Feuerwehr Frankfurt äußert sich zu Vorwürfen der Ultras Frankfurt

In einer Stellungnahme vom 17. Oktober 2023 hat die Feuerwehr Frankfurt sich auf der eigenen Internetseite zu den Vorwürfen geäußert, dass sie für das seit Anfang dieser Saison durchgesetzte Choreografie-Verbot verantwortlich sei. Diese Vorwürfe hat sie nun deutlich von sich abgewiesen.

Die Fanszene der Eintracht beschwerte sich in den letzten Monaten regelmäßig über das Choreo-Verbot und gab der Feuerwehr Frankfurt die Schuld dafür. Bild: eintracht-online.net

Die Feuerwehr genehmigt oder untersagt keine Choreografien, heißt es in dem Statement der Feuerwehr Frankfurt. Dies liege allein in der Verantwortung des Veranstalters, also in diesem Fall der Eintracht Frankfurt. Die Feuerwehr gebe lediglich fachliche Empfehlungen und Einschätzungen ab. Diese brauche es aber im Falle einer Choreografie mit leicht entzündlichen Materialien gar nicht, weil diese Materialien schon durch die Stadionordnung der Eintracht Frankfurt Stadion GmbH untersagt seien, erklärte die Feuerwehr Frankfurt weiter. Gemeint sind hier vor allem "große Mengen Konfetti".

„Weshalb die Eintracht sich dennoch bei der Versagung von Choreografien mit Konfetti, etc. auch nach mehreren bilateralen Gesprächen auf die Feuerwehr und nicht alleine auf ihre zentrale Verantwortung bei der Umsetzung der eindeutigen Sicherheitsvorschriften beruft, möchten wir nicht bewerten. Diese Kommunikationsstrategie in Richtung der Fans wird aus unserer Sicht der Rolle auf jeden Fall nicht gerecht und wirft in der Außendarstellung in erheblichem Maß ein unnötig negatives Licht auf unsere Organisation. Deshalb müssen wir in aller Deutlichkeit auf dieses falsch verstandene Rollenverständnis hinweisen“, begründete die Feuerwehr die ausführliche Stellungnahme. Die Eintracht-Fans haben die Feuerwehr Frankfurt in den vergangenen Wochen öfter in eigenen Statements und auf gezeigten Spruchbändern in der Kurve für das Choreo-Verbot verantwortlich gemacht.

Auch zur Debatte um die Torschließungen im Unterrang der Nordwestkurve äußerte sich die Feuerwehr Frankfurt. So sei die Überfüllung in der Kurve jahrelang ein großes Problem gewesen, auf das die Sicherheitsbehörden energisch hingewiesen hätten. Ein Vorstandsmitglied der Eintracht habe im Juni dieses Jahres dann den Vorschlag geäußert, die Tore zu schließen. Dieser Vorschlag sei sowohl von der Feuerwehr als auch von der Polizei unterstützt worden. Auch die Bauaufsicht habe diesen Vorschlag als geeignet angesehen, um die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher in der Nordwestkurve zu gewährleisten. Alle Sicherheitsbehörden würden jedoch auch einem geeigneten Alternativvorschlag zustimmen. Aber: Auch hier liege die Umsetzungsverantwortung beim Betreiber des Stadions sowie beim Veranstalter – in beiden Fällen bei Eintracht Frankfurt.

„Wir möchten betonen, dass viele Frankfurter Feuerwehrleute große Sympathien für Fußball im Allgemeinen und gerade die Eintracht im Speziellen haben. Sie gehören teilweise selbst verschiedenen Eintracht-Fanclubs an und sind regelmäßige Besucher im Stadion. Ihnen geht es natürlich auch um gemeinsam erlebbare Atmosphäre, mitreißende Spielmomente und sportlichen Erfolg – nicht zuletzt auch um sichere und verletzungsfreie Spiele für alle Beteiligten. Das ist für uns kein Widerspruch“, so die Feuerwehr Frankfurt.

Aus Sicht der Feuerwehr habe der gesetzliche Auftrag für eine sichere Durchführung von Veranstaltungen ohne Zweifel seinen Sinn, vor allem mit Blick auf die vielen internationalen Unglücke in Stadien. Daher müsse präventiv dafür gesorgt werden, dass es in Frankfurt nicht auch zu einer Katastrophe kommen kann. Das könne jedoch nur durch ein gesundes Risikobewusstsein und die Einhaltung „aus gutem Grund vorhandener Sicherheitsregeln“ gewährleistet sein. (Faszination Fankurve, 19.10.2023)

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