Online-Petition gegen den Investoren-Einstieg bei der DFL

Mit dem drohenden Einstieg eines Private-Equity-Investors bei einer Tochterfirma der Deutsche Fußball Liga (DFL) steht am 24. Mai 2023 eine wegweisende Entscheidung für die Zukunft des deutschen Fußballs an. Am vergangenen Wochenende kam es deshalb wieder zu zahlreichen Protestaktionen in deutschen Fankurven.

Der Verein Finanzwende, der sich als „das Gegengewicht zur Finanzlobby - für faire, stabile und nachhaltige Finanzmärkte“ sieht hat eine Online-Petition gegen den Investoren-Einstieg bei der DFL gestartet. Über 5.500 Menschen haben dort sich dort bereits gegen die Investoren-Beteiligung positioniert. Durch einen solchen Einstieg könnte die Profitorientierung im deutschen Profifußball deutlich vorangetrieben werden. Dies könnte beispielsweise durch zunehmend zerstückelte Spieltag oder Partien im Ausland passieren. Hier kann die Online-Petition gegen den Investoren-Einstieg unterschrieben werden. Am 24. Mai 2023 entscheiden die Bundesliga-Clubs über den weiteren Umgang mit diesem Thema. (Faszination Fankurve, 15.05.2023)

Die FCK-Fans zeigten dem Investoren-Einstieg bei der DFL die rote Karte. Bild: der-betze-brennt.de

Faszination Fankurve dokumentiert die Finanzwende.de-Petition gegen den Investoren-Einstieg bei der DFL:

Sehr geehrte DFL-Mitglieder,

Sie werden bald eine wegweisende Entscheidung für die Zukunft des deutschen Fußballs treffen. Wenn die Deutsche Fußball Liga (DFL) die Bundesliga für internationale Finanzinvestor*innen öffnet, wird dies langfristige und weitreichende Folgen haben.

Der Plan, sämtliche Medienrechte zu bündeln und an diesen Rechten internationale Private-Equity-Investor*innen zu beteiligen, ist gefährlich. Wir fordern Sie dazu auf, ihn abzulehnen.

Wir verstehen, dass der DFL-Plan eine milliardenschwere Versuchung für Sie als Vereinsverantwortliche ist. Gerade nach den Jahren der Corona-Pandemie klingt „zusätzliches Geld – sofort“ natürlich verlockend. Aber: Private-Equity-Investor*innen geben Geld nicht ohne Gegenleistung. Sie wollen hohe Renditen mit dem Fußball einfahren – um fast jeden Preis. Und wenn ihnen die Tür erst einmal offensteht, wird es schwer werden, diese wieder zu schließen. Diese Investor*innen werden die Liga verändern.

Private-Equity-Firmen geht es nicht um den Sport und die dazugehörige Kultur, sondern um den Gewinn. Mit der Beteiligung von Private Equity droht eine neue Dimension der Profitorientierung des deutschen Fußballs. In anderen Ländern wie Spanien gibt es seit dem Einstieg scheinbar schon konkrete Auswirkungen, zum Beispiel beim Schwerpunkt der Vermarktung. Auch kann man dort beobachten, wie sich extreme Gewinnmaximierung auf die Anstoßzeiten auswirkt. In Deutschland fürchten die Fans deshalb: Durch den Einstieg von Private Equity wird es über kurz oder lang massive Änderungen geben.

Mit einer Private-Equity-Firma an Bord wird auf jeden Fall der Druck wachsen, noch mehr Entscheidungen auf Gewinnmaximierung auszurichten.

Schaut man über den Fußball hinaus, in Lebensbereiche wie die Pflege, das Gesundheitswesen oder den Markt für Wohnimmobilien, werden die Argumente gegen Private-Equity-Investor*innen noch offensichtlicher. In all diesen Bereichen hat die Finanzialisierung negative Folgen für uns, die Gesellschaft. Deswegen fordern wir Sie auf, die Erfahrungen anderer Lebensbereiche als Warnung zu nehmen, statt sich von einem kurzfristigen Geldregen in Versuchung führen zu lassen.

Bitte stimmen Sie mit Nein. Keine Finanzinvestoren in der DFL!

Spruchband der Ultras des VfB Stuttgart. Bild: cannstatter-kurve.de

Plakat der Coloniacs Ultras in der Südkurve 1. FC Köln. Bild: coloniacs-ultra.com

Banner der FC Augsburg-Fanszene. Bild: photomafia-bochum.blogspot.com

Eine weitere Aktion auf der Südtribüne Dortmund. Bild: saison_tagebuch

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