Autoanreise, Spruchbänder, Monopoly- & Goldener Schuss-Choreografien beim 272. Frankenderby

Am gestrigen Sonntag stand im Sportpark Ronhof das 272. Frankenderby zwischen der Spielvereinigung Fürth und dem 1. FC Nürnberg an. Die FCN-Fanszene reiste dabei mit Autos bis zum Parkplatz eines schwedischen Möbelhauses in Hans-Vogel-Straße in Fürth. Von dort zogen die Club-Fans unter Begleitung der Polizei in einem Fanmarsch zum Gästeblock.

Weil die FCN-Ultras bereits vor Öffnung des Sportparks ankamen, öffnete das Stadion sogar frühzeitiger. Im Gästeblock leiteten die Ultras des 1. FC Nürnberg das gestrige Derby mit einer Choreografie ein, die unter dem Motto „Den goldenen Schuss vertagt…“ stand. Dabei wurden Funktionäre aus dem deutschen Profifußball als Drogensüchtige abgebildet. Mit Martin Kind (Hannover 96), Hans-Joachim Watzke (Borussia Dortmund), Axel Hellmann (Eintracht Frankfurt), Holger Schwiewagner (Spielvereinigung Fürth) und Jan-Christian Dreesen (FC Bayern München) waren dabei Befürworter der Investoren-Pläne der DFL abgebildet.

Anschließend wechselte das Bild im Gästeblock und Fahnen und Doppelhalter der FCN-Fans kamen zum Vorschein. „...Die Kurve im Kampf erstarkt!“, lautete jetzt das Motto der Nürnberger Ultras.

Auf der Nordtribüne leiteten die Ultras das Fürth das 272. Frankenderby mit einer Choreografie ein, die das Brettspiel Monopoly zum Thema hatte. „Fühlt den Puls dieser Stadt, die heute nur einen Willen hat...“, war dabei zunächst vor einer „Kleeblattstadt Fürth“-Blockfahne zu lesen.

Anschließend kam ein Monopoly-Spielbrett samt Ereigniskarte zum Vorschein. „Macht sie zu Randfiguren und holt euch den Derbysieg!“, stand nun vor den Kleeblatt-Fans geschrieben.

Außerdem hatten die Kleeblatt-Ultras ein „Superreiche Investoren machen uns zornig - Alex' Worte nur noch Zorniger“-Spruchband dabei, mit dem sie die Aussagen von Fürth-Trainer Alexander Zorniger zum gescheiterten Investoren-Deal der DFL kritisierten. Nach der Niederlage bei Hannover 96 erklärte der Trainer der Spielvereinigung, dass die Fan-Gruppierungen gerade ihr eigenes Spiel machen und Schiedsrichter, DFL und Mannschaften am Nasenring durch die Manege führen würden. Und keiner greife ein.

Die Ultras Nürnberg zeigten ebenfalls ein Spruchband in Richtung Zorniger und erklärten darauf: „Wenn eure Spieler das Herz sind, dann ist Zorniger der Darmausgang!“ Die Ultras Nürnberg präsentierten in Anspielung auf die eigene Choreografie und die erfolgreichen Fanproteste gegen die Investoren-Pläne der DFL noch ein „Auch wenn das Nürnberger Methadon wirkt, wir haben euch weiter im Blick“-Spruchband.

Auf einer Botschaft der Nordkurve Nürnberg stand zudem „1. FCN: Protest ist erwünscht, aber nicht im eigenen Haus... Wir sind bereit, für unsere Werte zu kämpfen!“ geschrieben, nachdem die FCN-Fanszene in der Vorwoche im heimischen Max-Morlock-Stadion in Innenraum betrat, um gegen die Investoren-Pläne der DFL zu protestieren. Mit einem „Spiel, Satz, Sieg! Sieger ist der Fußball und alle, die ihn lieben!“-Plakat feierten die FCN-Fans den erfolgreichen Ausgang der Fanproteste und schickten mit einem „50+1 bleibt unverhandelbar“ ein deutliches Signal für die Zukunft hinterher.

„Euer Deal ist ein Fall für den Schredder!“, hieß es hingegen auf der Nordtribüne. Die Fürther Ultras schredderten dabei symbolisch den DFL-Deal. Mit einem „Der Derbysieg steht fest - in Nürnberg nur die Pest!“-Spruchband feierte man anschließend des gestrigen 2:1 Heimsieg im Derby vor 16.126 Fans im ausverkauften Ronhof.

Nach Abpfiff ging es für die FCN-Ultras unter Polizeibegleitung zurück zum IKEA-Parkplatz. Die Polizei berichtete im Nachgang von einem ruhigen Derby-Verlauf. (Faszination Fankurve, 26.02.2024)

 

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