„DEL-Stadion-Punkteplan abschaffen!“

Die Fanszenen von zwölf deutschen Eishockeyvereinen veröffentlichten am vergangenen Montag eine Stellungnahme zum DEL-Stadion-Punkte-Plan, gegen den am Wochenende in vielen Stadien mit Spruchbändern protestiert wurde.

Spruchband der Fans aus Landshut. Bild: EV Landshut Fanszene

Viele Aufstiegs-Regularien, wie etwa die Bürgschaft von knapp 800.000 Euro pro Club, sowie Flexbanden, TV-Übertragungsplätze und LED-Licht seien für die Eishockey-Fans nachvollziehbar, wenn ein Verein in die DEL aufsteigen möchte,erklären sie auf der Facebookseite der EV Landshut-Fanszene.

Unverständlich finden die Fanszenen jedoch den DEL-Stadion-Punkte-Plan. Dieser sieht vor, dass das Eisstadion eines DEL-Vereins mindestens 4.500 Zuschauer fassen muss. Außerdem muss eine Marke von 8.000 Punkten erreicht werden, wobei Stehplätze (1 Punkt), Sitzplätze (2 Punkte) und VIP-Plätze (4 Punkte) unterschiedlich schwer wiegen.

Dieses Konzept sei aus ihrer Sicht nicht mehr zeitgemäß, da vergangene Saison sieben der 15 DEL-Clubs mit ihrem Zuschauerschnitt deutlich unter der 4.500er-Marke gelegen hätten. Außerdem könnten aus der DEL2 nur fünf Vereine diese Kriterien überhaupt erfüllen. Und auch für die Absteiger aus der DEL würde die fehlende Planungssicherheit eine Rolle spielen, da meist erst nach dem DEL2-Finalspiel sicher feststeht, ob wirklich eine aufstiegsberechtigte Mannschaft DEL2-Meister wird und aufsteigen kann.

„Wir alle sind froh, dass es theoretisch (durch Corona unterbrochen) seit der Saison 2020/21 wieder einen geregelten Auf- und Abstieg zwischen den beiden deutschen Top-Ligen gibt, jedoch ist es nun Zeit, den nächsten Schritt zu gehen und ehrlich zu erkennen, dass eine weitere Auflockerung möglich und vor allem nötig ist, um unseren Sport weiterhin attraktiv zu gestalten“, begründen die Szenen ihre Stellungnahme. (Faszination Fankurve, 04.10.2023)

Spruchband der Fans aus Ravensburg. Bild: Block B1 Ravensburg

Faszination Fankurve dokumentiert die Stellungnahme der Eishockey-Fanszenen:

Hallo Eishockeyfans,

dem ein oder anderen werden die Spruchbänder am vergangenen Wochenende sicherlich nicht entgangen sein und so möchten wir dazu Stellung beziehen:
Aufgegriffen wurde der Gedanke der Aktion von der Augsburger Fanszene, welche in einer umfangreichen Stellungnahme den DEL-Stadion-Punkte-Plan hinterfragt.

Wir wollen daher an dieser Stelle kurz auf den Stadion-Punkte-Plan und die Stellungnahme der Augsburger Fanszene eingehen und hinterfragen, wie zeitgemäß dieser Punkte-Plan noch ist.

Um in die DEL aufsteigen zu können, müssen Vereine eine Bürgschaft in Höhe von knapp 800.000€ hinterlegen. Dies ist aus unserer Sicht auch nachvollziehbar, damit der Spielbetrieb und die Liquidität eines Vereines auch gewährleistet bleibt. Ebenso sind weitere Kriterien wie Flexbanden,  TV-Übertragungsplätze sowie LED Licht für uns verständliche Kriterien, die man an einem professionellen Standort stellen kann.

Was jedoch auch erfüllt werden muss, ist die Marke von 8000 Punkten, welche anhand der Stadionkapazität vergeben werden. 4500 Zuschauer muss ein Eisstadion mindestens fassen, wobei es 1 Punkt für Stehplätze, 2 Punkte für Sitzplätze und 4 Punkte für VIP-Plätze gibt.

Aus der DEL2 erfüllen 5 Vereine diese Kriterien (Regensburg, Dresden, Krefeld, Kassel, Bietigheim). Der aktuelle Meister aus Ravensburg ist schon allein wegen seiner Kapazität von 3418 Zuschauern von dem Aufstieg ausgeschlossen, da ihm knapp 1100 Zuschauerplätze, oder nach Punkteplan umgerechnet, 3300 Punkte fehlen.

„Ja, was soll ein Verein mit einem so kleinen Stadion in der DEL“ werden sicherlich jetzt einige sagen, aber auch hier kann man den Vergleich zur DEL ziehen, wo vergangene Saison 3 Vereine weniger als 3500 Zuschauer im Schnitt bei ihren Heimspielen begrüßen konnten. Schaut man auf die geforderte Mindestkapazität von 4500 Plätzen, lagen sogar ganze 7 Vereine bei einem Schnitt von 4100 Zuschauern oder tiefer.
Diese Vergleiche zeigen auf, dass der Punkte-Plan nicht zeitgemäß ist und der Realität entspricht, weshalb die Kapazität einer Eishalle kein Kriterium für einen Auf- und Abstieg sein darf!

Themen wie Planungssicherheit, finanzielle Absicherung durch Sponsoren- und TV-Gelder, die Erstellung einer Mannschaft (Vergleich Importspielerlizenzen) spielt dabei gerade für die betroffenen Teams aus der DEL eine Rolle, die sich meist bis zum Finalspiel der DEL2 in unsicheren Gewässern befinden und abwarten müssen, ob denn tatsächlich eine aufstiegsberechtigte Mannschaft DEL2-Meister wird und aufsteigt.

Wir alle sind froh, dass es theoretisch (durch Corona unterbrochen) seit der Saison 2020/21 wieder einen geregelten Auf- und Abstieg zwischen den beiden deutschen Top-Ligen gibt, jedoch ist es nun Zeit, den nächsten Schritt zu gehen und ehrlich zu erkennen, dass eine weitere Auflockerung möglich und vor allem nötig ist, um unseren Sport weiterhin attraktiv zu gestalten.

Oktober 2023,

Fanszenen

Bad Nauheim
Bietigheim
Crimmitschau
Dresden
Freiburg
Kassel
Landshut
Kaufbeuren
Ravensburg
Regensburg
Rosenheim
Weißwasser

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