Gummischrot der Polizei auf Kopfhöhe: FCL-Fan kämpft um sein Augenlicht
Im Nachgang des Qualifikationsspiels zur UEFA Europa Conference League zwischen dem FC Luzern und Djurgardens IF kam es am 03. August 2023 in Luzern zu einem Vorfall, bei dem ein FCL-Fan von Gummischrot der Polizei am linken Auge getroffen wurde.
Der FC Luzern-Fan droht nun auf diesem Auge zu erblinden. Der Vorfall zeigt erneut, dass Gummischrot von der Polizei in der Schweiz auch auf Kopfhöhe eingesetzt wird. Dies ist eigentlich verboten, Fußballfans im Land berichten jedoch immer wieder von einem solchen Vorgehen.
Gegenüber Zentralplus schilderte der betroffene FCL-Fan den Vorfall. Demnach habe der 34 Jahre alte FCL-Fan das Stadion etwa 20 Minuten nach Abpfiff verlassen. Ein Angriff von Gästefans aus Schweden auf FC Luzern-Fans soll zu diesem Zeitpunkt bereits beendet und die Djurgardens IF-Fans bereits geflüchtet sein. Auf dem Weg vom Stadionausgang in Richtung Messe sei der FC Luzern-Fan dann aus dem Nichts vom Gummischrot der Polizei getroffen worden. Ein Warnung, dass Schrot eingesetzt würde, habe er dabei zuvor nicht mitbekommen. „Ein Projektil der ersten Salve Gummischrot traf mich direkt auf dem linken Auge“, so der Betroffene, der anschließend ins Krankenhaus gebracht wurde, gegenüber Zentralplus. In der Situation sollen auch Kinder und Familien in der Nähe gestanden haben.
Am Freitag folgte eine fünf Stunden lange Notfalloperation, am Montag erfolgte eine weitere Untersuchung, die offenbarte, dass weitere Eingriffe notwendig seien. Gegenüber der Zeitung erklärte der Fan nun, dass wenn die zweite Operation nicht erfolgreich sein würde, er seine Sehfähigkeit am linken Auge dauerhaft verlieren könnte.
Die angreifenden Djurgardens IF-Fans sollen der Polizei im Nachgang entkommen sein. In Luzern wurde im Nachgang nicht nur darüber diskutiert, warum die Polizei Gummischrot auf Kopfhöhe einsetzte, sondern auch, warum die Gästefans unbemerkt bis zum Heimbereich gelangen konnten. (Faszination Fankurve, 10.08.2023)