„Fehlstart für die Fanrechte“

Der Dachverband der Fanhilfen e.V. hat beim heutigen bundesweiten Treffen in Dresden ein erstes Resümee zum Saisonstart 2023/24 gezogen. Die Repression gegen Fußballfans habe dabei zugenommen. (Faszination Fankurve, 10.09.2023)

FC Augsburg-Fans fordern mit Spruchband die Abschaffung des USK der Polizei in Bayern. Bild: photomafia-bochum.blogspot.com

Faszination Fankurve dokumentiert die Pressemitteilung des Dachverbands der Fanhilfen:

Fehlstart für die Fanrechte

Der Dachverband der Fanhilfen hat sich heute für sein jährliches bundesweites Treffen in Dresden zusammengefunden. Neu zum Dachverband hinzugekommen sind die Fanhilfen vom 1. FC Köln und dem Hamburger SV. Damit sind mittlerweile 24 Fanhilfen im bundesweiten Dachverband organisiert. Die Fanhilfen haben ein erstes Resümee nach dem Start der neuen Saison gezogen und blicken mit Unverständnis auf die zunehmende Repression gegen Fußballfans.

„Die Liste der überzogenen Polizeieinsätze gegen Fußballfans ist lang, obwohl die Saison noch nicht alt ist. Großangelegte Polizeimaßnahmen treffen vor allen Dingen die Fans, die ihre Vereine zu Auswärtsspielen begleiten und hier oft rechtswidrigen freiheitsentziehenden Maßnahmen ausgesetzt sind. Nicht zuletzt der Schusswaffeneinsatz durch die Polizei beim Spiel das FC Augsburg gegen Borussia Mönchengladbach zeigt mehr als deutlich die Dimension der polizeilichen Eskalationsspirale gegenüber Fußballfans“, so Linda Röttig Mitglied im Vorstand des Dachverbands der Fanhilfen e. V.

Mit Blick auf die bevorstehende Europameisterschaft im kommenden Jahr in Deutschland fordern die Fanhilfen in ihrem heute getroffenen Beschluss eine eindeutige Kurskorrektur im Umgang mit Fußballfans. Die Eskalation seitens der Polizei durch unsachliche Öffentlichkeitsarbeit muss gestoppt werden. Ebenso muss Polizeigewalt durch unabhängige Ermittlungsstellen entschieden verfolgt und geahndet werde. Die Ampelkoalition hatte den Fans einige Verbesserungen versprochen. Zur Halbzeit der Wahlperiode ist davon bislang noch nichts umgesetzt. Hier fordern die Fanhilfen deutlich mehr Tempo.

„Wir sehen die hohe Anzahl an Polizeieinsätzen gegen Fußballfans höchst kritisch und lehnen kollektive Freiheitsbeschränkungen von Fans entschieden ab. Obwohl Polizeieinsätze bei jedem Fußballspiel stabsmäßig geplant werden, setzt die Polizei bei aufkommenden Problemen auf Gewalt und Eskalation statt Kommunikation und Wahrung der Grundrechte. Fußballfans wurden in den vergangenen Wochen vielfach wie Schwerkriminelle behandelt – oftmals ohne jede Begründung und Rechtsbelehrung festgehalten sowie kontrolliert. Das grenzt an Sippenhaft. Mit Blick auf die bevorstehende Europameisterschaft 2024 in Deutschland scheinen diese Einsätze schon ein erster negativer Vorgeschmack darauf, was Fußballfans bundesweit bis zum Turnierbeginn blüht. Daher fordern wir die politischen Entscheidungsstellen auf, umgehend die von uns genannten ganz konkreten Maßnahmen zu ergreifen, um die Rechte von Fußballfans gegenüber den Sicherheitsorganen zu wahren“, erläutert Linda Röttig abschließen.

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