„Einzigartiger Verein - So wie du soll Fußball sein!“
Die Fans des SC Freiburg leiteten das heutige DFB-Pokalfinale mit einer Choreografie ein, die unter dem Motto „Einzigartiger Verein - So wie du soll Fußball sein!“ stand. Die Botschaft betonte dabei die Struktur des SC Freiburg als eingetragenen Verein, richte sich aber indirekt auch gegen das Konstrukt RB Leipzig.
Bei der Choreografie schwenkten die Sport-Club-Fans tausende rote und weiße "SPORT-CLUB FREIBURG E.V."-Fahnen, die auch als Andenken ans Finale dienen. Zuvor sammelte die aktive Fanszene Geldspenden zur Finanzierung dieser Aktion. Im Vorfeld der Partie hatte die Fanszene des SC Freiburg unter dem Titel „Kein normales Spiel – kein normaler Gegner“ nochmal ausführlich zum Thema Rasenballsport Leipzig Stellung genommen, die Bedeutung der 50+1-Regel betont und dabei auch die Unterschiede zur Struktur des eigenen Vereins herausgestellt.
Die in einheitlichen roten "SPORT-CLUB FREIBURG E.V."-Shirts gekleideten Sportclub-Fans trafen sich am Samstagmittag ab 14:00 Uhr am Theodor-Heuss-Platz in Berlin-Westend und zogen von dort in einem Fanmarsch zur Ostkurve des Olympiastadions, wo um 20:00 Uhr das Finale angepfiffen wurde.
Auf dem Rasen ging der SC Freiburg in der 19. Minute durch ein Tor von Eggestein in Führung. Weil Sallai den Ball zuvor beim Annehmen mit der Hand berührte, wurde das Tor nochmals überprüft, letztlich aber gegeben. „Sallai spielt erst den Ball mit dem Fuß, von dort springt er an den normal gehaltenen Arm. Daher nicht strafbar. Wenn Sallai der Torschütze gewesen wäre, hätte der Treffer dennoch nicht gezählt. Aber da Eggestein traf, war keine Unmittelbarkeit gegeben“, so die Einschätzung von Colinas Erben zu dem Treffer. Bei RB Leipzig sah man dies offenbar anders und beklagte den Treffer: „Freiburg führt, trotz eines klaren Handspiels vor dem Treffer. Das ist Wahnsinn!!!“ In den sozialen Netzwerken wurde RB Leipzig daraufhin vorgeworfen, sich bei Gründung und Aufstieg selbst nicht an Regeln gehalten zu haben. Christopher Nkunku erzielte in der 76. Minute den Ausgleich für RB Leipzig. Nachdem in der restlichen Spielzeit und in der Verlängerung kein Tor mehr fiel, kam es zum Elfmeterschießen. RB Leipzig sicherte sich dort den Pokalsieg.
Zu Beginn der 2. Halbzeit packten die SC Freiburg-Fans ihre tausenden Fähnchen wieder aus. Dazu wurde ein rot-weißes Balkenmuster als Blockfahne mit „SCFRBG“-Schriftzug ausgerollt. Anschließend zündeten die Freiburger Ultras Bengalische Fackeln und Raketen. In der Ostkurve brannten SC Freiburg-Fans mehrfach Bengalische Fackeln ab, so zum Beispiel bei einer größeren Aktion in der 72. Minute. Vorm Ausgleichstreffer brannten auch im Block der RB Leipzig-Anhänger Bengalisch Fackeln ab.
Der Beginn der Siegerehrung verzögerte sich wegen eines medizinischen Notfalls bei einem Fotografen. Die Fans beider Clubs schwiegen aus Respekt während dieser Zeit, bis die betroffene Person stabilisiert wurde. (Faszination Fankurve, 21.05.2022)