Spielunterbrechung nach Böller-Würfen & Kritik an „Hooligan-Influencern“

11.100 Fans kamen am gestrigen Sonntagnachmittag ins ausverkaufte Bruno-Plache-Stadion, um die brisante DFB-Pokalpartie 1. FC Lokomotive Leipzig gegen Eintracht Frankfurt live zu sehen. Für Aufregung sorgten vor allem Böllerwürfe, die zu einer fast 15 Minuten langen Spielunterbrechung führten.

Leuchtspur im Bruno-Plache-Stadion. Bild: DWIDSwoch

Nach 70 gespielten Minuten flogen Böller von Lok-Fans im Bereich hinter Tor 1 am Dammsitz in den Innenraum und explodierten in der Nähe von dort sitzenden Fans im Rollstuhl. Schiedsrichter Michael Bacher unterbrach das Pokalspiel deshalb beim Stand von 3:0 für Frankfurt für 14,5 Minuten und schickte beide Teams in die Katakomben. Die Polizei ermittelt wegen dieses Vorfalls in Richtung „Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion“. Lok Leipzig distanzierte sich von dem Vorfall und erklärte: „30 bis 40 Minderbemittelte verhinderten die Fortführung des Fußballfestes. Schiri Michael Bacher unterbrach für knapp eine Viertelstunde und schickte die Teams in die Katakomben. Danach war sowohl atmosphärisch als auch fußballerisch die Luft raus.“

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Im Anschluss an die Spielunterbrechung erzielte die Eintracht aus Frankfurt noch vier Tore. Am Ende gewann der Bundesligist somit deutlich mit 7:0, dabei hatte der Regionalligist eine Stunde ganz gut mithalten können.

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Die Fanszene von Lok Leipzig hatte im Vorfeld des Spiels das Motto „Alle in Gelb ins Bruno“ ausgerufen und die Ultras von Blue Side Lok ein außergewöhnliches Mobilisierungsvideo veröffentlicht. Im Spieltagsflyer kritisierte Blue Side Lok „Hooligan.-Influencer“ in den sozialen Medien. „Während man eine große Masse drauf briefen kann, nach außen Verschlossenheit zu symbolisieren, funktioniert dies heutzutage bei Einzelpersonen weniger gut und so ist das witzig-verstörende Paradoxon des Hooligan-Influencers hier ebenfalls schwer verbreitet“, so die allgemeine Kritik von Blue Side Lok, die auch in Richtung von Teilen der Hooligans von Eintracht Frankfurt adressiert war. Im Gästeblock solidarisierte man sich per Spruchband noch mit einem befreundeten Hooligan. Zuvor tauchten die Lok-Fans ihre Fankurve mit Mottoshirts, Zetteln, Rauch und Luftschlangen in Gelb. Dazu war ein 3D-Schriftzug „Der Mythos lebt“ am Zaun befestigt.

Vorm Spiel tauchten Eintracht-Hooligans u.a. am Völkerschlachtdenkmal auf, ein großes Aufeinandertreffen mit LOK-Fans soll aber ausgeblieben sein. Die Leipziger Polizei berichtete noch von zwei verletzten Eintracht-Fans, die vor dem Spiel offenbar von Lok-Fans attackiert wurden. Ein Gästefan wurde deshalb stationär im Krankenhaus behandelt. Im Nachgang des Spiels vermeldete die Polizei außerdem Angriffe auf Polizeiabsperrungen, die das Ziel eines Angriffs auf abreisende Eintracht-Fans gehabt hätten. In einer Straßenbahn soll die Notbremse gezogen worden sein und Mülltonnen fanden ihren Weg auf die Straße. Wegen der Freundschaft zwischen Ultras der BSG Chemie Leipzig- und von Eintracht Frankfurt ordnete die Polizei die Pokalpartie als Hochrisikospiel ein. Neben mehrere Hundertschaften der sächsischen Bereitschaftspolizei waren auch hessische Einsatzkräfte im Einsatz. (Faszination Fankurve, 14.08.2023)

"Der Mythos lebt"-Aktion der Lok-Fans. Bild: DWIDSwoch

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