Auseinandersetzungen zwischen Dynamo-Fans, der Polizei & Ordnern
In der Halbzeitpause des gestrigen Drittligaspiels zwischen der Spielvereinigung Bayreuth und Dynamo Dresden kam es im Gästebereich des Hans-Walter-Wild-Stadions zu Auseinandersetzungen zwischen Dynamo-Fans, Ordnern und der Polizei. Laut Polizeiangaben soll dabei eine Kasse mit 5.000 bis 10.000 Euro entwendet worden sein.
Jürgen Wehlend, Geschäftsführer der SG Dynamo Dresden, äußert sich zu den Vorkommnissen im Gästebereich: „Wir bedauern zutiefst, dass es in der Halbzeitpause unseres Auswärtsspiels bei der Spielvereinigung Bayreuth zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Polizisten, Ordnungskräften und einigen Dynamo-Fans mit zahlreichen Verletzten auf allen Seiten gekommen ist, infolge derer auch Vandalismus im Gästebereich des Hans-Walter-Wild-Stadions stattgefunden hat. Zum jetzigen Zeitpunkt ist der Auslöser dieser Eskalation noch völlig unklar. Falsch ist auf jeden Fall, dass sich die Situation, wie von einigen Medien bereits berichtet, am Nicht-Ausschank von alkoholischen Getränken entzündete. Daher bitten wir um Verständnis, dass wir uns erst vollumfänglich zu den Vorfällen äußern können, wenn eine gesamtheitliche Informationslage vorliegt. Der Prozess dazu wurde bereits gestern nach dem Spiel in Gang gesetzt. Unbestritten ist, dass jeder verletzte Mensch einer zu viel ist. Wir wünschen allen zu Schaden gekommenen Personen, seien es Fans, Mitarbeiter oder Polizisten, eine gute Besserung sowie eine schnelle und ganzheitliche Genesung. Es ist über alle Maße enttäuschend, dass dies einen dunklen Schatten über die Begegnung in Bayreuth wirft, welche auch aufgrund des herzlichen Willkommens und großen Bemühens der Gastgeber eigentlich alle Voraussetzungen für ein friedliches, verbindendes Fußballspiel erfüllt hatte. Die SG Dynamo Dresden distanziert sich von Gewalt jeglicher Art.“
Das Polizeipräsidium Oberfranken erklärte zu den Vorfällen aus Polizeisicht: „Nachdem ein Ordner im Bereich des Gästeblocks um Hilfe rief, wollte eine Gruppe der Bereitschaftspolizei eingreifen. Diese wurde jedoch sofort durch Gästefans attackiert und mit Schlägen und Tritten angegriffen. Ein kontrollierter Rückzug der Einsatzkräfte konnte die Situation nicht befrieden. Die Angreifer brachen das Tor des ehemaligen Gästeeingangs am Ellrodtweg auf und versuchten weiter auf die Polizisten einzuwirken. Die Beamten konnten das Tor jedoch halten. Deshalb zerstörte die Gruppierung der Dresdner Fans das Inventar eines nahegelegenen Imbissstands und verwendeten es als Wurfgeschosse. Dabei bedrängten sie auch die im Stand beschäftigen Caterer. Bei dieser Auseinandersetzung wurden 14 Polizeibeamte verletzt. Einer von ihnen musste sich in ärztliche Behandlung begeben. Auch auf Seiten der Gästefans gab es verletzte Personen. Der entstandene Sachschaden wird auf 20.000 Euro geschätzt. Der Inhalt der Bargeldkasse in Höhe von 5.000 bis 10.000 Euro fehlt seitdem ebenfalls.“
Die Fanszene von Dynamo Dresden reiste mit einem Entlastungszug nach Bayreuth und zog vom dortigen Bahnhof in einem Fanmarsch zum Hans-Walter-Wild-Stadion. Die Polizei kritisiert, dass dabei einem Journalisten zwei Kameras gewaltsam entwendet worden sein sollen.
Das Drittliga- Spiel wurde wegen eine Verspätung des Zugs aus Dresden mit 15 Minuten Verspätung angepfiffen. Auf der Gegengerade zeigten Bayreuth-Fans anlässlich des Heimspiels gegen Dresden eine kleine Choreografie mit gelben Fahnen. Im Gästeblock traten zahlreiche Dynamo-Fans mit umgedrehten Bomberjacken auf. "Alle mit dem Zug und Bomberjacke nach Bayreuth", wurde im Vorfeld für das Auswärtsspiel in der Dynamo-Fanszene mobil gemacht. Zudem zeigten Dynamo-Fans im Gästeblock gestern ein Spruchband, mit dem auf eine Spendenaktion des K-Blocks für die Treberhilfe Dresden beim kommenden Dynamo-Heimspiel aufmerksam gemacht wurde. (Faszination Fankurve, 02.10.2022)