Ultras Lazio mit Stimmungsverzicht nach Vorfällen beim Auswärtsspiel beim FC Bayern
Die Ultras Lazio verzichteten beim gestrigen Heimspiel gegen Udinese Calcio in der Curva Nord des Stadio Olimpico auf organisierten Support. Dieser Protest war eine Reaktion auf Vorfälle beim Champions League-Auswärtsspiel beim FC Bayern München am 05. März 2024.
Bereits am Vorabend des Auswärtsspiels in der Königsklasse fielen Lazio-Fans im Hofbräuhaus durch das Zeigen faschistischer Gesten auf. Vor Ort nahm die Polizei einen 18 Jahre alten Italiener vorläufig fest. Der Lazio-Fan wurde anschließend zu einer Polizeiinspektion gebracht. Von dort aus wurde er nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen und Bezahlung einer Sicherheitsleistung im vierstelligen Euro-Bereich wieder entlassen. Die weiteren Ermittlungen übernahm das Kommissariat 44, das für politisch motivierte Kriminalität zuständig ist.
Die Ultras Lazio, die bis in Jahr 2020 unter dem Namen Irriducibili Lazio auftraten, fielen in ihrer Gruppengeschichte regelmäßig durch Bekenntnisse zum italienischen Faschismus sowie rassistische Aktionen auf.
Diese Gruppe kritisiert den FC Bayern nun, weil junge Lazio-Fans beim Auswärtsspiel in München am 05. März nicht ins Stadion am Kurt Landauer Weg gekommen seien. Die Ultras Lazio beklagen, dass diese Fans auf Aufnahmen zu sehen seien, wie sie ihren Arm gehoben, jedoch nicht ausgestreckt hätten.
Die Kritik der Ultras Lazio richtet sich jedoch nicht ausschließlich gegen den Ordnungsdienst des FC Bayern, sondern auch gegen Fanbeauftragte des eigenen Vereins, die in der Situation nicht geholfen hätten. Deshalb richtete sich der gestrige Stimmungsverzicht auch gegen die SS Lazio SPA. Die Lazio-Fans seien der wahre Vermögenswert dieses börsennotierten Unternehmens. Der Stimmungsverzicht in der ersten Halbzeit richtete sich somit explizit an den Präsidenten von Lazio. Die Ultras riefen alle anderen Lazio-Fans auf, sich an den Protesten zu beteiligen. (Faszination Fankurve, 12.03.2024)