhergehende Schwäche als Präsidium des e.V. Eine ruhige Zukunft kann es so nicht geben!

Eine sofortige Rückgabe des Aufsichtsratsvorsitzes, zunächst an den vom Vereinsbeirat einzusetzenden Interimspräsidenten, nach der Neuwahl an den neuen Präsidenten des VfB Stuttgart e.V. als Hauptvertreter des größten Anteilseigners der AG!

Ein glaubhaftes Bekenntnis des Aufsichtsrats der AG, die Interessen der Mitglieder des VfB e.V. ernst zu nehmen, zu respektieren und im Sinne der 50+1 Regel und des Leitbilds des VfB zu agieren!

Update 12:40 Uhr:

Statement von Christian Riethmüller zur Frage, ob er hinter Zukunft_VfB steckt: "Nach der Abstimmung der Fan-Gruppen zum Statement der Cannstatter Kurve wurde ich aktiv von den Initiatoren von „Zukunft_VfB“ kontaktiert. Die Personen waren mir zuvor schon bekannt, und ich pflege – wie auch mit ganz vielen Mitgliedern und Fans – einen persönlichen Kontakt. Hier wurde mir geschildert, dass es viele Mitglieder, OFCs und Fans gibt, die sich den Forderungen dem Statement der Cannstatter Kurve nicht anschließen wollen und stattdessen einen eigenen Vorstoß vorhaben. Auch diesen Gesprächen und Inhalten habe ich mich im Diskurs gestellt, wie es auch bei den Ultras und anderen der Fall war. Die Initiatoren hatten mich gebeten, über ihr Statement, an dessen Entstehen ich weder auslösend noch inhaltlich beteiligt war, drüber zu schauen und vor allem auf formale Details zu prüfen. Das habe ich getan, und eine aus meiner Sicht formal korrekte Version in Word geschrieben und somit per Word-Datei übermittelt. Ich bin weder Verfasser, noch bin ich Initiator von Zukunft_VfB, was mir vorgeworfen wird. Nochmal: Ich hatte Kenntnis, und ich habe ein Statement vor allem auf Formalien korrigiert. Ungeachtet dessen teile ich vieles von dem, was die Initiative publik gemacht hat."

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