Verspätete Ultras, Ticketpreis-Protest, Jubiläums-Choreo & Emotionen
57.000 Fans sahen am Freitagabend im ausverkauften Volksparkstadion das Auftaktspiel der 2. Bundesliga zwischen dem Hamburger SV und dem FC Schalke 04. Die Ultras Gelsenkirchen und weitere Teile der aktiven Fanszene verpassten dabei den Anpfiff.
Wegen Stau trafen die Ultras der Gästemannschaft erst Mitte der 1. Halbzeit im Gästeblock des Volksparkstadions ein. Die Ultras der Castaways protestierten hingegen gegen die hohen Eintrittspreise beim HSV. „Dauerkarten- und Ticketpreise sozial angepasst? Profitgier stets vermehrt, Rückhalt und Identifikation sind euch nichts wert!“, stand dabei vor der Nordtribüne Hamburg geschrieben. Der HSV verlangt in der Saison 2023/24 die höchsten Dauerkarten-Preise in der 2. Bundesliga.
Die Clique du Nord hielt zudem ein Plakat hoch, auf dem „Justice pour Nahel - Nique la Police“ (Gerechtigkeit für Nahel – Fick die Polizei) geschrieben stand. Die HSV-Ultras erinnerten damit an Nahel M., der im französischen Nanterre von einem Polizisten erschossen wurde.
Vor Anpfiff der zweiten Halbzeit führten die Ultras des Hamburger SV im Unterrang der Nordtribüne eine Choreografie zu 20 Jahren Urban Crew vom FC Kopenhagen durch, zu denen eine jahrelange Freundschaft besteht. „20 ar for kluben og byen - Tillykke Urban Crew“ (20 Jahre für den Verein und die Stadt – Herzlichen Glückwunsch Urban Crew) lautete das Motto der Luftballons-Choreografie, die mit Bengalischen Fackeln untermalt wurde. Auf einer runden Blockfahne war das Logo der Gruppe abgebildet. Auch nach Toren des HSV brannten mehrfach Benglos auf der Nordtribüne.
Auf dem Rasen entwickelte sich eine spektakuläre Zweitligapartie mit acht Toren. Erst in der ersten Minute der Nachspielzeit sorgte Glatzel für den Führungstreffer des HSV zum 4:3. Dompé erhöhte in der neunten Minute der Nachspielzeit noch auf 5:3, womit der HSV der erste Spitzenreiter der Saison ist. (Faszination Fankurve, 29.07.2023)