„Diese Fanszene fühlt sich mal wieder moralisch erhaben“

Beim Bundesliga-Nachholspiel zwischen dem FC Bayern München und dem 1. FC Union Berlin zeigte die Gruppe Munich's Red Pride ein Spruchband in Richtung Dirk Zingler, Präsident des 1. FC Union Berlin. „Lieber ein Gewinner sein, als Kritik zu äußern am Investoren hofierenden Stasi-Schwein“, stand darauf geschrieben.

„Lieber ein Gewinner sein, als Kritik zu äußern am Investoren hofierenden Stasi-Schwein“-Spruchband von Munich's Red Pride in der Südkurve München.
„Lieber ein Gewinner sein, als Kritik zu äußern am Investoren hofierenden Stasi-Schwein“-Spruchband von Munich's Red Pride in der Südkurve München. Bild: privat

Im Rückblick auf das Auswärtsspiel beim FC Bayern in München gingen die Union-Ultras von den Hammerhearts nun genauer auf dieses Spruchband ein, das in der Südkurve München gezeigt wurde und holten zum Rundumschlag gegen die Fanszene des deutschen Rekordmeisters aus: „Mitte der ersten Hälfte zeigten die Münchner der ‚Munich Red Pride‘ ein Spruchband, welches unseren Präsidenten verunglimpfte. Man könnte an dieser Stelle viel darüber sprechen, dass sich diese Fanszene mal wieder moralisch erhaben fühlt, während sie unter fragwürdiger Symbolik versucht, einen Menschen öffentlich an den Pranger zu stellen. Vielmehr wollen wir aber kurz auf die unreflektierten Aussagen, sowohl in Bild als auch im Geschriebenen, eingehen. Zunächst wird unser Präsident sehr oft kritisiert. In unserem Verein geschieht das in aller Regelmäßigkeit auf Augenhöhe und intern. Dies betrifft Kritik in beide Richtungen, denn auch uns gegenüber wird diese intern geäußert. Wenn man Mitglied eines Vereins ist, in dem ‚Kritik äußern` bedeutet, sich auf der Jahreshauptversammlung durchs Mikrofon anzupöbeln, kann man das vielleicht auch nicht verstehen. Aber egal. Um es mit Ullis Worten zu sagen: ‚Für Eure scheiß Stimmung seids Ihr doch verantwortlich.‘ Am ätzendsten ist eigentlich, dass immer irgendwelche studierenden Wessis, in ihren Münchner Eigentumswohnungen, einem die Stasi und den schlimmen Osten erklären wollen. Sprecht einfach bitte nicht über irgendwas, von dem Ihr keine Ahnung und zu dem Ihr keinen Bezug habt. Die Stasi und der ganze Staat der DDR sollen nicht schöngeredet werden, aber auch wenn Euch gleich der Chai Latte auf die Cordhose fällt: Der 1. FC Union Berlin ist ein Fußballverein aus der ehemaligen DDR, und in dieser gab es die Wehrpflicht. Dirk Zingler diente dabei im Wachregiment, welches der Stasi unterstellt war. Er war kein IM oder hoher Beamter der Staatssicherheit. Um dann auch nochmal die Kölmel-Geschichte zu reflektieren: Zu der Zeit, über die wir hier sprechen, war jeder Unioner froh, diesen Menschen im Verein zu haben. Ein Geldgeber, der uns nicht weniger als den Arsch gerettet hat, indem er uns Geld gab (unter heutigen Gesichtspunkten noch weniger als die viel besprochenen Peanuts), ohne Einfluss auf den Verein zu nehmen und mit einer Rückzahlung, die den sonstigen Verpflichtungen immer hinten angestellt war. Kölmel mit Windhorst, Multiclub-Ownership oder einem Milliardendeal mit einem DFL-Investor gleichzusetzen, ist so unfassbar unreflektiert, dass man es gar nicht in Worte fassen kann. Auch heute wären sicher viele Vereine der unteren Ligen froh, wenn ein solcher Mensch in Erscheinung träte. Das betrifft wohl auch Eure Atzen von Carl Zeiss, wobei die ja sogar auch schon mal Geld von Investor Kölmel bekommen haben. Öffentliche Kritik bislang Fehlanzeige. Wir sind gespannt, wie ihr damit umgeht. Wir wünschen weiterhin viel Spaß beim Wedeln Eurer Fahnen, während das daran klebende Blut aus Katar überraschend schnell gesäubert zu sein scheint und Eure Ehrenloge von einem ehemals inhaftierten Steuerhinterzieher besetzt wird“, so die Worte der Hammerhearts. (Faszination Fankurve, 29.01.2024)

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