Warum die Fanszene Lok Leipzig trotz 2G-Plus organisiert auftritt

Die Fanszene Lok Leipzig zeigte am vergangenen Samstag beim Heimspiel gegen Union Fürstenwalde ein Spruchband im Bruno-Plache-Stadion, auf dem „Europa macht es vor, öffnet für alle das Stadiontor!“ geschrieben stand. Nun begründete die Fanszene, warum man in Zeiten der Pandemie auch unter 2G-Plus-Regelung wieder organisiert auftrat.

„Europa macht es vor, öffnet für alle das Stadiontor!“-Plakat am Zaun des Bruno-Plache-Stadions.
„Europa macht es vor, öffnet für alle das Stadiontor!“-Plakat am Zaun des Bruno-Plache-Stadions. Bild: _schwarze_natascha_

„Jenseits von jeglichen Bundesligaprotesten sind wir bis heute immer unsere eigene Linie in Sachen Besuch und Support der Spiele während der Pandemie gefahren. Wir waren grundsätzlich immer vertreten. Auch jetzt möchten wir wieder das Stadion mit organisierten Support beleben. Die Gründe dafür sind weit gefächert und nicht einfach in Worte zu fassen, aber genau das möchten wir an dieser Stelle versuchen. Es ist keinem, der es mit dem 1. FC Lokomotive Leipzig hält, geholfen, wenn wir dem Stadion und der Kurve fernbleiben. Am wenigsten helfen wir allerdings denen, welche unsere Unterstützung in jeder Lage mehr als gut gebrauchen können - der Mannschaft. Keiner der Spieler wird sich am Ende der Saison sagen: ‚Toll, dass die Fans den Spielen ferngeblieben sind und ein Zeichen in Solidarität gesetzt haben.‘ Kein Politiker wird sich denken: ‚Wow, bei Lok Leipzig bleiben die Fans den Spielen fern, weil ihnen 2G-Plus zu weit geht. Ich muss etwas ändern!‘ Und keine Regel bezogen auf die Stadien wird sich lockern, nur weil die Fans das Stadion nicht mehr besuchen. All das sind Tagträume und die Realität sieht wie folgt aus: Leere Stadien, leere Kassen, emotionslose Spiele und einen Verein, den wir gemeinsam mit dem Sport zu Grabe tragen können. Unsere Feststellung aus den letzten Spielen und Gesprächen ist: DER VEREIN UND DIE MANNSCHAFT BRAUCHEN UNS, BRAUCHT DICH! Somit werden wir die nächsten Spiele (wie schon gegen Fürstenwalde) wieder in einer organisierten Art und Weise besuchen. Wir als Fans wollen bei unseren Stadionbesuchen natürlich nicht vergessen, dass hier einiges schiefläuft und weiterhin Menschen ausgesperrt sind und vom öffentlichen Leben nahezu ausgeschlossen werden. Auch wollen wir nicht vergessen, dass in anderen Ländern die Normalordnung wiederhergestellt worden ist oder man sich darum bemüht, während zum Beispiel Kunst und Kultur in Deutschland immer noch brachliegen. Neben den Support wollen wir all diese Themen über unsere Bühne, die Kurve, in die Welt hinaustragen. Wir kehren also zurück, kritisch, laut, mit Forderung an die Politik und vor allem mit voller Rückendeckung für den Verein!“, so die Ankündigung der Fanszene Lok.

Am morgigen Mittwoch empfängt der 1. FC Lokomotive Leipzig Optik Rathenow im heimischen Stadion. Die Fanszene Lok will bei diesem Spiel erneut organisiert auftreten. Fans, die im Rahmen der „Probstheida rückt zusammen“-Aktion eine Vollzahler bzw. ermäßigte Eintrittskarte erworben haben, können für das Spiel gegen Rathenow eine Freikarte erhalten. (Faszination Fankurve, 15.02.2022)

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