Stellungnahme der Ultraszene Essen zum Spielabbruch
Nachdem das gestrige Regionalliga West-Spitzenspiel zwischen Rot-Weiss Essen und dem SC Preußen Münster wegen eines Böllerwurfs Mitte der 2. Halbzeit abgebrochen wurde, meldete sich am Sonntagabend die Ultraszene Essen mit einer Stellungnahme zum Thema zu Wort.
„Mahlzeit RWE Fans, auch wir sind frustriert und enttäuscht über den heutigen Vorfall im Stadion und den daraus resultierenden Spielabbruch! Wir als Ultraszene distanzieren uns seit Jahren von Böllerwürfen und verurteilen diese hirnrissige Aktion aus dem Nachbarblock aufs Schärfste, solch ein vereinsschädigendes Verhalten hat in dieser sportlich wichtigen Zeit absolut nichts zu suchen! Nun gilt es dennoch, den Blick gemeinsam nach vorne auf das große Ziel Aufstieg zu richten. Zusammen auf in Liga 3!“, so der Wortlaut der Stellungnahme der Ultraszene Essen. Veröffentlicht wurde das Statement auf den Webseiten der Vandalz Ultras, der Rude Fans und der Jungen Essener sowie auf der Instagram-Seite der Freaks Essen.
Die Fan- und Förderabteilung Rot-Weiss Essen e.V. hatte nach den Vorfällen ebenfalls einen Kommentar veröffentlicht. Darin hieß es: „Augenscheinlich gibt es im Block W1 – und niemand im Stadion dürfte sich darüber gewundert haben – immer noch eine Gruppe von Leuten, die sich über alles hinwegsetzen. „So ein Bekloppter“ war noch eine der gemäßigten Reaktionen nach dem Böllerwurf. Aber es war nicht ein Bekloppter: es waren seine Kollegen, seine Gruppe, die ihn nicht daran gehindert hat. Es war seine Gruppe, von der er sich augenscheinlich Applaus versprach.Diese Typen scheinen nicht klar zu haben, dass schon der Gedanke daran, Böller zu schmeißen, im Stadion überall, bis quer durch die Ultraszene, keine Unterstützer hat. Nicht nur die Fanszene, alle heute im Stadion hatten sehr wohl Bock, die Rivalität zu Münster mal wieder deutlich zu machen. Aber ebenso hat man auch am Support gemerkt: unser gemeinsames Ziel Aufstieg und damit die Unterstützung der Mannschaft steht über allem. Das haben ein paar Leute so gar nicht kapiert. Rivalität zwischen Fankurven rechtfertigt nicht jedes Mittel. Und über allem steht der Verein! Die Geschlossenheit, die gemeinsame Anstrengung endlich aus dieser Liga raus zu kommen! Es ist unverzeihlich, dass Leute ihre eigene Sicht der Dinge über dieses Ziel setzen. Und spätestens, wenn es um einen Spielabbruch geht, kann es keine Diskussionen mehr geben. Das Thema Böller war doch schon mal erledigt. Wir waren da schonmal viel weiter. Böller waren in unserem Stadion quer durch alle Fangruppen geächtet. Offensichtlich gibt es in W1 Gruppen, die in keiner Weise an den Rest der Fanszene angebunden sind und ihr Ding über alles stellen. Keiner macht sowas aus dem Bauch raus. Da möchte jemand Applaus bekommen, da möchte jemand der Held für einen Tag sein, seine fünf Minuten Ruhm haben und da gibt es augenscheinlich Leute, die ihm das geben wollen.“ (Faszination Fankurve, 21.02.2022)