Vater von achtjähriger Tochter berichtet über Vorfall mit der Polizei in Braunschweig

Nach dem umstrittenen Polizeieinsatz im Heimbereich des Eintracht-Stadions am vergangenen Samstag, konnte „Der Spiegel“ mit Betroffenen des Vorfalls sprechen. Darunter ist auch der Vater des verletzten acht Jahre alten Mädchens sowie eine Ordnerin, die der Version der Polizei widerspricht.

Umstrittener Polizei-Einsatz am Samstag im Eintracht-Stadion.
Umstrittener Polizei-Einsatz am Samstag im Eintracht-Stadion. Bild: Great Braunschweig

Gegenüber dem „Spiegel“ berichtet der 46-jährige Vater, dass er vor dem Block 6 mit Bekannten auf seine Tochter gewartet habe, die auf die Toilette musste. Als sie gerade wiederkam, seien dann plötzlich mehrere Polizisten hindurchgestürmt. Dabei habe sie ein Helm, ein Schlagstock oder ein anderer harter Gegenstand, der am Gurt eines Polizisten hing, am Kopf getroffen, erzählt der Vater weiter.


Daraufhin habe er sich wütend umgedreht, um den Polizisten hinterherzubrüllen und dabei nach eigener Aussage wohl unbewusst einen Polizisten am Helm getroffen. Als er gerade zu seiner Tochter gehen wollte, sei er dann von zwei Polizisten an die Wand gedrückt worden. Seine Tochter habe geschrien und sei völlig außer sich gewesen, ehe eine Bekannte sie auf den Arm nahm und sich ein paar Meter vom Geschehen entfernte. Nachdem die Personalien des 46-jährigen aufgenommen worden waren, konnte er endlich zu seiner Tochter zurück, schildert er. Direkt im Anschluss seien die beiden in die Notaufnahme gefahren, wo neben einer Schädelprellung auch eine Schürfwunde festgestellt worden sei.

Die Polizei Braunschweig teilte dem „Spiegel“ diesbezüglich mit, dass gegen den Vater der Verdacht eines tätlichen Angriffs gegenüber einem Polizeibeamten vorliege. Dass das Mädchen überrannt und verletzt worden sei, hätten die Beamten in einer Nachbereitung des Einsatzes nicht verifizieren können.

Und die Polizei muss noch weitere Sachverhalte aufklären: Denn die Ordnerin, die laut Polizei von BTSV-Fans angegriffen worden sei, widerspricht den Angaben der Beamten gegenüber dem „Spiegel“ deutlich. Sie habe zwar eine Auseinandersetzung unter vier bis fünf Braunschweiger Fans bemerkt und sei dann mit anderen Fans schlichtend dazwischen gegangen. Das habe auch gut funktioniert, sodass sich die Lage schnell wieder beruhigt hatte, schildert die 41-Jährige. Dabei sei sie auch zu keinem Zeitpunkt angegriffen worden. Und als die Beamten schließlich dazu kamen, seien die Tumulte schon geklärt gewesen, so die erfahrene Ordnerin, die bereits seit 14 Jahren im Braunschweiger Stadion in dem Job tätig ist. Auch für sie sei es ein Rätsel, wie es zu der Aussage der Polizei gekommen ist. (Faszination Fankurve, 01.03.2024)

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