Dynamo-Fans fordern Rückzug der Polizei aus dem K-Block
Im Vorfeld des heutigen Drittliga-Heimspiels der SG Dynamo Dresden gegen die Zweitvertretung von Borussia Dortmund soll nun schon zum fünften Mal in Folge eine Polizeieinheit im Zugangsbereich des K‑Blocks im Rudolf-Harbig-Stadion Präsenz zeigen und Kontrollen durchführen.
Die Schwarz-Gelbe Hilfe, die Fanhilfe der SG Dynamo Dresden kritisiert dieses Vorgehen der Polizei auf das Allerschärfste und fordert den vollständigen Rückzug aus diesem Bereich des Stadions. „Unter dem fadenscheinigen Vorwand die Durchsetzung von bundesweiten Stadionverboten zu kontrollieren, wird die Selbstverwaltung des K‑Blocks seit mehreren Heimspielen vollständig ausgehebelt, durch Einsatzselfies in Polizeiuniform mit Füßen getreten und alle treuen Dynamofans werden unter Generalverdacht gestellt“, stellt Danny Graupner, Vorstand der Schwarz-Gelbe Hilfe, dazu fest.
Dass der Einsatz der Polizei eine bahnbrechende Wende im Kampf gegen vermeintliche Stadionverbotsbrecher sei, könne man nicht behaupten. Insgesamt stellte die Schwarz-Gelbe Hilfe bei den letzten vier Pflichtheimspielen der SGD fest, dass nur eine handvoll Kontrollen durchgeführt worden sei — dazu die wenigsten mit einem erfolgreichen Treffer. Ergänzend fügt der Fanhilfe-Vorsitzende noch hinzu: „Beobachtungen zu Folge gibt die sächsische Polizei Personenbilder aus deren Datenbeständen an eingesetzte Sicherheitskräfte des Ordnungsdienstes weiter. Sollte sich diese Praxis bestätigen, wäre dies ein eklatanter Missbrauch und Verstoß des Dienstgeheimnisses und Datenschutzes, welcher geahndet werden muss.” Die Schwarz-Gelbe Hilfe fordert daher den vollständigen Abzug der Polizeikräfte aus dem Bereich des K‑Blocks während des Spieltages und fordert neben der Einsatzleitung der Polizei Sachsen auch die Vereinsverantwortlichen der SG Dynamo Dresden auf, diese Einsatzlage am Eingang des K‑Blocks, dem Herzen der Anhängerschaft unsere Sportgemeinschaft, zu beenden. „Polizeieinsatzkräfte in einem Fanblock werden niemals eine Art von Akzeptanz finden, sondern immer als Provokation empfunden. Zumal es über vorhandene Stadionüberwachungstechnik und das permanente Foto- bzw. Videografieren des K‑Blocks ja schon Alternativmethoden zur Kontrolle der Fans gäbe“, resümiert Graupner zum Schluss. (Faszination Fankurve, 03.09.2022)