DFB ermittelt wegen „Zwei Geschlechter“-Plakat, Dynamo Dresden nimmt Stellung
Dynamo Dresden-Fans zeigten am Sonntag beim Auswärtsspiel beim FC Ingolstadt ein Spruchband, auf dem „Es gibt nur einen lächerlichen DFB... und zwei Geschlechter!“ geschrieben stand. Der DFB, der zuletzt Bayer Leverkusen wegen eines ähnlichen Wortlauts bestrafte, hat laut Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) deswegen ein Ermittlungsverfahren gegen Dynamo eingeleitet.
Das DFB-Sportgericht hatte Bayer 04 Leverkusen Ende Januar 2024 im Einzelrichterverfahren nach Anklageerhebung durch den DFB-Kontrollausschuss „wegen eines diskriminierenden unsportlichen Verhaltens seiner Fans“ mit einer Geldstrafe in Höhe von 18.000 Euro belegt. Davon darf Bayer 04 bis zu 6.000 Euro für präventive Maßnahmen gegen Diskriminierung verwenden. „Während des Bundesligaspiels beim SV Werder Bremen am 25. November 2023 zeigten Leverkusener Anhänger ein Banner mit diskriminierendem Inhalt“, begründete der DFB die Strafe gegen Bayer 04 Leverkusen. Die Ultras Leverkusen hatten im Gästeblock des Weserstadions Spruchbänder hochgehalten, auf denen „Der Zitronenmann sagt: Es gibt viele Musikrichtungen, aber nur 2 Geschlechter!“ sowie „Fickt euch & euer Choreoverbot!!!“ mit einer sexistischen Beleidigung am Ende präsentiert.
Dynamo Dresden erklärte nun gegenüber der dpa, dass das „Es gibt nur einen lächerlichen DFB... und zwei Geschlechter!“-Plakat der eigenen Fans in Ingolstadt kein diskriminierendes Verhalten der eigenen Fans gewesen sei. Vielmehr würde es sich um Teil des Protest gegen die Investoren-Pläne der DFL handeln. Vorm Gästeblock wurde gleichzeitig eine „Nein zu Investoren in der DFL!“-Botschaft präsentiert. Zudem hätten die Dynamo-Fans damit kritisch auf die DFB-Strafe gegen Bayer Leverkusen Bezug nehmen wollen. Die Wortwahl der Dresden-Fans sei in den Augen von Dynamo ein Stilmittel, um Aufmerksamkeit für die Proteste zu erzeugen.
Die Dynamo-Fans zeigten in Ingolstadt zudem ein Spruchband in Richtung des deutschen Finanzmanagers Alexander C. Dibelius. Mit dem Plakat wurde der Deutschlandleiter der Private-Equity-Gesellschaft CVC Capital Partners ins Visier genommen. Auch dabei wurde die „Nein zu Investoren in der DFL!“-Botschaft vorm Gästeblock präsentiert. CVC Capital Partners und der Blackstone-Group Inc. sollen die aussichtsreichsten Kandidaten für die Investoren-Pläne der DFL sein. (Faszination Fankurve, 07.02.2024)