„@BVB: Steh zu deinen Werten!“

Borussia Dortmund soll an der Verpflichtung von Felix Nmecha vom VfL Wolfsburg interessiert sein. Im Fanlager des BVB formiert sich Widerstand gegen die Verpflichtung des Spielers, der auch schon für die deutsche Nationalmannschaft auflief.

Die Initiative ballspiel.vereint!, ein Bündnis von BVB-Fans aus verschiedenen Teilen der Fanszene, die sich gegen alltägliche Diskriminierungen und für ein diskriminierungsfreies Miteinander beim BVB einsetzen, positionierte sich unmissverständlich zum möglichen Transfer: „@BVB: Steh zu deinen Werten!“, stand auf einem Spruchband der Initiative geschrieben, das vorm Westfalenstadion präsentiert wurde. Ballspiel.vereint! fordert weiter: „Gegen Homofeindlichkeit und Transfeindlichkeit! Keine Verpflichtung von Nmecha!“.

„@BVB: Steh zu deinen Werten!“-Spruchband vorm Westfalenstadion. Bild: ballspiel.vereint!

Ballspiel.vereint! forderte den eigenen Verein in einer Stellungnahme auf, Abstand von diesem Transfer zu nehmen: „Da wir erwarten, dass der Grundwertekodex nicht nur für alle Vereinsmitglieder, sondern auch für alle Mitarbeiter*innen – und damit auch für die Spieler*innen – des BVB gilt fordern wir den BVB auf von einer Verpflichtung Felix Nmechas Abstand zu nehmen. Die Verpflichtung eines Spielers der offen zu seinen queerfeindlichen Ansichten steht widerspricht nicht nur den Werten die Borussia Dortmund vermittelt, sondern würde auch die Antidiskriminierungsarbeit der letzten Jahre unterlaufen und unglaubwürdig erscheinen lassen.

Auch die Rainbow Borussen erinnern den BVB an den eigenen Grundwertekodex und zitieren daraus: „Wir verstehen uns als vielfältige, inklusive Gemeinschaft, sind Heimat für Borussen unabhängig ihres Alters, ihres Aussehens, ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Identität und Orientierung, ihrer Kultur, ihres Glaubens, ihrer Hautfarbe, ihrer Nationalität oder ihrer sozialen Herkunft.“ Die Rainbow Borussen erklärten zum möglichen Bellingham-Nachfolger: „Nun hat sich aber mit Felix Nmecha ein Spieler in das Blickfeld des BVB gespielt, der seinen christlichen Glauben so fundamental auslegt, dass er Personen ablehnt, die transsexuell sind oder nicht der heterosexuellen Norm entsprechen, dessen Einstellung also dem zitierten Grundwertekodex widerspricht. Das hat er mit mehreren Posts auf seinen Social-Media-Kanälen so von sich gegeben und erklärt das mit seinem Glauben. Der Glaube soll also dazu führen, dass er Transsexuelle und solche, die nicht heterosexuell sind, ablehnen muss? Das ist schlicht und ergreifend falsch.“ Die Verpflichtung von Nmechas könnte demnach für ungeoutete BVB-Spieler Probleme bedeuten.

Dem Spieler wird vorgeworfen, ein Video des Rechtspopulisten Matt Walsh aus den USA geteilt zu haben. „Dieser bezeichnet sich selbst als theokratischer Faschist und äußert sich öffentlich wiederholt transfeindlich“, erklärte ballspiel.vereint! dazu. „Nmecha distanzierte sich kurz danach halbherzig von Walsh, dies hielt ihn aber nicht davon ab Anfang Juni 2023 auf seinem Instagram-Profil ein Bild des christlich-queerfeindlichen Profils ‚reformedbychrist‘ zu teilen auf welchem der Teufel mit dem Wort ‚Pride‘ gleichgesetzt wird. Der Zeitpunkt zu Beginn des Pride-Months ist sicherlich kein Zufall. Das durch seine Aktivitäten in sozialen Netzwerken entstandene Bild von Felix Nmecha passt in unseren Augen nicht zu den Werten des BVB“, so die Initiative weiter. Der Spieler selbst reagierte mit einem Statement auf Instagram und erklärte, dass er wirklich alle Menschen liebe und niemanden diskriminiere. (Faszination Fankurve, 27.06.2023)

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