„Zahlreiche 96-Fans müssen in Krankenhäusern mit schweren Kopfverletzungen“

Etwa zehn Minuten vor Ende des gestrigen Zweitligaspiels zwischen dem FC St. Pauli und Hannover 96 kam es zu einem umstrittenen Polizeieinsatz im Gästeblock des Millerntors. Videos zeigen das Vorgehen der Polizei. Mittlerweile zogen Fanhilfe Hannover und Polizei Hamburg eine Bilanz zu verletzten Personen.

„Unfassbare und unentschuldbare Gewaltorgie der Hamburger Polizei im Gästebereich des Stadions am Millerntor. Zahlreiche 96-Fans müssen in Krankenhäusern mit schweren Kopfverletzungen und Verdacht auf Knochenbrüche behandelt werden. Mehrere dutzend Fans sind zudem durch den Einsatz von Reizgas der Polizei verletzt worden. Vor Ort musste eine mobile Krankenstation zur Versorgung der Verletzten durch Polizeigewalt eingerichtet werden. Eine ausführliche Pressemitteilung folgt“, erklärte die Fanhilfe Hannover in der Nacht von Freitag auf Samstag.

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Die Polizei Hamburg veröffentlichte eine Pressemitteilung zu den Vorfällen. „Anlässlich der gestrigen Spielbegegnung der zweiten Fußballbundesliga zwischen dem FC St. Pauli und Hannover 96 war die Polizei mit einem erhöhten Kräfteaufgebot im Einsatz. Gegen Ende der zweiten Halbzeit ereignete sich im Gästefanblock eine Gefahrensituation, bei der die Polizei einschritt. Nachdem die Anreise der Heim- sowie der rund 2.800 Gästefans ohne nennenswerte Vorkommnisse verlief, wurden der Polizei sowohl zu Beginn der ersten als auch anfangs der zweiten Halbzeit mehrere Sachbeschädigungen im Sanitärbereich unterhalb der Nordtribüne gemeldet. Um 20:04 Uhr kam es den bisherigen Erkenntnissen zufolge aus bislang noch nicht geklärter Ursache zu einer Auseinandersetzung im Gästefanblock, bei der offensichtlich eine männliche Person erheblich attackiert und fortwährend - selbst als diese zu Boden gegangen war - getreten wurde. Um den Mann zu schützen und Schlimmeres zu verhindern, entschied sich die Polizei, im Gästefanblock einzuschreiten. Die Auswärtsfans solidarisierten sich daraufhin unverzüglich und griffen die Einsatzkräfte unter anderem mit Schlägen, Tritten und Fahnenstangen an, woraufhin die Polizisten mit dem Einsatz von unmittelbarem Zwang, unter anderem in Form von körperlicher Gewalt und Pfefferspray, reagierten. Im weiteren Verlauf beruhigte sich die Situation und das zwischenzeitlich durch den Schiedsrichter unterbrochene Spiel konnte fortgesetzt werden. Die restlichen Minuten der Begegnung verliefen ohne besondere Vorkommnisse“, so die Ausführungen der Polizei Hamburg.

Nach Abpfiff ging die Polizei auch gegen Fans des FC St. Pauli mit Pfefferspray vor: „Wohingegen die Abreise der Gästefans ohne nennenswerte Vorkommnisse verlief, setzte sich gegen 20:55 Uhr ein Heimfanmarsch mit rund 300 Personen vom Harald-Stender-Platz in Richtung Neuer Pferdemarkt in Bewegung. Aus diesem heraus wurden die Einsatzkräfte erneut, dieses Mal unter anderem mit Flaschen, Steinen und pyrotechnischen Gegenständen, massiv angegriffen, woraufhin die Beamten abermals mit unter anderem dem Einsatz von Pfefferspray reagierten. Etwa eine Viertelstunde später gelang es der Polizei, die Situation zu beruhigen. Die Heimfans verteilten sich daraufhin in Kleingruppen im Stadtviertel. Nach jetzigem Stand wurden gestern Abend 17 Einsatzkräfte verletzt, eine davon schwer (mehrfache Brüche). Darüber hinaus meldeten sich bis zum Einsatzende 15 verletzte Fans bei den Sanitätern. Mindestens einer von ihnen musste im Krankenhaus behandelt werden. Detailliertere Informationen sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt. Ebenso liegen derzeit noch keine validen Zahlen zu eingeleiteten Ermittlungsverfahren, Identitätsfeststellungen, sowie zu Fest- und Ingewahrsamnahmen vor. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. An dem gestrigen Einsatz waren rund 270 Polizeibeamtinnen und -beamte beteiligt“, heißt es dazu in der Pressemitteilung der Polizei Hamburg.

Das Vorgehen der Polizei im Gästebereich sorgte für eine vierminütige Spielunterbrechung. Die Gerüchte, dass zuvor ein FC St. Pauli Fan eine HSV-Fahne klauen wollte und dies der Auslöser der Ausschreitungen im Gästeblock war, sind laut Informationen von Faszination Fankurve falsch. „Zunächst ist es aus ungeklärter Ursache zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung im Gästeblock von Hannover 96 gekommen. Vorliegende Videoaufnahmen sprechen aber nicht dafür, dass die Gerüchte von einem Fahnenklau durch einen FC St. Pauli-Fan zutreffend sind. Vielmehr gab es über mehrere Minuten immer wieder Unruhe und Auseinandersetzungen im Gästebereich, so dass die Polizei schließlich versuchte, in den Block zu kommen, um die Auseinandersetzung zu beenden. Dabei wurden die Einsatzkräfte von Auswärtsfans massiv attackiert und mit Gegenständen beworfen, die Polizei setzte wiederum Schlagstöcke ein“, teilte der FC St. Pauli zur Ursache der Auseinandersetzungen mit. Zu verletzten Personen erklärte der FC St. Pauli: „Insgesamt gab es nach Polizeiangaben 17 verletzte Polizist*innen und mindestens 15 verletzte Fans. Diese Zahl dürfte aber unter anderem wegen des Einsatzes von Pfefferspray deutlich höher liegen. Die Fanhilfe Hannover berichtet über weit mehr Verletzte im Auswärtsblock, darunter sollen auch Schwerverletzte sein.“ (Faszination Fankurve, 11.11.2023)

Die Vorfälle im Video (nach rechts klicken für weitere Videos):

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