Zündstoff in Stuttgart: Präsident beim VfB nicht mehr Aufsichtsratsvorsitzender der AG
In einem gemeinsamen Statement des Präsidenten und des Vereinsbeirats des VfB Stuttgart 1893 e.V. wird am heutigen Donnerstag die Abwahl des Präsidenten Claus Vogt als Aufsichtsratsvorsitzender der VfB Stuttgart 1893 AG scharf kritisiert.
Das Commando Cannstatt erklärte zuletzt bereits, dass eine Abwahl des Präsidenten als Aufsichtsratsvorsitzender der AG nicht akzeptiert werden. „Um die Vorstandsarbeit professionell begleiten, kontrollieren und fördern zu können, hat der Aufsichtsrat der VfB Stuttgart 1893 AG die vom e.V. entsandte Tanja Gönner zur neuen Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt, Peter Schymon bleibt wie bisher Stellvertreter, Präsident Claus Vogt Mitglied des Aufsichtsrats“, war am Dienstag trotz der Fanproteste auf der Webseite des VfB Stuttgart zu lesen. Neben einem Zitat der neuen Aufsichtsratsvorsitzenden Tanja Gönner war dabei kein Statement von Vogt zu finden.
Ein Statement von Vogt folgte jedoch am heutigen Donnerstag mit der gemeinsamen Stellungnahme mit dem Vereinsbeirat. Die Abwahl sei demnach rechtlich fragwürdig. Die Aktion wurde ohne Einbindung der Mitglieder durchgeführt, was gegen das Ausgliederungsversprechen des Vereins verstoße. Weiter wird kritisiert, dass die Entscheidung die Autonomie des Vereins und die Verbindung zwischen Verein und Aktiengesellschaft gefährde. Besonders wird darauf hingewiesen, dass die 50+1-Regel des deutschen Fußballs nicht gewahrt werde, da der Einfluss des Vereins im Aufsichtsrat geschwächt wird. Die Vertreter des Vereins fordern die Wahrung der Zusagen und die Einhaltung der Spielregeln im Interesse der Mitglieder.
Commando Cannstatt: „Der Aufsichtsratsvorsitz bleibt beim Präsidenten“
Die Ultras vom Commando Cannstatt forderten im Nachgang des Heimspiels gegen den 1. FC Union Berlin bereits: „Der Aufsichtsratsvorsitz bleibt beim Präsidenten“. In einer Erklärung zum Thema hieß es von den Ultras: „Offenbar forderten Porsche-Vertreter bereits in den Verhandlungen um einen Einstieg beim VfB Stuttgart eine Umbesetzung des Postens und damit den Rücktritt des von den Mitgliedern gewählten Präsidenten. Der Einfluss des e.V. auf den Profifußball würde dadurch weiter verringert, 50 + 1 mehr und mehr zu einem theoretischen Konstrukt und gleichzeitig die Machtposition der Investoren als eigentliche Minderheitseigner gestärkt. Der Fußball funktioniert nicht wie Aktiengesellschaften in der freien Wirtschaft, der Fußball gehört den Fans, der Verein seinen Mitgliedern. Investoren dürfen nicht meinen, sich mit Geld die Gunst der Menschen kaufen zu können. Ebenso klar für uns ist, dass die durch uns Mitglieder gewählten e.V.-Vertreter für dieses Grundverständnis einstehen müssen. Gerüchten zufolge haben die Präsidiumsmitglieder im Vorfeld des Deals mit Porsche einer Absichtserklärung zugestimmt, die einen personellen Wechsel auf der Position des Aufsichtsratsvorsitzenden vorsieht. Dieses Vorgehen wäre für uns schlicht inakzeptabel und wir erwarten hierzu Antworten! Unser Verständnis von 50 + 1 besagt, dass der e.V. und nicht Investoren beim VfB das Sagen haben! Konkret heißt das: Die Mitgliederversammlung als höchstes Organ des Vereins wählt den Präsidenten, welcher dann den Vorsitz des Aufsichtsrats in der AG und somit wichtigen Einfluss auf den Fußball hält. Alles andere ist für uns nicht zu akzeptieren!“ (Faszination Fankurve, 14.03.2024)