Pyroshow, Spielunterbrechung & Plattenbau-Choreo bei Hansa gegen St. Pauli

Die Ultras des FC St. Pauli leiteten das brisante Zweitliga-Spiel beim FC Hansa Rostock mit einer Pyrohsow im Gästeblock des Ostseestadions ein. Auf der Südtribüne Rostock zeigten die FC Hansa-Fans bei Spielbeginn eine Plattenbau-Choreografie, die Rauch untermalt wurde.

Die Pyroshow der FC St. Pauli-Fans in Rostock.
Die Pyroshow der FC St. Pauli-Fans in Rostock. Bild: eastern1909

Im Block der rund 2.600 FC St. Pauli-Fans brannten zum Einlaufen der Mannschaft zahlreiche rote Bengalische Fackeln. Auf der Südtribüne Rostock ging es etwas später mit dem Intro los. Die Blockfahne mit den Rostocker Plattenbauten war nach Anpfiff zu sehen. In der Fanszene des FC Hansa Rostock existiert eine Gruppe mit dem Namen Plattenbau Rostock, die für die Choreografie verantwortlich war und damit ihren 13. Geburtstag feiern wollte. „FC Hansa Plattenbau Rostock“, lautete das Motto der Aktion, bei der u.a. das Sonnenblumenhaus von Rostock-Lichtenhagen zu sehen war und Pyrotechnik eingesetzt wurde. Traurige Berühmtheit erhielt das Sonnenblumenhaus durch die rassistischen Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen im August 1992 gegen die Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber (ZAst). Am 21. August 2022 sorgte eine "Lichtenhagen"-Zaunfahne mit dem Sonnenblumen-Symbol bereits für Aufsehen beim Heimspiel des FC Hansa Rostock gegen den FC St. Pauli. Kurz vorm 30. Jahrestag des Pogroms von Rostock-Lichtenhagen wurde die schön länger existierende "Lichtenhagen"-Zaunfahne mit dem Sonnenblumen-Symbol auf der Südtribüne Rostock in Richtung Gästeblock aufgehangen.

 Die Plattenbau-Choreografie auf der Südtribüne Rostock.
Die Plattenbau-Choreografie auf der Südtribüne Rostock. Bild: eastern1909

„Die Choreo mit dem Sonnenblumenhaus in Lichtenhagen funktioniert nach einem altbekannten Muster. So wird immer wieder mit Doppeldeutigkeiten kokettiert, um mit bestimmter Symbolik öffentlich für Aufmerksamkeit sowie Empörung zu sorgen – und sich bei Kritik bequem wegducken oder gar als Opfer inszenieren zu können. Bei solchen wichtigen Themen darf es aber keine Doppeldeutigkeit geben, sondern wir brauchen klare Positionen für Humanität – so wie es die Gästekurve am Sonnabend in Rostock durch ihre Choreo zum Tag gegen Gewalt an Frauen demonstriert hat. Diese Aktion verdient Respekt und vor allem mehr Aufmerksamkeit. Daher zeigen wir lieber diese Banner. Danke an Awareness St. Pauli für die Aktion“, verurteilte der FC St. Pauli die Choreografie von Plattenbau Rostock auf der Südtribüne. Außerdem machte der Kiezclub auf eine Aktion der eigenen Fans zum „internationalen Gedenktag gegen Gewalt an FLINTA*“ aufmerksam.

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Schiedsrichter Robin Braun unterbrach die Zweitliga-Partie kurz nach Anpfiff wegen Sichtbehinderungen durch Pyrotechnik kurzzeitig. Auf dem Rasen ging der FC Hansa Rostock bereits in der neunten Minute durch einen von Junior Brumado verwandelten Handelfmeter in Führung. Der Spitzenreiter der 2. Liga drehte das Ergebnis durch Tore von Saliakas, Hartel und Afolayan. In der 23. Minute stand es im ausverkauften Ostseestadion bereits 3:1 für die Gäste aus Hamburg – St. Pauli. In der 2. Halbzeit hatte Hansa noch Chancen auf den Ausgleich. Junior Brumado traf in der 80. Minute erneut vom Elfmeterpunkt, der Ausgleich fiel aber nicht mehr.

Die Polizei war im Rahmen des brisanten Duells mit 900 Kräften aus Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Hamburg sowie von der Bundespolizei im Einsatz. „Im Anschluss an das Spiel kam es im Bereich des Holbeinplatzes durch bislang unbekannte Tatverdächtige aus einer ca. 100-köpfigen Personengruppe zu Steinwürfen auf Polizeifahrzeuge. Dabei wurden neben Einsatzfahrzeugen auch ein privater Pkw beworfen und beschädigt. In dem Pkw wurden zwei Kinder im Alter von 12 und 2 Jahren durch Glassplitter leicht verletzt. Eine Strafanzeige wegen des Verdachts des schweren Landfriedensbruchs wurde aufgenommen“, teilte die Polizei zu einem Vorfall nach Abpfiff mit.

Zu einer Provokation auf der Route, auf der die Shuttlebusse der Gästefans zum Ostseestadion fuhren, erklärte die Rostocker Polizei: „Entlang der Zufahrtsstraßen in die Hanse- und Universitätsstadt Rostock kam es im Vorfeld zu öffentlichen Anfeindungen gegen die Gästefans in Form von Graffiti, Aufklebern und Transparenten.“ (Faszination Fankurve, 25.11.2023)

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