Choreografien, Pyro & Respekt unter rivalisierenden Ultras
Mit Sturm Graz gegen Rapid Wien stand am Freitagabend das aus Fansicht wichtigste Spiel in Österreich im Spielplan. Beide Fanlager zeigten unter Flutlicht im Stadion Liebenau Choreografien, zündeten Pyrotechnik und zollten rivalisierenden Ultras Respekt.
In der Nordkurve wurde die Partie mit einer „Seit 10 Jahren strahlt unser Wappen wieder nach dem Reinheitsgebot - SK Sturm Graz bis in den Tod“-Choreografie eingeleitet. Mit der Aktion wurde an die Initiative „Freiheit für Sturm“ erinnert, der es vor einem Jahrzehnt gelang, einen Biersponsor aus dem Vereinsnamen und dem Vereinswappen des SK Sturm Graz zu entfernen. Bei der gestrigen Aktion erleuchtete das Sturm Graz-Vereinswappen frei von Sponsorenzusatz durch Pyrotechnik.
„Monsters are real. They live inside of us and sometimes they win“, lautete das Motto der Choreografie der Lords Rapid, die damit an den Stephen King-Klassiker “Shining”, der im Jahr 1980 von Stanley Kubrick verfilmt wurde, erinnerten. Auf der dazugehörigen Blockfahne war die Figur Jack Nicholson abgebildet. Abgerundet wurde die Aktion mit Rauch und Raketen.
Zu Beginn der 2. Halbzeit führten die Ultras Rapid eine kleine Aktion zum eigenen 35. Geburtstag durch. Die Gruppe trauerte zuletzt um ein verstorbenes Mitglied. Auch die Ultras von Sturm Graz zollten dem verstorbenen Mitglied der Ultras Rapid ihren Respekt und präsentierten ein „Ruhe in Frieden Luksus!“-Plakat in der Nordkurve. Die Ultras Rapid reagierten mit einer „Eure Solidarität gibt Kraft, den Schmerz zu ertragen / Ultras für immer“-Botschaft. Nicht zum ersten Mal, dass eigentlich rivalisierende Ultras aus Graz und Wien in den bitteren Stunden von Todesfällen ihre Anteilnahme für die gegenüberliegende Kurve aussprachen.
Auch den Verrückten Köpfen aus Innsbruck, die sich zuletzt auflösten, zollten die SK Sturm-Ultras trotz der Rivalität nochmal Respekt: „Im Jahr des Hasen viel Lärm: Geklopft hamme euch immer gern. Ein Spata wird's wohl niemals geben, doch Rivalität und Erinnerung werden weiterleben! BG saluta VK“, so der Wortlaut des Spruchbandes der Brigata Graz in Richtung der Ultras von Wacker Innsbruck. Auf dem Rasen sorgte Affengruber mit seinem Treffer in der ersten Minute der Nachspielzeit für einen 1:0 Heimsieg von Sturm Graz. (Faszination Fankurve, 11.02.2023)