Ehemaliger Ultra will Präsident bei Hertha BSC werden

Wenn auf der Mitgliederversammlung von Hertha BSC am 29. Mai 2022 mindestens 75 % der stimmberechtigten Mitglieder einem Antrag zur Abwahl des Präsidenten Werner Gegenbauer zustimmen würden, müsste beim Hauptstadtclub das Präsidentenamt neu besetzt werden.

Mit Kay Bernstein hat ein ehemaliger Ultra seinen Hut in den Ring geworfen. Bernstein war von Anfang an bei der 1998 gegründeten Ultragruppe Harlekins Berlin dabei und jahrelang Vorsänger der Ostkurve. Mit Bluttypisierungen für ihr 2004 erkranktes und 2005 verstorbenes Mitglied Benny starteten die Harlekins Berlin, denen Kay Bernstein damals angehörte, eine zu dieser Zeit bespiellose Hilfsaktion, die im Fußball bundesweit Solidarität erfuhr.

Unter dem Slogan „WIR HERTHANER“ bietet sich nun ein Team, an dessen Spitze Bernstein steht, für das Präsidentenamt bei Hertha BSC an. 1980 in Marienberg im Erzgebirge geboren, wuchs Kay Bernstein erst in Dresden und noch vor der Wende in Berlin-Marzahn auf. Vor knapp 30 Jahren zog es ihn zur Hertha, als es in Marzahn eher üblich war, zum BFC Dynamo oder Union Berlin zu gehen. Von der „WIR HERTHANER“-Kampagne wird der Werdegang von Bernstein wie folgt skizziert: „Berliner Hertha-Bengel, endlos treuer Auswärtsfahrer, Kuttenträger, Ultra, Organisator vieler Fan-Initiativen und im letzten Jahrzehnt Haupttribünen-Fanatic.“

"Blau-weiße Hertha wird niemals untergeh'n" zum Auftakt der Bundesliga-Saison 2011/2012 in der Ostkurve Hertha BSC.
"Blau-weiße Hertha wird niemals untergeh'n" zum Auftakt der Bundesliga-Saison 2011/2012 in der Ostkurve Hertha BSC. Bild: faszination-nordkurve.de

Der heutige „Haupttribünen-Fanatic“ ist seit vielen Jahren selbstständig mit seiner Full-Service-Event-und-Kommunikations-Agentur, die auch schon bei der Umsetzung von bundesweiten Fankongresses beteiligt war. Die aktuellen Gegebenheiten mit Investor Lars Windhorst bei Hertha BSC werden von Bernstein akzeptiert: „In einer idealen Welt braucht Hertha BSC keinen Investor. Doch wir leben in der Realität. Lars Windhorsts Einstieg als Investor ist die Konsequenz der Entscheidungen von handelnden Personen und Gremien bei Hertha BSC“, so die Einschätzung von „WIR HERTHANER“ zum Investor. „50+1 ist nicht verhandelbar. Zum Wohle unseres Herzensvereins akzeptieren wir die aktuellen Gegebenheiten des Investments. Hand drauf!“, so die klaren Worte zu den Grenzen des Windhorst-Investments.

Die „WIR HERTHANER“-Kampagne äußert sich jedoch nicht nur zur Investorenfrage bei Hertha BSC. Vielmehr wurde von der Kampagne eine ausführliche Vision veröffentlicht, in der es u.a. um die Themen Kommunikation, Fankultur, Nachhaltigkeit, die Jugend-Akademie, die Verwurzelung von Hertha BSC in der Stadt und das Sponsoring geht. (Faszination Fankurve, 03.05.2022)

Hier geht es zur „WIR HERTHANER“-Kampagnenseite.

Hier geht es zum Porträt von Kay Bernstein auf der „WIR HERTHANER“-Kampagnenseite.
 

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