Eintracht Braunschweig ergreift nach Auseinandersetzungen in Nordkurve erste Maßnahmen
Neben dem umstrittenen Polizei-Einsatz hinter der Südkurve des Eintracht-Stadions ist Eintracht Braunschweig auch weiter mit den Auseinandersetzungen in der Nordkurve beschäftigt. Kurz vor Ende des Heimspiels gegen Hertha BSC kam es im Norden des Stadions, wo sich beide Fanlager vermischten, zu Auseinandersetzungen.
Eintracht Braunschweig hat deshalb erste konkrete Maßnahmen beschlossen, die bereits zum kommenden Heimspiel umgesetzt werden sollen: „In der Aufarbeitung des vergangenen Spieltages gegen Hertha BSC beschäftigt uns neben den Vorfällen hinter Block 7 in der Nachspielphase auch die Tatsache, dass viele Gästefans Eintrittskarten für Block 17 und damit im Heimbereich hatten. Auch in den Heimsektoren des Umlaufs tauchten mehrfach erkennbare Anhänger von Hertha BSC auf. Die Folgen waren Auseinandersetzungen kurz vor Ende der Partie zwischen Anhängern beider Vereine in der Nordkurve, die vom Ordnungsdienst und der Polizei beendet werden konnten. Vorweggenommen stellen wir fest, dass wir unsere selbstgesteckten Ziele und Qualitätsstandards in Bezug auf die Trennung von Heim- und Gästefans an diesem Spieltag nicht erreicht haben, dafür möchten wir unsere Fans um Entschuldigung bitten. Das Risiko, dass sich eine erhebliche Anzahl an Gästefans mit Tickets im Heimbereich eindecken, sollte bereits im Vorverkauf minimiert werden. Aufgrund dessen fand der Ticketverkauf, wie in der Vergangenheit schon praktiziert, nur eingeschränkt statt. Konkret bedeutet dies, dass sich im Online-Ticketshop nur BTSV-Mitglieder, Dauerkarteninhaber und Bestandskunden mit (weiteren) Eintrittskarten versorgen konnten. Ein stationärer Verkauf wurde ausschließlich im Stadion-Fanshop und an der Konzertkasse im Schloss angeboten. So sollte sichergestellt werden, dass nur Eintracht-Fans Zugriff auf die zur Verfügung stehenden Eintrittskarten hatten. Dennoch mussten wir feststellen, dass zahlreiche Herthaner Karten für Block 17 Platz erwerben konnten und dadurch eine direkte Durchmischung beider Fanlager vorherrschte. Als großes Problem stellte sich zudem heraus, dass das Verbot des Tragens gastkenntlicher Kleidung in den Blöcken 5 bis 17, nur unzureichend an den Eingängen kontrolliert und auf die Umsetzung hingewirkt wurde. Als Ergebnis gut sichtbar waren viele Fans mit verschiedensten Fanartikeln der Berliner im Umlauf und in der Nordkurve. Um die Gefahr einer Eskalation zu vermeiden, wurden schon im Verlauf der ersten Halbzeit in der Nordkurve Umplatzierungen vorgenommen, um eine bessere Fantrennung zu erreichen. Nach den bereits erwähnten Auseinandersetzungen in der Schlussphase des Duells zwischen Anhängern beider Vereine in der Nordkurve müssen wir jedoch feststellen, dass unsere präventiven und intervenierenden Maßnahmen nicht ausgereicht haben, um den gewünschten Effekt erzielen. Zu allem Überfluss kam es zu Beginn der Stadionöffnung auch noch zu technischen Problemen an den Einlässen beim Scannen der Dauerkarten, so dass sich der Zutritt zum Stadion teils erheblich verzögerte. Als Reaktion auf die Probleme am vergangenen Samstag werden wir bereits zum kommenden Heimspiel gegen Hansa Rostock am Freitag, dem 8. März zusätzliche Maßnahmen treffen, um die Anzahl von Gästefans im Bereich der Nordkurve erheblich zu minimieren und eine bessere Fantrennung sicherzustellen. Unter anderem werden keine Karten für Block 17 verkauft. Derartige Geschehnisse sollen sich in unserer Heimspielstätte nicht wiederholen“, teilte Eintracht Braunschweig dazu in einer Stellungnahme mit.
Außerdem plant der Verein gemeinsam mit dem Stadionbetreiber bauliche und infrastrukturelle Veränderungen in der Nordkurve, um die Sicherheit in diesem Bereich des Stadions nachhaltig zu verbessern.