Erfolg für Fanprotest: Blackstone steigt aus Verhandlungen aus
Nachdem Fußballfans deutschlandweit seit Wochen gegen die Investoren-Pläne DFL protestierten, ist mit Blackstone eines von zwei Finanzunternehmen ausgestiegen. Blackstone steigt somit nicht bei der DFL-Tochter ein und wird somit nicht an den zukünftigen Medienerlösen beteiligt.
Dies berichtete das Medienunternehmen Bloomberg am Dienstagabend. In den deutschen Fankurven richtete sich der Fanprotest zuletzt auch explizit gegen Blackstone und CVC. CVC Capital Partners und Blackstone-Group Inc. waren die aussichtsreichsten Kandidaten für die Investoren-Pläne der DFL. Zahlreiche Fanszenen veröffentlichten in einem offenen Brief Hintergründe zu den beiden Unternehmen. Bei beiden Finanzunternehmen soll der saudi-arabische Staatsfonds eine der Geldquellen sein, was von den Fanszenen immer wieder kritisiert wurde.
Mit CVC verbleibt somit noch ein einziges Finanzunternehmen, das für den Investoren-Deal der DFL in Frage kommt. Laut Bloomberg seien die Fanproteste der Grund gewesen, warum Blackstone aus den Verhandlungen ausgestiegen sei. Das Medienunternehmen beruft sich dabei auf „mit der Angelegenheit vertrauten Personen“
Die DFL bestätigte auf Nachfrage von SID und dpa, dass Blackstone aus dem Bieterverfahren ausgestiegen sei. Laut des Ligaverbandes habe dies mehrere Gründe gehabt. Jetzt sollen die Verhandlungen im vorgesehenen Zeitplan mit CVC weitergeführt werden. Die Fanproteste dürften sich damit weg von Blackstone und verstärkt hin zu CVC verlagern.
Laut einer aktuellen FanQ-Umfrage unterstützen 76,8 Prozent die Fanproteste gegen die Investoren-Pläne der DFL. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Mehrheit der Fußballfans eine einheitliche Meinung zu Investoren in der Fußballbundesliga hat. Die meisten Befragten bewerten den Investoren-Einstieg kritisch. Sie sehen mehr Nachteile als Vorteile und glauben, dass dieser Schritt dem deutschen Fußball eher schaden als nutzen wird. Viele Umfrageteilnehmer*innen sind der Ansicht, dass eine stärkere Kommerzialisierung (71,5%), der Verlust der Seele des Fußballs ( 61,2%) und ein sinkendes Mitspracherecht für Clubmitglieder (54,4%) als potenzielle Risiken gelten. Aber auch die Vergabe von Liganamensrechten anstelle eines Investoreneinstiegs halten die Anhänger*innen für nicht zielführend. Knapp 70% befürworten ein Mitspracherecht für nationale Fan-Organisationen bei wirtschaftlichen Themen. Darüber hinaus wollen die Fans die 50+1 Regel beibehalten oder sogar verschärfen“, heißt es in der Studie. (Faszination Fankurve, 14.02.2024)