Angedrohte Reiseuntersagung für Fußballfans durch die Bundespolizei

Die Bundespolizeiinspektion Hannover rät Hannover 96-Fans am Freitag nicht mit Regionalzügen zum Auswärtsspiel beim 1. FC Magdeburg zu reisen, falls man pünktlich zu Spielbeginn am Heinz-Krügel-Stadion in Magdeburg ankommen wolle. Die Fanhilfe Hannover kritisiert dieses Vorgehen der Bundespolizei.

Hannover 96 gastiert am Freitag beim 1. FC Magdeburg. Für die H96-Fans konnte die Zuganreise in die Ottostadt jedoch zum Problem werden.
Hannover 96 gastiert am Freitag beim 1. FC Magdeburg. Für die H96-Fans konnte die Zuganreise in die Ottostadt jedoch zum Problem werden. Bild: inchties2002

„Die Bundespolizeiinspektion Hannover erwartet für dieses Spiel ein erhöhtes Aufkommen an Reisenden in den Nahverkehrszügen mit entsprechenden Kapazitätsproblemen. Der Freitag ist ein Hauptreisetag für Berufspendler und Wochenendreisende. Zudem ist derzeit die Auslastung der Nahverkehrszüge durch die Schulferien und das 9-Euro-Ticket merklich gestiegen. Bei überfüllten Zügen ist die Sicherheit gefährdet. Das Bahnpersonal entscheidet dann, ob die Fahrt fortgesetzt werden kann. Um pünktlich zum Spielbeginn in der Magdeburger MDCC-Arena zu sein, ist es ratsam, alternative Reisemöglichkeiten in Erwägung zu ziehen“, so die Prognose der Bundespolizeiinspektion Hannover.

Die Fanhilfe Hannover sieht darin eine angedrohte Reiseuntersagung für Fußballfans am Freitag durch die Bundespolizei Hannover und erklärte dazu: „Im Vorfeld der Partie der 2. Bundesliga zwischen dem 1. FC Magdeburg und Hannover 96 sieht sich die Bundespolizei Hannover bereits jetzt genötigt, einen Spannungsbogen zu generieren und eine Fahrtuntersagung für Fußballfans in einer Pressemitteilung anzudrohen.“ Sprecher der Fanhilfe Hannover führen dazu aus: „Fußballfans sind keine Bittsteller, sondern genau wie Berufspendler und andere Bahnreisende, zahlende Fahrgäste. Wir haben absolut kein Verständnis dafür, dass seitens der Bundespolizei ein seit Wochen terminiertes Fußballspiel derartig verschlafen wurde und mit einer fadenscheinigen Pressemitteilung bereits am Dienstag eine Fahrtuntersagung für Anhänger von Hannover 96 legitimiert werden soll. Zeitgemäße und lösungsorientierte Arbeit sieht definitiv anders aus. Wir kennen diese Praxis aus vergangenen Spielzeiten in Bremen. Offiziell haben dann immer Zugführende Einwände, die Züge fahren zu lassen, werden aber oftmals bereits im Vorfeld durch die Bundespolizei in eine entsprechende Richtung geleitet, um dann eine entsprechende Amtshandlung umzusetzen. In der Regel waren schlussendlich mehr als ausreichend Stehplätze in den Zügen verfügbar. Dass hier seit Wochen offensichtlich versäumt wurde, sich konstruktiv mit den Eisenbahnverkehrsunternehmen auf zusätzliche Kapazitäten zu verständigen, bleibt dabei erneut unerwähnt.“

Die Fanhilfe Hannover fordert die Bundespolizei Hannover, als auch die Eisenbahnverkehrsunternehmen und deren Aufgabenträger desahl dazu auf, entsprechende Kapazitäten zu schaffen und eine Eskalation im Sinne aller Beteiligten zu vermeiden. (Faszination Fankurve, 17.08.2022)

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