Choreografien, Pyroshows & geklaute Fahnen beim Thüringen-Derby
Im Steigerwaldstadion kam es am Sonntagnachmittag zum Thüringen-Derby zwischen dem FC Rot-Weiß Erfurt und dem FC Carl Zeiss Jena. Beide Fanlager leiteten die Partie mit Choreografien ein, zündeten in der 2. Halbzeit reichlich Pyrotechnik und präsentierten Materialien der jeweils anderen Fanszene.
Die Westtribüne des Steigerwaldstadions blieb wegen Brandschutzauflagen auch beim Derby geschlossen. Somit war das Steigerwaldstadion mit 12.000 Fans, darunter 2.000 im Gästeblock, bereits ausverkauft.
Choreografien zu Beginn:
In der Steigerwaldkurve wurde mit einer Choreografie die sportliche Entwicklung der letzten Jahren bei Rot-Weiß Erfurt inklusive Insolvenz und Abstieg nochmal Revue passiert. „Den Weg durch's finstere Tal genommen - totgeglaubt, doch mit neuer Kraft zurückgekommen!“, so das Motto der zweiteiligen Aktion.
Auf einer ersten Blockfahne waren dabei die Erfordia Ultras an einem finsteren Ort abgebildet. Anschließend kam ein tätowierter Erfurt-Fan mit nacktem Oberkörper und einer rot-weißen Fahne in der Hand - durch einen Seilzug am Dach der Kurve befestigt - zum Vorschein. Im Hintergrund wechselten dann die düsteren Farben in Rot und Weiß. Dazu wurden Fahnen geschwenkt und auf zwei weiteren Blockfahnen waren weitere RWE-Fans zu abgebildet.
Im Gästeblock zeigten die mitgereisten FCC-Fans eine Choreografie, die unter dem Motto „Das Kämpferherz schlägt“ stand. Dabei wurden blaue, gelbe und weiße Schals hochgehalten und im Rhythmus eines Herzschlags bewegt. Auf einer Blockfahne war zudem ein blau-weißes menschliches Herz zu sehen. Neben der einfarbigen Seite für die Choreografie war auf der anderen Seite der Schals das Motto „Das Kämpferherz schlägt“ zu lesen.
Pyroshows in der 2. Halbzeit:
Geklaute Fahnen & geklautes Material:
Spruchbänder:
Auf Spruchbändern zeigten die RWE-Fans beim Derby „Von Sonneberg bis Schmalkalden ist bekannt - Südthüringen ist in rot-weißer Hand!“ und „Vom Steiger bis nach Haiger - Eure Freunde, unsere Feinde!“-Botschaften. Im Gästeblock präsentierte die Sektion Weimar aus der FC Carl Zeiss Jena-Fanszene ein „Lügen von 1 vs. 8, Quatschen bei den Bullen, absurde Selbstwahrnehmung - Kämpfe kann man verlieren, seine Werte nicht, ihr Hunde!“-Spruchband. Zudem wurden mit einem „Legt euch wieder hin: 50.93286 N, 10.84556 O“-Plakat die Koordinaten zwischen Gotha und Erfurt geteilt. Dort wurde der der FC Rot-Weiß Erfurt von FCC-Fans symbolisch zu Grabe getragen. Nach Abpfiff zeigten FCC-Fans zudem noch eine „Die Nummer 1 im Land sind wir - ihr Träumer“-Botschaft.
Freunde beim Derby:
Im Gästeblock waren bei der Horda Azzuro laut Zaunbeflaggung die Ultras Lausanne (Lausanne Hockey Club), die Schickeria München (FC Bayern München) und die Pugnatores Ultras - ultra385 (FSV Frankfurt) zu Gast. In der Steigerwaldkurve hing eine Noordtribune Groningen-Fahne (FC Groningen) und mit Schals war die Saalefront Ultras (Hallescher FC) zu erkennen.
Das sportliche Geschehen:
Auf dem Rasen brachte Seidemann den FC Rot-Weiß Erfurt in der 28. Minute in Führung. Verkamp sorgte in der 70. Minute vom Elfmeterpunkt aus für den Ausgleich. Das Thüringen-Derby endete somit 1:1.
Video zum Thüringen-Derby:
(Faszination Fankurve, 19.09.2022)