Als die Polizei in der Nacht hunderte FC Bayern-Fans stundenlang festhielt

Im 7. Türchen des diesjährigen Adventskalenders blicken wir zurück auf den 06. Mai 2023, als der FC Bayern München im Bremer Weserstadion zu Gast war. Die FCB-Ultras leiteten die zweite Halbzeit des Topspiels am Samstagabend mit einer großen Pyroshow ein und zündeten auch im weiteren Spielverlauf immer wieder Fackeln an.

Pyroshow der FC Bayern-Ultras im Weserstadion.
Pyroshow der FC Bayern-Ultras im Weserstadion. Bild: wanderers-bremen.de

Das veranlasste die Polizei dazu, Strafanzeigen wegen Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz anzufertigen. „Aufgrund dieser Straftaten stoppten Einsatzkräfte nach dem Spiel sechs Busse von abreisenden Gästefans auf einem Parkplatz an der Autobahn 27. Bei der anschließenden Kontrolle fünf relevanter Busse und Insassen kamen auch Sprengstoffhunde zum Einsatz. Insgesamt wurden 380 Personen überprüft und Personalien festgestellt“, teilte die Polizei Bremen daraufhin mit. Gegen 3 Uhr Nachts konnten die Fans des FC Bayern schließlich nach stundenlanger Kontrolle ihre Heimfahrt fortsetzen.

„Man stelle sich vor, man würde Menschen in Deutschland bei einer Kontrolle bis 3 Uhr Nachts festhalten, nur um dann ein paar Minuten den Bus zu durchsuchen. Alleine auf Toilette? Natürlich nicht möglich... Aber mit Fußballfans kann man es ja machen...“, reagierte der Club Nr. 12, Dachverband der aktiven FC Bayern München-Fans, wenig später auf die Polizeikontrolle bei Bremen.

Die Polizei räumte zwei Mal den Bereich unter den FC Bayern-Fans. Bild: zinedlref

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Umstrittene Polizei-Einsätze im Jahr 2023 im Rückblick:

Im kommenden Sommer steht die Europameisterschaft 2024 in Deutschland an. Wie schon bei der Weltmeisterschaft 2006 beobachten Fußballfans im Ligaalltag eine Zunahme von Repressionen und überharten Einsätzen der Polizei in und um die Stadien. Im diesjährigen Adventskalender von Faszination Fankurve schauen wir auf die umstrittenen Polizei-Einsätze im Kalenderjahr 2023.

Zuletzt häuften sich Einsätze an Spieltagen, die von betroffenen Ultras, aber auch von anderen Fans in den Stadien als überhart, überzogen oder völlig daneben eingestuft werden. Bundesweit fanden solche Vorfälle zuletzt medial Beachtung. Weil, anders als im Jahr 2006, mittlerweile in vielen Fanszenen sogenannte Fanhilfen entstanden sind, findet die Sicht von aktiven Fußballfans in der Berichterstattung regelmäßiger Aufmerksamkeit. Wie schon beim letzten Großturnier in Deutschland vor über 17 Jahren sind von umstrittenen Einsätzen vor allem Fußballfans betroffen, die ihre Mannschaft zu Auswärtsspielen begleiten. Dieser Adventskalender zeigt, dass solch umstrittene Einsätze der Exekutive keine Einzelfälle sind. (Faszination Fankurve, 07.12.2023)

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