„60.000€ Verbandsstrafe nach unverhältnismäßigem Polizeieinsatz“

Das DFB-Sportgericht verurteilte Hannover 96 wegen der Vorfälle beim Auswärtsspiel beim FC St. Pauli zu einer Geldstrafe in Höhe von 60.000 Euro. Die Fanhilfe Hannover kritisiert die Verbandsstrafe, weil die Spielunterbrechung ohne den „überzogenen Polizeieinsatz im Gästeblock“ niemals zu Stande gekommen wäre. (Faszination Fankurve, 28.02.2024)

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Faszination Fankurve dokumentiert die Stellungnahme der Fanhilfe Hannover:

60.000€ Verbandsstrafe nach unverhältnismäßigem Polizeieinsatz am 10.11.2023 im Millerntorstadion

Mit großer Verwunderung nehmen wir als Fanhilfe Hannover das Aussprechen einer Verbandsstrafe in Höhe von 60.000€ durch das DFB-Sportgericht, aufgrund der Geschehnisse beim Auswärtsspiel von Hannover 96 am 10.11.2023 im Millerntorstadion gegen den FC St. Pauli, wahr.

Konkret geht es laut der DFB-Pressemitteilung vom 23.02.2024 um die Auseinandersetzung zwischen Teilen des Gästeblockes und der dortig eingesetzten Bereitschaftspolizei aus Hamburg sowie Schleswig-Holstein. Im Vorfeld kam es im Block zu Unstimmigkeiten zwischen zwei kleinen Gruppen an 96-Fans. Die Situation beruhigte sich jedoch wieder und war vor dem Betreten des Blocks durch die Polizei bereits geklärt. Im Zuge des Einsatzes kam es durch wahlloses Einsetzen von Schlagstöcken sowie Reizgas zu zahlreichen verletzten Fans, der Schiedsrichter unterbrach das Spiel für 6 Minuten. Im Anschluss der Partie berichteten wir ausführlich über die Vorfälle (https://fanhilfehannover.blogspot.com/2023/11/pressemitteilung-wenn-das-spiel-zur.html).

Das DFB-Sportgericht sah diese Ereignisse nun als Grund, um der Hannover 96 GmbH & Co. KGaA eine Geldstrafe in Höhe von 60.000€ aufzuerlegen, was einem Satz von 10.000€ pro unterbrochene Minute entspricht.

Anscheinend sieht der Deutsche-Fußball-Bund die Fans im Gästebereich als alleinigen Auslöser und gibt diesen die Schuld für die unterbrochene Partie. Die Spielunterbrechung wäre jedoch ohne den überzogenen Polizeieinsatz im Gästeblock niemals zustande gekommen, wurde der Innenraum nur Betreten, um eine Massenpanik zu vermeiden und Verletzte zu separieren. Präventiv wäre auch das Fanprojekt Hannover oder die Fanbetreuung vor Ort schlichtend zur Seite gestanden. Diese wurden im Vorfeld der Auseinandersetzung jedoch nicht einmal kontaktiert. Die Fanprojekte gelten häufig als ein wichtiges Kommunikationsmittel zwischen der Polizei und Fans an Spieltagen. So ist es auch der DFB, der die Fanprojekte mit Geldern fördert. Dass an diesem Tag auf diese Art der Kommunikation verzichtet wurde, irritiert uns umso mehr. Bis heute missen wir den Versuch seitens Hannover 96 und der Hamburger Polizei den fragwürdigen Einsatz transparent und vollständig aufzuklären.

Dementsprechend ist das Verhängen einer Sanktion in diesem Falle für uns wieder mehr als fragwürdig und zeigt abermals auf, wie realitätsfern die Einschätzungen und Urteile handelnder Personen der DFB-Sportgerichtsbarkeit sind.

Die Strafe von 60.000€ beinhaltet außerdem ein Budget von 20.000€, welches Hannover 96 für gewaltpräventive Maßnahmen nutzen darf. Ein Sprecher der Fanhilfe Hannover erklärt abschließend, dass dieses Budget von 20.000€ für gewaltpräventive Maßnahmen wohl besser bei der Hamburger Bereitschaftspolizei aufgehoben wäre.

Fanhilfe Hannover, 28.02.2024



 

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