„Wer jetzt resigniert, handelt vereinsschädigend!“

Der Südkurve 1. FC Köln e.V. hat in einer Stellungnahme „Gedanken zur aktuellen Situation“ beim abstiegsbedrohten Bundesligisten veröffentlicht. Der Zusammenschluss von Gruppen und Fanclubs des 1. FC Köln äußert sich zu Trainerwechsel, Transfersperre und Abstiegskampf am Rhein. (Faszination Fankurve, 08.01.2024)

Die Mannschaft des 1. FC Köln wird vorm Derby gegen Mönchengladbach vor der Südkurve eingeschworen.
Die Mannschaft des 1. FC Köln wird vorm Derby gegen Mönchengladbach vor der Südkurve eingeschworen. Bild: wh96.de

Faszination Fankurve dokumentiert die Stellungnahme des Südkurve 1. FC Köln e.V.:

Gedanken zur aktuellen Situation

In den letzten Jahrzehnten haben wir FC-Fans sehr viel mitgemacht. Neben den Abstiegen erinnern wir uns z.B. an kaputte Faxgeräte, geplatzte Zyperndeals und hanebüchen anmutende Personalentscheidungen auf und abseits des Spielfeldes. Den 21. Dezember 2023 mit der Trennung von Steffen Baumgart und der Verkündung des CAS-Urteils kann man getrost in diese Aufzählung aufnehmen. Die Emotionen dazu sind nachvollziehbar. Aussagen von „historischen Tiefpunkten“ oder einer „Apokalypse“ sind in diesem Zusammenhang allerdings nicht zielführend. So sehr das CAS-Urteil im Zusammenhang der sportlichen Lage auch wehtun mag, ist der 1. FC Köln noch nicht abgestiegen und selbst im Falle eines schmerzvollen Abstiegs vieles, aber nicht tot!

An dieser Stelle möchten wir es nicht versäumen uns bei Steffen Baumgart für die unvergessliche Zeit zu bedanken. Wir werden sowohl seine verständnisvollen Worte in Richtung von uns FC-Fans als auch die Spiele auf internationalem Parkett immer in Erinnerung behalten und wünschen ihm alles Gute für die Zukunft. Wenngleich wir die Zeit mit ihm nicht missen möchten, betonen wir stets, dass es uns nicht um Personen, sondern um den Verein geht. Spieler, Trainer und Offizielle; sie alle kommen und gehen, was bleibt, ist der 1. FC Köln! Mit Blick auf die Tatsache, dass Steffen Baumgart nicht mehr zu 100% vom eingeschlagenen Weg überzeugt war, liegt es auf der Hand, dass Entscheidungen zum Wohle des Vereins getroffen werden mussten.

Entscheidungen im Sinne des Vereins zu treffen ist die ureigene Aufgabe des Vorstands und der Geschäftsführung. Hier darf man Christian Keller für die (nicht) getätigten Transfers im Sommer durchaus kritisieren. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind aufgrund der Misswirtschaft seiner Vorgänger begrenzt. Das Ziel den 1. FC Köln finanziell zu gesunden und einen wirtschaftlich nachhaltigen Weg einzuschlagen, teilen wir uneingeschränkt. Vorgriffe auf zukünftige Einnahmen haben uns erst in die aktuelle Situation gebracht und stellen keine sinnvolle Alternative dar. Daher können wir die Kritik an einem „Sparkurs“ der Geschäftsführung nicht teilen. Die Entschuldung des Vereins ist weiterhin notwendig um die Unabhängigkeit langfristig zu sichern. Wir unterstützen in diesem Zusammenhang auch die Idee einer einheitlichen Spielphilosophie, welche sich von den Jugendmannschaften bis zu den Profis wie ein roter Faden durchzieht. Dabei sind wir überzeugt, dass auf diese Weise die Durchlässigkeit vom Nachwuchs- in den Herrenbereich erhöht wird. Die Umsetzung einer solchen Idee darf nicht aufgrund kurzfristiger sportlicher Misserfolge in Frage gestellt werden.

Hier sehen wir den Vorstand in der Pflicht und vermissen die Übernahme von Führung und Verantwortung. Der „Matchplan“ ist für uns bisher nicht mehr als eine Worthülse. Die strategische Ausrichtung des Clubs darf nicht an den Mitgliedern vorbei vonstattengehen. Die demokratische Struktur des 1. FC Köln ist ein hohes Gut. In einer solchen Struktur muss es anders als in der jüngeren Vergangenheit eine ausgeprägte Fehlerkultur geben. Im Rahmen einer Fehleranalyse der aktuellen Situation muss insbesondere das „Sportkompetenzteam“ auf den Prüfstand gestellt werden. Jörg Jakobs war nach unserem Kenntnisstand an der Verpflichtung von Jaka Čuber Potočnik beteiligt. Gefährliche Machtkonzentrationen, wie zu Zeiten von Wehrle, dürfen am Geißbockheim nicht wieder auftreten. Wenngleich wir das Auftreten des Vorstands in der gegenwärtigen Situation als unzureichend empfinden, erachten wir eine außerordentliche Mitgliederversammlung als nicht sinnvoll. Wir haben allerdings die Erwartungshaltung, dass die Ergebnisse der Fehleranalyse klar gegenüber den Mitgliedern des 1. FC Köln kommuniziert werden. Ein solcher Vorfall darf sich niemals wiederholen. Hier sehen wir auch den Mitgliederrat in der Pflicht, seiner Aufsichtspflicht nachzukommen. Seit Jahren stehen wir für einen Vereinsweg, der von Werten wie Nachhaltigkeit, Unabhängigkeit und Kompetenz geprägt sein sollte. Wir brauchen keine Heilsbringer mit großen Namen. Der Verein steht hierbei über allen! Unsere Entscheidungen bei anstehenden Wahlen in den kommenden Jahren werden wir nach den genannten Werten ausrichten.

Auch wenn sowohl der Blick auf die Tabelle als auch die fehlenden Möglichkeiten den Kader mit Transfers gezielt zu verstärken, keine gute Grundlage für die nächsten Monate darstellt, geraten wir nicht in Panik, sondern konzentrieren uns auf ein Ziel: Klassenerhalt! Wir werden alles dafür tun die Mannschaft davon zu überzeugen, dass sie die Liga halten kann. Bei 18 verbleibenden Spielen und drei Punkten Rückstand auf Platz 15 lassen wir uns nicht abschreiben. Wer jetzt resigniert, handelt vereinsschädigend! Für Vereinsführung, Mitarbeiter, Spieler und Fans gilt es für die anstehende Rückrunde alles für den Nichtabstieg zu geben!

FC JEFF JAS – HE WEED NIT RESIGNIERT!!!

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