BVB-Ultras bleiben Champions League-Spiel in Kopenhagen fern

Die Ultras von Borussia Dortmund bleiben dem Champions League-Auswärtsspiel beim FC Kopenhagen am 02. November 2022 fern. Dies gaben The Unity und Desperados Dortmund in einer gemeinsamen Stellungnahme bekannt. Grund für das Fernbleiben der BVB-Ultras sind Maßnahmen des eigenen Vereins beim Ticketvorverkauf.

Die dänische Polizei wollte die Königsklasse-Partie wegen der Vorfälle im Hinspiel und der Freundschaft von BVB-Ultras zur Fanszene von Brøndby IF, dem großen Rivalen des FC Kopenhagen, gänzlich ohne Gästefans austragen. Letztlich findet das Spiel nun mit Gästefans im Parken in Kopenhagen statt, die Tickets gehen jedoch nur an Vereinsmitglieder des BVB und sind zudem personalisiert. In der Summe zu viele Schikanen für die BVB-Ultras. (Faszination Fankurve, 23.10.2022)

BVB-Ultras beim Hinspiel mit Botschaft gegen den FC Kopenhagen und einer Brøndby IF-Schwenkfahne.
BVB-Ultras beim Hinspiel mit Botschaft gegen den FC Kopenhagen und einer Brøndby IF-Schwenkfahne. Bild: saison_tagebuch

Faszination Fankurve dokumentiert die Stellungnahme der BVB-Ultras:

Hallo Borussen,

in eineinhalb Wochen steht für den BVB das letzte Auswärtsspiel der Champions-League-Gruppenphase beim FC Kopenhagen auf dem Programm. Für uns ist das zweifellos eine besondere Partie. Leider soll dieses Spiel jedoch ganz anders als gewohnt ablaufen. Denn aufgrund einer vermeintlichen Gefährdungslage und der zweijährigen Bewährung der UEFA wegen der Ereignisse im Hinspiel sieht sich der BVB genötigt, den Kartenverkauf massiv einzuschränken. So werden Tickets nur an Vereinsmitglieder verkauft und sind zusätzlich fest an die jeweilige Person gebunden. Damit kommt man zugleich ein Stück weit den Forderungen der dänischen Polizei entgegen, die Gästefans aus Dortmund am liebsten komplett verbieten würde. Dieses Vorgehen des Vereins ist für uns aus mehreren Gründen nicht akzeptabel:

– Niemand hat den BVB dazu verpflichtet, Karten ausschließlich an Vereinsmitglieder zu verkaufen. Somit wird ohne Not und in vorauseilendem Gehorsam zahlreichen Borussen die Möglichkeit genommen, die Mannschaft in Dänemark zu unterstützen.

– Wir finden es gut, wenn Borussen auch Mitglied im Verein sind. Das darf jedoch niemals ein Kriterium dafür sein, wer eine Eintrittskarte erhält und wer nicht. Auf diese Weise werden beispielsweise auch langjährige Auswärtsfahrer vom Spiel in Kopenhagen ausgeschlossen, die keinen Mitgliedsausweis in der Tasche haben. Die Personalisierung macht es zudem unmöglich, Karten an Nicht-Mitglieder und sogar andere Mitglieder weiterzugeben. Das bedeutet auch, dass möglicherweise Plätze im Gästebereich leer bleiben. Denn anders als beim „normalen“ Mitglieder-Vorverkauf verfallen alle Tickets, die unter den Mitgliedern keine Abnehmer finden oder im Krankheitsfall nicht genutzt werden können.

– Der Verein möchte mit diesem Prozedere unter anderem verhindern, dass die UEFA ihre Bewährung in eine Kollektivstrafe umwandelt. Absurderweise nutzt man dazu nun selbst eine kollektive Maßnahme, von der viele BVB-Fans völlig unverschuldet betroffen sind.

– Zwar verspricht der Verein, dass die persönlichen Daten der Karteninhaber nur intern genutzt und vertraulich behandelt werden. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass auch Sicherheitsbehörden die Daten nutzen wollen. Schließlich gab es in der Vergangenheit schon häufiger Fälle, in denen die Polizei Druck auf die Vereine ausgeübt hat.

Es ist unsere oberste Priorität, bei jedem Spiel von Borussia Dortmund anwesend zu sein. Deshalb wären wir bei einzelnen der genannten Kritikpunkte auch bereit gewesen, für uns gangbare Kompromisse einzugehen. In Summe sind diese Bedingungen für uns jedoch nicht hinnehmbar. Wir haben uns daher schweren Herzens entschlossen, das Spiel in Kopenhagen nicht zu besuchen.

THE UNITY & DESPERADOS DORTMUND

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