Pyroshow, 15 Jahre Wanderers, Kritik an Wiese & Solidarität mit Frauen im Iran
Ultras von Borussia Mönchengladbach zündeten beim gestrigen Auswärtsspiel im Gästeblock des Weserstadions reichlich Pyrotechnik hinter einer „Ruhe in Frieden, Martin!“-Botschaft. In der Ostkurve wurde den Wanderers Bremen mehrfach zum 15. Geburtstag gratuliert.
Die Pyroshow der Gladbach-Fans im Video:
Mehrere Gruppen zeigten Spruchbänder zu 15 Jahren Wanderers. Die Ultra' Boys Bremen gratulierten außerdem noch ihren Freunden aus Darmstadt zudem zu 10 Jahren Ultra' de Lis. Zum Intro wurden in der Ostkurve Fahnen geschwenkt und einer Blockfahne mit dem Vereinswappen von Werder Bremen ausgebreitet.
Die HB Crew kritisierte zudem mit einem „Wer mit Nazis abhängt, hat im Weserstadion nichts zu suchen - Keine Bühne für Tim Wiese!“-Spruchband die Teilnahme von Tim Wiese am Abschiedsspiel für Claudio Pizarro in der Vorwoche im Bremer Weserstadion. Dem ehemaligen Werder-Torwart wird laut Deichstube Nähe zum Motorradclub „Radikal Kameradschaft Bremen“ vorgeworfen, von wo aus es wiederum Kontakte zum umstrittenen Sänger der Band Kategorie C geben würde. Wiese räumte gegenüber Deichstube eine Freundschaft zum Gründer des Motorradclubs ein, beteuerte jedoch, nichts mit der rechten Szene zu tun zu haben.
Die Wanderers Bremen thematisierten mit Spruchbändern, auf denen „DNA-Abstriche und Öffentlichkeitsfahndung!? Solidarität mit den Ultras Chemie. ACAB“ und „Ittrich unterbricht das Spiel, Beleidigungen gegen die Familie sind einfach zu viel! Bullenschweine!“ zu lesen war, noch die jüngsten Repressionen gegen BSG Chemie Leipzig-Fans und die umstrittene Spielunterbrechung beim Spiel Borussia Mönchengladbach gegen RB Leipzig.
Caillera und Infamous Youth solidarisierten sich zudem mit der feministischen Revolution im Iran, wo mit Jina Amini kürzlich eine Frau von der iranischen Sittenpolizei festgenommen wurde, weil sie den Hidschāb in der Öffentlichkeit nicht korrekt getragen haben soll. Zwei Stunden nach der Festnahme wurde sie in ein Krankenhaus gefahren, wo sie verstarb. Dieser Vorfall löste zahlreiche Proteste im Iran aus. Solidarisierungen mit dieser feministischen Revolution wurden in mehreren Bundesliga-Stadien zum Ausdruck gebracht.
Der Aufsteiger gewann das Samstagabendspiel vor 42.100 Zuschauenden im ausverkauften Weserstadion deutlich mit 5:1. (Faszination Fankurve, 02.10.2022)