„Gegen den willkürlichen Einfluss der Polizei“: Ultras kritisieren Spielabsage
In einer Stellungnahme meldete sich am Donnerstagmorgen das Filmstadt Inferno 1999 zu Wort. Die Ultragruppe des SV Babelsberg 03 kritisiert darin die Absage des für Freitag geplanten Heimspiels gegen den Chemnitzer FC in der Regionalliga Nordost durch den NOFV. Laut Mitteilung beider Vereine sei der Grund für die Absage ein Mangel an verfügbaren Polizeikräften. Für die Ultras des SV Babelsberg wirft diese Begründung einige Fragen auf. (Faszination Fankurve, 15.02.2024)
Faszination Fankurve dokumentiert die Stellungnahme des Filmstadt Inferno 1999:
Stellungnahme des FI99 zur Absage des Heimspiels gegen Chemnitz:
Am vergangenen Montag wurde durch die beteiligten Vereine die Mitteilung veröffentlicht, dass das für Freitag, den 16.2.24 geplante Heimspiel des SV Babelsberg 03 gegen den Chemnitzer FC ausfallen muss. Grund dafür sei - im Gegensatz zu mehreren witterungsbedingten Absagen in jüngerer Vergangenheit - ein Mangel an verfügbaren Polizeikräften. Durch einen Staatsbesuch beim in Potsdam lebenden Bundeskanzler seien zu viele polizeiliche Ressourcen gebunden, um das Spiel ordnungsgemäß abzusichern.
Diese Absage wirft mehrere Fragen auf:
Wie kann es sein, dass eine solche terminliche Überschneidung die Brandenburger Polizei vor solch organisatorische und personelle Probleme stellt? Ist die polizeiliche Drohkulisse, die regelmäßig rund um Heimspiele des SVB den kompletten Kiez lahmlegt, möglicherweise überzogen und unverhältnismäßig? Braucht es wirklich mehrere Einsatzhundertschaften, Reiterstaffeln und Wasserwerfer, um ein Regionalligaspiel mit ca 3.000 Zuschauern über die Bühne zu bringen?
Der NOFV zeigt jedenfalls erneut, dass ihm die Belange der Fans reichlich egal sind. Viele Heim- als auch Gästefans haben sich für Freitag schon frei genommen, um bei dem Spiel dabei sein zu können. Dies reiht sich in die Fülle der Spiele unter der Woche ein, die durch die zahlreichen Nachholer, Pokalspiele und ohnehin geplanten englischen Wochen stattfinden und die die treuen Fans vor enorme organisatorische und auch finanzielle Herausforderungen stellt.
All dies wird durch den NOFV billigend in Kauf genommen, da er den Vorgaben der Polizei ohne öffentlich erkennbaren Widerspruch folgt. Die Interessen der Vereine, die an erster Stelle verantwortlich sind für die ordnungsgemäße Durchführung ihrer Veranstaltung, der Fans und letztendlich auch der Spieler werden dem staatlichen Sicherheitswahn untergeordnet. Der Verband vertritt zuallererst die Interessen der Polizei und nicht seiner Mitglieder. Ein Armutszeugnis.
Für fangerechte Terminierungen und gegen den willkürlichen Einfluss der Polizei auf den Spielplan.
Scheiß Bullen, scheiß NOFV!
Filmstadt Inferno 1999