Positionspapier der organisierten Fanszene aus Braunschweig

Die organisierte Fanszene von Eintracht Braunschweig hat ein Positionspapier veröffentlicht und darin die ersatzlose Abschaffung der Montagsspiele in der 3. Liga ab der Saison 2023/2024. Adressiert wurde das Papier an Eintracht-Geschäftsführer Wolfram Benz.

Dieser solle sich auf der anstehenden Managertagung der 3. Liga für die Abschaffung der fanunfreundlichen Anstoßzeit stark machen. (Faszination Fankurve, 09.02.2022)

Eintracht Braunschweig-Fans hinter einem "SCHEISS MONTAGSSPIELE"-Banner im Gästeblock in Rostock. Dazu ein durchgestrichenes DFB-Wappen.
Eintracht Braunschweig-Fans hinter einem "SCHEISS MONTAGSSPIELE"-Banner im Gästeblock in Rostock. Dazu ein durchgestrichenes DFB-Wappen. Bild: bs1895.de

Faszination Fankurve dokumentiert das Positionspapier der organisierten Fanszene von Eintracht Braunschweig zur Ausschreibung der TV-Rechtevermarktung in der 3. Liga:

Das nachfolgende Positionspapier wurde am Montag, 07.02.2022 an Wolfram Benz übergeben:

Lieber Wolfram Benz,

als organsierte Braunschweiger Fanszene wollen wir mit dem nachfolgenden Statement einen ergänzenden Beitrag zur TV-Rechtevermarktung in der 3. Liga ab der Spielzeit 2023/2024 leisten. Dieses Schreiben soll entsprechend im Rahmen des Austausches mit dem Deutschen Fußball Bund (DFB) Berücksichtigung finden und beinhaltet unsere Sichtweise, die sich auf 5 Kernaussagen fokussiert:

  • Abschaffung der Montagsspiele! 
  • Keine weitere Spieltagszerstückelung – nein zu Spielen am Sonntagabend! 
  • Diskussion über exklusive Drittligaspieltage an Länderspielwochenenden
  • Mehr Solidarität innerhalb der ersten drei Profiligen, aber auch in den Ligen darunter. Die   wirtschaftliche Kluft zwischen den Ligen ist schon jetzt weit auseinander.
  • Das Stadionerlebnis als soziokulturellen Raum bewahren

Zur Begründung:

Wir sprechen uns ganz klar gegen Montagsspiele aus und plädieren weiterhin für ihre ersatzlose Abschaffung. Auch eine vermeintliche Alternative am Sonntagnachmittag/-abend lehnen wir entschieden ab, da sie für ortsfremde Fans und Anhänger des jeweiligen Gastvereins keine Verbesserung in Bezug auf Anreise, Urlaubstage etc. darstellt.

Die einzigartige Atmosphäre und die Emotionen auf den Rängen verleihen dem Fußball seine Attraktivität. Seit vielen Jahren ist uns Fans daher die vorangeschrittene Spieltagszerstückelung ein Dorn im Auge. Die Abschaffung der Montagsspiele in der 1. und 2. Bundesliga zeigen, dass selbst in den beiden höchsten Profiligen eine breite Ablehnung solcher Spieltagskonstrukte herrscht.

Es ist an der Zeit, dass sich die Funktionäre und Entscheidungsträger auch in der 3. Liga nicht mehr ausschließlich auf die TV-Konsumenten und die Generierung neuer Geldflüsse fokussieren und sich für Lösungen aussprechen, die auch im Interesse der Fans im Stadion liegen. Wir sehen daher eine Diskussion über exklusive Drittligaspieltage an Länderspielwochenenden als richtigen Ansatz, da alle Interessen berücksichtigt werden, sofern die Anstoßzeiten sowohl für Heim- als auch Gästefans akzeptabel sind.

Grundsätzlich verstehen wir, dass wirtschaftliche Einnahmen aus TV-Verträgen im Bereich des Profifußballs ein relevanter und wichtiger Faktor für die Vereine sind. Gleichzeitig darf nicht vergessen werden, dass die besondere Atmosphäre im Stadion einen nicht unerheblichen Anteil der Attraktivität des Fußballs und somit auch des TV-Konsumenten einnimmt.

Selbst eine Reduzierung der TV-Erlöse würde sich für keinen Verein innerhalb der 3. Liga sportlich negativ auswirken, da anders als in den ersten beiden Ligen alle Vereine den gleichen Anteil erhalten und dadurch kein Wettbewerbsvor- oder nachteil entsteht.

Unabhängig davon sehen wir die viel zu großen finanziellen Unterschiede im Profifußball als problematisch, sodass die Vereine weder langfristig, noch nachhaltig planen können. Eine gerechtere und solidarische ligaübergreifende Verteilung der TV-Erlöse würde dazu beitragen, die finanzielle Schere zwischen den Ligen nicht noch weiter zu vergrößern.

Dass Veränderungen möglich sind, haben die Vereine der 1. und 2. Bundesliga bewiesen, als sie sich gemeinsam gegen Montagsspiele ausgesprochen haben. Wir wünschen uns auch in der 3. Liga einen breiten solidarischen Schulterschluss der Vereine und einen Ideenpool, wodurch Einnahmen akquiriert werden können, ohne dass das Stadionerlebnis für uns Fans weiter beschränkt wird.

Abschließend möchten wir auf die Frage eingehen, was der Fußball durch die Orientierung auf das durch TV-Einnahmen generierte Werbegeld verliert?

Er verliert seinen sozialen Klebstoff, führt zu Privatisierung und Vereinzelung, verliert seine Strahlkraft, insbesondere in den Regionen wo er Menschen unterschiedlichsten Alters und unterschiedlichster Schichten vereint, wo das persönliche Gespräch im Vordergrund steht, so wie die gegenseitige Hilfe und Freundschaften. Hier wirkt Fußball, wie wir ihn kennen und lieben, auch gegen die derzeit im Fokus stehende Veränderung der Gesellschaft.

Daher gilt das Stadionerlebnis als soziokulturellen Raum zu bewahren, gemeinsam für fangerechte Anstoßzeiten einzustehen und eine fairere Verteilung der TV-Einnahmen im Profifußball zu fordern!

Mit blau-gelben Grüßen

Der Vorstand der Fanabteilung

Blau-Gelbe Hilfe e.V.

Ultrà-Szene – BTSV Eintracht 1895

Legendäre Löwen

Ostharzlöwen

Duttenstedter Löwen

Wipshäuser Löwen

Freundeskreis Block 8

SKM Braunschweig

Trunkenbolde Braunschweig

Local Patriots Braunschweig

Gegengerade Pöbel

Schunterlöwen

Eintrachtholics Essenrode

Lahberg Löwen

BTSV Fanclub Southside

Hoch die Tasse 67

FanRat Braunschweig e.V.

Heinrichs Orden

BTSV Fan-Club Vallstedt

Eintracht hoch 5

Die blau-gelben Volkswagenlöwen 2004 e.V

Wir sind Eintracht

Fanclub Eintracht Inklusiv

BS-Litros

Hamburger Löwen

ULBS

IseLöwen

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