Spielabbruch, entferntes Banner & gewaltsames Vorgehen der Polizei gegen FC Bayern-Fans

Das Regionalliga Bayern-Auswärtsspiel der Zweitvertretung des FC Bayern München bei Türkgücü München wurde am heutigen Samstagnachmittag abgebrochen. Die Polizei ging gewaltsam mit Pfefferspray und Schlagstöcken gegen FC Bayern-Fans vor und entfernte eine „FC Bayern Fanclub Kurdistan“-Zaunfahne.

Die Polizei ging gewaltsam mit Pfefferspray und Schlagstock gegen FC Bayern-Fans vor und entferne die Fahne.
Die Polizei ging gewaltsam mit Pfefferspray und Schlagstock gegen FC Bayern-Fans vor und entferne die Fahne. Bild: grummelgru

Die FC Bayern-Fans hatten diese Fahne über die Bande im Sportpark Heimstetten gehangen. Schon zu Spielbeginn soll Türkgücü versucht haben die Fahne zu entfernen. Der Schiedsrichter unterbrach die Partie und schickte die Mannschaften in die Kabine. Der Stadionsprecher verwies auf politische Neutralität und wollte somit eine Entfernung des Banners erreichen. Behelmte Polizei marschierte vor den Gästefans auf und betrat den Block. Mit Pfefferspray sprühte die Polizei die FC Bayern-Fans ein und ging teilweise auch mit dem Schlagstock gegen die Gästefans vor. Ein am Boden liegender Fan wurde von einem Polizisten dabei mehrfach mit dem Schlagstock attackiert. Weitere Polizisten rissen die „FC Bayern Fanclub Kurdistan“-Zaunfahne von der Bande und legten diese anschließend hinter der Polizeikette ab. Laut Hinweis des Stadionsprechers soll durch den Pfeffersprayeinsatz auch mindestens ein Kind verletzt worden sein.

Empfohlener externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie redaktionellen Inhalt einer externen Webseite, der den Artikel ergänzt. Sie können sich diesen mit einem Klick anzeigen und wieder ausblenden lassen.

Externe Inhalte erlauben

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Die Verarbeitung kann auch außerhalb der EU/ EWR erfolgen, wo unter Umständen kein vergleichbares Datenschutzniveau herrscht, z.B. in den USA. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Sowohl Fans, als auch Verantwortliche von Türkgücü München sollen die Fahne als Provokation aufgefasst haben. Auch wenn die Polizei noch prüft, ob auf der Fahne verbotene Symbole zu sehen waren, zeigen Bilder des Banners eindeutig, was bei dieser Prüfung rauskommen muss. Auf der Fahne waren keinerlei verbotene kurdische Grafiken, Symbole oder Slogans zu sehen, die die den kurdischen Milizen YPG und YPJ oder der verbotenen PKK zuzuordnen sind. Auf der Zaunfahne war lediglich die rot-weiß-grüne Flagge Kurdistans mit der gelben Sonne im Zentrum abegebildet. Kurdistan ist ein nicht genau begrenztes Gebiet in Vorderasien, u.a. auch auf dem Staatsgebiet der Türkei. 

Empfohlener externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie redaktionellen Inhalt einer externen Webseite, der den Artikel ergänzt. Sie können sich diesen mit einem Klick anzeigen und wieder ausblenden lassen.

Externe Inhalte erlauben

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Die Verarbeitung kann auch außerhalb der EU/ EWR erfolgen, wo unter Umständen kein vergleichbares Datenschutzniveau herrscht, z.B. in den USA. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Der FC Bayern München gab zum Spielabbruch folgendes Statement ab: "Wegen eines nicht-genehmigten Plakats im Gäste-Block und eines darauffolgenden Polizeieinsatzes wird die Partie zwischen Türkgücü München und den FC Bayern Amateuren aus Sicherheitsgründen abgebrochen". Im deutschen Fußball ist es usus, dass Zaunfahnen von Fanclubs zuvor nicht beim Gastverein angemeldet werden. Anders sieht dies bei Choreografien oder teilweise auch bei Spruchbändern aus. Die FC Bayern Fan- und Fanclubbetreuung hatte im Vorfeld der Partie via Facebook auch nicht zur Anmeldung von Fanclub-Zaunfahnen aufgerufen. 

Empfohlener externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie redaktionellen Inhalt einer externen Webseite, der den Artikel ergänzt. Sie können sich diesen mit einem Klick anzeigen und wieder ausblenden lassen.

Externe Inhalte erlauben

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Die Verarbeitung kann auch außerhalb der EU/ EWR erfolgen, wo unter Umständen kein vergleichbares Datenschutzniveau herrscht, z.B. in den USA. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Empfohlener externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie redaktionellen Inhalt einer externen Webseite, der den Artikel ergänzt. Sie können sich diesen mit einem Klick anzeigen und wieder ausblenden lassen.

Externe Inhalte erlauben

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Die Verarbeitung kann auch außerhalb der EU/ EWR erfolgen, wo unter Umständen kein vergleichbares Datenschutzniveau herrscht, z.B. in den USA. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Am 21. August 2013 kam es auf Schalke zu einem ähnlichen Vorfall auf Schalke. Damals stürmten Polizisten beim Spiel Schalke 04 gegen PAOK Saloniki die Nordkurve Gelsenkirchen in der Arena auf Schalke, um eine nicht verbotene Zaunfahne, die den nicht verbotenen „Stern von Vergina” zeigte zu entfernen. Die Gästefans aus Griechenland hatten sich von der Fahne der Schalker Freunde aus Mazedonien provoziert gefühlt. Obwohl diese Fahne ebenfalls nicht verboten war, erklärte ein Gericht in Gelsenkirchen den gewaltsamen Polizeieinsatz in Nordkurve später für rechtens. (Faszination Fankurve, 19.11.2022)

Die FC Bayern-Fans platzierten sich im Block hinter der Bande und wurden dort von der Polizei angegangen.
Die FC Bayern-Fans platzierten sich im Block hinter der Bande und wurden dort von der Polizei angegangen. Bild: Groundhopping.de

Weitere News - News Deutschland

News Deutschland

Präsentierte Fahnen, geklaute Schals, Raketen & 15 Minuten lange Spielunterbrechung

Im ausverkauften Sportforum Hohenschönhausen kam es am Samstagnachmittag zum Spitzenspiel der Regionalliga-Nordost zwischen dem BFC Dynamo und dem FC Energie Cottbus. Beide Fanlager präsentierten dabei geklautes Material der gegnerischen Fanszene und sorgten für eine Spielunterbrechung. mehr

News Deutschland

„Wir stehen fest zusammen und geben nie auf“

Das Samstagabendspiel der 2. Bundesliga zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem 1. FC Magdeburg wurde mit einer Pyroshow und einer Choreografie eingeleitet. „Wir stehen fest zusammen und geben nie auf“ hieß es in der Westkurve des Fritz-Walter-Stadion. mehr

News Deutschland

„Tausend Feinde - Keine Freunde - So knüpft man Allianzen“

Ultras des FC Hansa Rostock leiteten das heutige Zweitligaheimspiel gegen den Karlsruher SC mit einer zweiteiligen Choreografie ein. „Tausend Feinde - Keine Freunde“, war dabei zunächst vor der Südtribüne Rostock zu lesen. mehr