„Gewalt gegen Frauen ist keine Privatsache!“
Der FC Bayern München dachte zuletzt über eine Rückkehr von Jérôme Boateng zum Rekordmeister nach. FC Bayern-Sportdirektor Christoph Freund nannte die Vorwürfe wegen Gewalt gegen die Ex-Freundin dabei „seine private Geschichte und kein großes Thema“ für den FC Bayern.
Das Oberste Landesgericht in Bayern hat die Verurteilung von Jérôme Boateng wegen Körperverletzung und Beleidigung im September 2023 wegen Verfahrensfehlern aufgehoben. Am Landgericht München I wird der Fall nun erneut verhandelt.
Letztlich sah der FC Bayern dennoch von einer erneuten Verpflichtung von Boateng ab. Ultras von Werder Bremen kritisierten die Überlegungen des Rekordmeisters trotzdem. Beim gestrigen Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim zeigte die Gruppe L'Intesa Verde ein Spruchband in der Ostkurve, auf dem „Gewalt gegen Frauen ist keine Privatsache! Christoph Freund halt's Maul!“ zu lesen war. „Geschlagen, bespuckt, beleidigt? Egal! Mia san Täterschützer!“, ergänzte Caillera eine weitere Tapete zum Thema.
Die Gruppe solidarisierte sich nach den Angriffen aus dem Gaza-Streifen auf Israel zudem mit einer „Fight Hamas!“-Botschaft mit den Angegriffenen. Die Ultra Boys zeigten hierzu eine „Stand with Israel!“-Botschaft in der Ostkurve.
„Für fangerechte Spieltagsterminierungen! Fick dich DFL!“, „50+1 muss bleiben!“, „50+1 unverhandelbar“, „Pro Samstag 15:30“, „Videobeweis abschaffen!“, „Free all Antifas!“ und „Weserstadion unantastbar“ lauteten weitere Botschaften, die Werder-Ultras am Samstagabend im Weserstadion präsentierten.
Vorm Spiel hatte Infamous Youth zu einem Corteo vom Theater am Goetheplatz bis zum Weserstadion aufgerufen. Etwa 3.500 Werder-Fans folgten dem Aufruf der Ultras.
Vor 41.000 Fans im ausverkauften Weserstadion gingen die Gäste aus dem Kraichgau am Samstagabend gleich drei Mal in Führung. Werder gelang in der Nachspielzeit zwar der Ausgleich zum 2:2, doch die TSG erzielte eine Minute später doch noch den Siegtreffer zum 3:2 Endstand. (Faszination Fankurve, 08.10.2023)