Umstrittenes Vorgehen der Polizei: Werder-Ultras reisen vor Anpfiff wieder ab
Die Polizei hat am Wolfsburger Hauptbahnhof die Anreise der Fan- und Ultraszene von Werder Bremen gestoppt, eine Kontrollstelle eingerichtet und von einem „Aufenthaltsverbot für Risikogruppen“ gesprochen. Die Ultras von Werder Bremen reisten deshalb noch vor Anpfiff des Bundesliga-Spiels wieder aus Wolfsburg ab.
„Aus gefahrenabwehrrechtlichen Gründen wurde eine Kontrollstelle eingerichtet, um Auseinandersetzungen von Fangruppierungen zu verhindern“, begründete die Polizei Wolfsburg das eigene Vorgehen. „Die Polizei hat am Bahnhof Wolfsburg eine Kontrollstelle eingerichtet und lässt Werder-Fans nur in Polizeibegleitung zum Stadion laufen. Sie spricht von einem ‚Aufenthaltsverbot für Risikogruppen‘. Wir werden die Rechtmäßigkeit der Maßnahmen genaustens prüfen“, kündigte die Grün-Weiße Hilfe, die Werder-Fans bei Problemen mit Polizei und Justiz unterstützt, rechtliche Schritte gegen die Polizeimaßnahmen an.
Werder Bremen solidarisierte sich mit den eigenen Fans und kritisierte das Vorgehen der Polizei ebenfalls. Laut Vereinsangaben sei dies auch ein Wettbewerbsnachteil für den Aufsteiger: „Mit großem Unverständnis hat der SV Werder die Maßnahmen der Polizei am Wolfsburger Bahnhof zur Kenntnis genommen. Obwohl das Spiel im Vorfeld von beiden Clubs als unbedenklich eingestuft worden ist, werden von der Polizei intensive Durchsuchungsmaßnahmen und Personalienfeststellungen durchgeführt, Fans werden festgehalten und haben nicht die Möglichkeit, sich frei zu bewegen. Aufgrund der Polizeiaktionen haben die Ultragruppen von Werder entschieden, wieder nach Bremen zurückzukehren. Das stellt zudem einen klaren Wettbewerbsnachteil für Werder dar. Der SV Werder solidarisiert sich mit seinen Anhänger:innen und verurteilt die durchgeführten Maßnahmen“, teilte Werder Bremen dazu via Kurznachrichtendienst Twitter mit. (Faszination Fankurve, 06.08.2022)